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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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28 Theoretische Grundlagen<br />

serielles Substrahieren (Mini- Mental State Examination; Folstein, M., Folstein, S. &<br />

McHugh, 1975) erfasst.<br />

Das Konstrukt Aufmerksamkeitswechsel gehört im Gegensatz zur Vigilanz, die eine tonische<br />

Aufmerksamkeit meint, zum Bereich der phasischen Aufmerksamkeitsleistung und<br />

stellt darüber hinaus eine Unterform der Arbeitsgedächtnisleistung dar (Lezak et al., 2004).<br />

Zimmermann & Fimm (2002) wiesen darauf hin, dass im Bereich des Aufmerksamkeitswechsels<br />

auch Aspekte der selektiven Aufmerksamkeit entscheidend sind, denn eine reduzierte<br />

Fähigkeit zum Aufmerksamkeitswechsel mündet in der Perseveration, eine gesteigerte<br />

Form jedoch in der Ablenkbarkeit. Eine verbreitete Testform ist hier der Wisconsin Card<br />

Sorting Test (WCST; Heaton, 1981), der traditionell im Bereich der exekutiven Funktionen<br />

eingesetzt wird, aber auch Aufmerksamkeitsflexibilität abbildet (Lezak et al., 2004; Zimmermann<br />

& Fimm, 2002).<br />

Die Bearbeitung dieser Aufgaben erfordert stets auch Konzentration oder genauer selektive<br />

Aufmerksamkeit, also die Fähigkeit einen Reiz oder eine Reaktion auszuwählen und andere<br />

Ablenkungen auszublenden (Keller & Grömminger, 1995), weiterhin wird Vigilanz zur<br />

Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit und auch speziell in der Aufgabenausführung<br />

psychomotorische Geschwindigkeit benötigt (Lezak et al., 2004), was eingangs als Konzeptüberlappung<br />

in der Praxis beschrieben wurde. Die Bereiche „Geteilte Aufmerksamkeit“,<br />

und stärker noch Arbeitsgedächtnis und Aufmerksamkeitswechsel überlappen sich auch mit<br />

dem Bereich der exekutiven Funktionen, dem planvollen Handeln, geht es doch stets um<br />

aktive Aufmerksamkeitzuwendung (Bereich der Volition), mentale Flexibilität und mentales<br />

Operieren (tracking) (Lezak et al., 2004).<br />

2.2.3.1 Neurotransmission und neuronale Grundlagen<br />

Birbaumer & Schmidt (Kap. 22 & 27, 2010) führten aus, dass für den komplexen Aufmerksamkeitssteuerungsvorgang<br />

die Retikulärformation des Hirnstamms, der Ncl. Reticularis<br />

und das Pulvinar des Thalamus, die Basalganglien, der Gyrus Cinguli, die Parietalregion<br />

sowie der Frontalkortex zusammenarbeiten müssen und dass diese somit die neuroanatomische<br />

Entsprechung des limitierten Kapazitäts- Kontrollsystems darstellen: Die inferiore parietale<br />

Region erhält Informationen von den drei wichtigsten Sinnessystemen (visuell, auditiv,<br />

somatisch) und gibt diese nach multisensorischen Abgleich ihrer Bedeutung an frontale<br />

und temporale Regionen weiter, welche wiederum über hemmende Verbindungen via Basalganglien<br />

das thalamische Filtersystem des Ncl. Reticularis modulieren. Die Retikulärfor-

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