diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...
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122 Diskussion<br />
zusammengefasst wird. Meist wurde in den Studien Vigilanz via CPT, Interferenz via Stroop-<br />
Test und selektive Aufmerksamkeit per Zahlen- Symbol Test 39 erfasst.<br />
6.3.1 Soziodemografische Einflussfaktoren auf die selektive, kontrollierte Aufmerksamkeitsleistung<br />
Für die neuropsychologischen Maße konnte sowohl in der Kontroll- als auch in der Patientengruppe<br />
kein Einfluss des Nikotinkonsums oder des Raucherstatus gefunden werden.<br />
Zum Einfluss des Nikotin über entzugsrestaurierende Effekte hinaus existieren einige Einzelarbeiten<br />
(siehe Übersicht bei Newhouse et al., 2004), die jedoch nicht alle konsistent ausfallen<br />
(Kumari & Postma, 2005). Der Raucherstatus bleibt sicherlich eine interessante Modertorvariable,<br />
die jedoch noch in zukünftigen Studien ihren profunden Einfluss nachweisen<br />
muss. In Übersichtsarbeiten und Metaanalysen zu neuropsychologischen Testleistungen bei<br />
schizophrenen Probanden und gesunden Kontrollen im Vergleich fand er bislang keine Beachtung.<br />
Weibliche Schizophrenie- Patientinnen wiesen schlechtere Werte in der Reaktionsgenauigkeit<br />
auf, wohingegen im Bereich der Reaktionsgeschwindigkeit keine Geschlechtseffekte<br />
nachweisbar waren. Die bisherigen Befunde dazu fallen widersprüchlich aus: schizophrene<br />
Frauen waren besser oder schlechter oder unterschieden sich nicht von schizophrenen Männern<br />
(Übersicht bei Ochoa et al., 2012). Ähnlich inkonsistent und widersprüchlich fielen<br />
Unterschiede zwischen gesunden Männern und Frauen aus (Lezak et al., 2004). Ob das Geschlecht<br />
einen Einfluss auf die Reaktionsgenauigkeit und –geschwindigkeit in diesen neuropsychologischen<br />
Aufgaben hat oder nicht, kann sicherlich nicht abschließend geklärt werden.<br />
Zukünftige Studien müssen diese Frage systematischer untersuchen, als es hier geschehen<br />
ist.<br />
6.3.2 Klinische Einflussfaktoren auf die selektive, kontrollierte<br />
Aufmerksamkeitsleistung<br />
Zwischen dem CPZ- Niveau und den Leistungen in den neuropsychologischen Tests<br />
ergaben sich keine Zusammenhänge, wohingegen Dickinson et al. (2007) einen Einfluss der<br />
CPZ- Höhe auf heterogene Effektstärken für den Zahlen- Symbol Test und Forbes et al.<br />
39)<br />
Der Zahlen- Symbol Test ist erneut ein gutes Beispiel für Konstruktüberlappung. Er erfasst: selektive Aufmerksamkeit,<br />
Vigilanz, visuomotorische Koordinationsfähigkeit, in die motorische Ausdauer, Reaktionsgeschwindigkeit<br />
und Sehschärfe hineinspielen (Lezak et al., 2004).