diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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134 Zusammenfassung<br />
7 Zusammenfassung<br />
In der vorliegenden Dissertation wurden unter Verwendung eines psychophysiologischen<br />
Paradigmas zur präattentiven Aufmerksamkeit sowie neuropsychologischer Tests zur kontrollierten<br />
Aufmerksamkeit schizophrene Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen<br />
unter Beachtung einer Vielzahl soziodemografischer und klinischer Einflussfaktoren im<br />
Quer- und im Längsschnitt untersucht. Eine gestörte Informationsverarbeitung gilt als pathogenetischer<br />
Faktor der schizophrenen Erkrankung (Andreasen, 2000; Nuechterlein &<br />
Dawson, 1984) und bildete den theoretischen Rahmen. Ziel war es, die in der Literatur beschriebenen<br />
inkonsistenten Befunde im Bereich der präattentiven und der kontrollierten<br />
Aufmerksamkeit, die zum Teil durch die Vermischung methodischer Ansätze und verschiedener<br />
Patientenpopulationen (Frauen und Männer, Raucher und Nichtraucher, erst- und<br />
mehrfacherkrankte, un- und vormedizierte, typisch oder atypisch neuroleptisch behandelte<br />
Patienten) erklärbar sind, möglichst artefaktfrei zu analysieren. Die Untersuchung folgte<br />
dabei dem Behandlungsverlauf schizophrener Patienten, die erstmalig bei Klinikaufnahme<br />
und schließlich nach vier Wochen stationärer Behandlung untersucht wurden. Die Verlaufsuntersuchung<br />
sollte Aussagen zur Stabilität etwaiger Defizite in der schizophrenen Patientengruppe<br />
ermöglichen. Von weiterem Interesse war der Zusammenhang zwischen präattentiver<br />
und kontrollierter Aufmerksamkeit im Sinne konvergenter und diskriminanter Konstruktvalidität.<br />
Präattentive Aufmerksamkeit wurde mithilfe der Präpulsinhibition der Schreckreaktion<br />
(PPI) unter Verwendung der Stimulus Onset Asynchronies (SOAs) (30, 60, 90, 120, 240 ms)<br />
und die kontrollierte Aufmerksamkeit mithilfe der Tests „Geteilte Aufmerksamkeit“ und<br />
„Reaktionswechsel“ aus der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP, Zimmermann<br />
& Fimm, 2002) operationalisiert. Für die Auswertung der neuropsychologischen Tests wurde<br />
DPrime als Maß für die Reaktionsgenauigkeit und der Median der Reaktionszeiten in Millisekunden<br />
als Maß für die Reaktionsgeschwindigkeit verwendet. In der Querschnittsanalyse<br />
wurden 33 schizophrene Probanden und 33 gesunde Kontrollen und in der Längsschnittanalyse<br />
wurden 13 schizophrene Probanden und 17 gesunde Kontrollen mit jeweils vergleichbarer<br />
Bildung nach vier Wochen therapeutischer Intervention untersucht. Für die Zusammenhangsanalyse<br />
zwischen PPI und kontrollierter Aufmerksamkeit standen die Tests „Geteilte<br />
Aufmerksamkeit“, „Reaktionswechsel“ sowie „Arbeitsgedächtnis“ von 33 gesunden Probanden<br />
und 26 schizophrenen Patienten zur Verfügung.