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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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Diskussion 123<br />

(2009) für das Arbeitsgedächtnis nachwiesen. Es könnte sein, dass die in der vorliegenden<br />

Studie ausgewählten Tests weniger empfänglich für die CPZ- Höhe sind. Einen Einfluss des<br />

Medikationsstatus konnte dennoch nachgewiesen werden, schließlich traten Defizite im Vergleich<br />

zur gesunden Kontrollgruppe in den Tests „Geteilte Aufmerksamkeit“ und „Reaktionswechsel“<br />

nur in den medizierten Gruppen auf. Medikamentös unbehandelte Patienten<br />

unterschieden sich nicht signifikant von gesunden Kontrollen in diesen neuropsychologischen<br />

Maßen. In den bislang veröffentlichten Metaanalysen wurde die Gruppe der unbehandelten<br />

Patienten nicht direkt mit denen der behandelten Patienten sowie den gesunden Kontrollen<br />

verglichen. Bisherige Arbeiten dazu blieben widersprüchlich bzw. berichteten heterogene<br />

Effektstärken (Mesholam-Gately et al., 2009; Mishara & Goldberg, 2004). Einzelarbeiten<br />

wiesen Defizite bei akuten, ersterkrankten, unmedizierten Patienten im Vergleich zu gesunden<br />

Kontrollen in den Bereichen Aufmerksamkeit, exekutive Funktionen und Gedächtnis<br />

nach, die jedoch erheblich vom prämorbiden Funktionsniveau und von der Bildung 40 der<br />

Eltern beeinflusst wurden (Brickman et al., 2004; Chan, Chen & Law, 2006; Mohamed,<br />

Paulsen, O´Leary, <strong>Arndt</strong> & Andreasen, 1999). Einige Studien verglichen unbehandelte, ersterkrankte<br />

und behandelte, mehrfacherkrankte Patienten mit gesunden Kontrollen und fanden<br />

für die vorbehandelte, mehrfacherkrankte Gruppe die jeweils schlechteren Werte und für die<br />

ersterkrankten, zum Teil unbehandelten Patienten weniger Unterschiede zu den gesunden<br />

Kontrollen (Addington, J. & Addington, D., 2001; Pukrop et al., 2006; Saykin et al., 1994;<br />

Sobizack et al., 1999). Dieser Trend konnte durch die Daten der vorliegenden Arbeit bestätigt<br />

werden.<br />

Im Gegensatz zur PPI unterschieden sich Erst- und Mehrfacherkrankte nicht voneinander<br />

in den Tests „Geteilte Aufmerksamkeit“ und „Reaktionswechsel“, was umso bemerkenswerter<br />

ist, als dass in der Gruppe der Mehrfacherkrankten eher vorbehandelte Patienten und in<br />

der Gruppe der Ersterkrankten eher unbehandelte Patienten waren. Beide Gruppen waren<br />

signifikant schlechter als die gesunden Kontrollen in den neuropsychologischen Testwerten.<br />

Mehrfache Krankheitsepisoden hatten offenbar keinen Einfluss auf die neuropsychologische<br />

Testleistung, was sich auch in dem fehlenden Zusammenhang mit der Anzahl der stationären<br />

Aufenthalte wiederspiegelt. Oder anders ausgedrückt, war der Einfluss des Medikationsstatus<br />

auf die neuropsychologische Testleistung in der vorliegenden Studie unabhängig von der<br />

40)<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde der Faktor Bildung kontrolliert. Patienten und Kontrollen unterschieden<br />

sich nicht signifikant hinsichtlich des Bildungsabschlusses und darüber hinaus war für die verwendeten<br />

Tests „Geteilte Aufmerksamkeit“ und „Reaktionswechsel“ laut TAP- Manual keine Bildungskorrektur notwendig.<br />

Mit Blick auf die Literatur, vornehmlich die bereits unter 3.2.1 vorgestellten Metaanalysen fällt jedoch<br />

auf, dass der Bildungsabschluss eine weitere, oft vernachlässigte Moderatorvariable darstellt.

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