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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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Diskussion 125<br />

und ohne Erstrangsymptomen nicht voneinander. Ähnlich den psychophysiologischen Daten<br />

konnte kein profunder Zusammenhang zu schizophrenietypischen Symptomen gezeigt werden.<br />

Insgesamt gingen in der vorliegenden Arbeit die signifikant schlechteren Werte der Patienten<br />

im Vergleich zu den gesunden Kontrollen in den Tests „Geteilte Aufmerksamkeit“ und<br />

„Reaktionswechsel“ auf die medizierten Patienten unabhängig von ihrer Erkrankungsdauer<br />

zurück.<br />

6.4 Veränderung der selektiven, kontrollierten Aufmerksamkeitsleistung durch therapeutische<br />

Intervention<br />

Alle Gruppen (Kontrollen und Patienten, atypisch oder gemischt medizierte Patienten,<br />

Erst- und Mehrfacherkrankte) verbesserten sich über die Zeit bei bestehenden Gruppenunterschieden<br />

in den untersuchten Tests hinsichtlich Genauigkeit und Geschwindigkeit. Eine<br />

Verbesserung der neuropsychologischen Kennwerte wurde wiederholt sowohl unter atypischer<br />

als auch unter typischer Medikation in Metaanalysen publiziert (Keefe et al., 1999;<br />

Mishara & Goldberg, 2004, Woodward et al., 2005, 2007). Die Effekte fielen eher mild aus<br />

und sind nicht von Übungseffekten abzugrenzen (Fagerlund et al., 2004; Keefe et al., 2007)<br />

oder wie Palmer et al. (2009) ausführten nicht von der parallel ablaufenden Behandlung und<br />

Symptomreduktion. Letztere war in der vorliegenden Arbeit nicht konsistent mit der neuropsychologischen<br />

Testleistung verbunden, so dass eine rechnerische Kontrolle der Symptomreduktion<br />

auf die neuropsychologische Kennwertverbesserung entfiel. Die nach vierwöchiger<br />

Behandlung bestehenden Gruppenunterschiede zwischen der Gesamtgruppe der schizophrenen<br />

Patienten und den gesunden Kontrollen könnte als Beleg für eine defizitäre Informationsverarbeitung<br />

als Endophänotyp der schizophrenen Erkrankung gewertet werden.<br />

Sie ist zu diesem Zeitpunkt, wie bereits unter 6.3.2 beschrieben, jedoch untrennbar mit Erkrankungsdauer<br />

und antipsychotischer Medikation verbunden. Für einen sinnvollen Vergleich<br />

müssten gesunde Kontrollen mit Patienten bei vergleichbarem Bildungsabschluss untersucht<br />

werden, die im günstigsten Fall erstmalig eine niedrig dosierte neuroleptische Medikation<br />

erhalten haben, zum Testzeitpunkt vielleicht schon wieder medikamentenfrei sind<br />

oder auf einem niedrigen Niveau (CPZ = 300, S3 Richtlinien, DGPPN, 2006, S. 89) Antipsychotika<br />

erhalten und psychopathologisch stabilisiert sind. Wie unter 6.3.2 aufgeführt,<br />

weisen derzeitige Studien daraufhin, dass diese Patientenpopulation weniger stark beein-

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