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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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Theoretische Grundlagen 23<br />

Anthony, 1985). Sie ist beim Menschen im Schlaf nachweisbar (Silverstein, Graham &<br />

Calloway, 1980), was einen automatischen Prozess nahelegt.<br />

Die PPI ist ein stabiles und reliables psychophysiologisches Maß. So bestimmten Schwarzkopf,<br />

McGoy, Smith & Boutros (1993a) signifikante und hohe Intra-Klassen Koeffizienten<br />

(IKK) von .95 für drei verschiedene Präpulstypen (75dB, 80dB, 85dB) innerhalb eines drei<br />

Wochen Zeitraumes für ein SOA von 100 ms bei gesunden Probanden. Abel, Waikar, Pedro,<br />

Hemsley & Geyer (1998) untersuchten gesunde Probanden dreimal an einem Tag und fanden<br />

für die SOAs 60 und 120 ms signifikante between- sessions Korrelationen. Umso intensiver<br />

der Präpuls (86 versus 76dB), umso höher und reliabler fiel die PPI in einer Untersuchung<br />

von Cadenhead, Carasso, Swerdlow, Geyer & Braff (1999) aus. Flaten (2002) fand für die<br />

SOAs 50, 100, 200, 400 und 800 ms ebenso eine hohe Reliabilität mit einer IKK = .98 bei<br />

gesunden Probanden, die je zweimal an vier Tagen im Abstand von je einer Woche zwischen<br />

den Tagen getestet wurden. Trotz hoher Reliabilität (IKK= .87) nahm die PPI unabhängig<br />

von der Schreckreaktion nach vier und acht Wochen bei gesunden Probanden signifikant ab,<br />

was Quednow et al. (2005) berichteten und was in Verlaufsstudien, die unter 3.2.1 vorgestellt<br />

werden, repliziert werden konnte.<br />

Die PPI steigt mit Präpuls- und Schreckreizintensität (Blumenthal, 1996; Dahmen & Corr,<br />

2004). Bei einer Präpulsintensität von 90dB (A) steigt die Gefahr durch den Präpuls ausgelöster<br />

Schreckreaktionen, die die Wahrscheinlichkeit einer Inhibition der Schreckreaktion<br />

verringern (Dahmen & Corr, 2004). Die PPI ist max. bei einer Präpulsdauer von 10-20 ms<br />

und Schreckreizdauer von 40 ms (Koch, 1999). Sie steigt mit Intensität und Dauer, also mit<br />

zunehmender neurologischer Aktivität.<br />

Abhängig vom lead interval, findet die PPI zwischen 30 ms und 500 ms statt (Graham,<br />

1992). Der optimaler Stimulusintervall bei Ratten liegt bei 100 ms und bei Menschen bei<br />

120 ms (Koch, 1999). Bei kürzeren oder längeren Abstand zwischen Präpuls und Schreckreiz,<br />

wie zum Beispiel einem SOA < 10 ms oder von 1000 ms, kommt es zu einer Verkehrung,<br />

das heißt, die Schreckreaktion wird nicht inhibiert, sondern erhöht (PPF: prepulse facilitation,<br />

siehe Anthony, 1985; Graham, 1975).<br />

Das in den Studien verwendete Hintergrundrauschen, welches störende Umweltreize<br />

überdecken soll, führt mit zunehmender Intensität zu einer verminderten PPI. So zeigten<br />

wiederholt gesunde Probanden eine höhere PPI bei akustisch verwendeten Signalen bei natürlichen<br />

Hintergrundbedingungen von 30-56dB im Vergleich zu dem üblicherweise in klinischen<br />

Studien verwendeten Hintergrundrauschen von 70dB (Blumenthal, Noto, Fox & Fran-

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