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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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120 Diskussion<br />

für das SOA 100 ms, welches in der vorliegenden Arbeit nicht untersucht wurde. Die Studien<br />

von Minassin et al. (2007) und Martinez- Gras et al. (2009) konnten, wie bereits unter<br />

6.1. beschrieben, nicht repliziert werden. Die Studie von Wynn et al. (2007) fand unter<br />

Olanzapin und Haloperidol eine Verbesserung und unter Risperidon sogar eine Verschlechterung<br />

(von 62 auf 45%). Eine weitere Studie von Hammer et al. (2011) fand nach sechs<br />

Jahren eine verbesserte PPI bei Patienten. Ein solch langer Zeitraum bildet jedoch keinen<br />

klar umgrenzten Behandlungszeitraum mehr ab, was die Ergebnisse schwerer interpretieren<br />

lässt. Die Ergebnisse unterstreichen eine inkonsistente Befundlage, die durch heterogene<br />

Patientengruppen und entsprechend heterogene Ausgangswerte erklärt werden könnten.<br />

In der Tendenz nahm die PPI der Kontrollen leicht ab und die der Patienten leicht zu, was<br />

vor allem neuere Studien berichteten (Aggernaes et al., 2012; Hammer et al., 2011; Quednow<br />

et al., 2006). Damit deckte sich auch der Befund, dass die PPI in der Tendenz im Verlauf<br />

abnahm, wenn sie zu T1 hoch war und zunahm, wenn sie zu T1 niedrig war. Die PPI<br />

war für die Kontrollen zudem reliabler als die der Patienten, deren Ausgangswerte und deren<br />

Verläufe heterogener ausfielen. Die deskriptive Analyse der Datensätze zeigte bei den Patienten<br />

deutlich mehr Varianz, sowohl was die Zunahme als auch was die Abnahme der PPI<br />

anging. So steigerten beispielsweise zwei mehrfacherkrankte Patienten ihre PPI von 30 auf<br />

50% während ein ersterkrankter Patient ähnlich wie zwei gesunde Kontrollen von 80 auf<br />

50% innerhalb von vier Wochen abfiel.<br />

Die Zu- oder Abnahme der PPI bei Patienten mit einer hohen oder niedrigen PPI zum ersten<br />

Messzeitpunkt ist durch Mittelwertunterschiede per se nicht aufzudecken, was die wiederholt<br />

berichteten fehlenden Zeiteffekt erklären könnte. Eine größere Stichprobe hätte die<br />

Einteilung in drei Gruppen ermöglicht: Probanden mit stabiler PPI, mit abnehmender und<br />

zunehmender PPI. Letztgenannte Gruppe könnte in der Kontrollgruppe weniger stark vertreten<br />

sein, da diese eher mittlere bis hohe PPI- Werte beim Start aufweist (siehe auch 6.1). Ob<br />

die PPI im Verlauf abhängig vom Ausgangswert zu- oder abnimmt, kann nur mit größeren<br />

Stichproben geklärt werden.<br />

Auch die Analyse der Faktoren Geschlecht und Raucher spiegelte diese Tendenz wider,<br />

wenn auch aufgrund einer verringerten Fallzahl weniger einheitlich, so dass die Ergebnisse<br />

als vorläufige Hinweise zu betrachten sind.<br />

Frühere Arbeiten gehen von einer sehr stabilen und hoch reliablen PPI aus (Abel et al.,<br />

1998; Cadenhead et al., 1999; Flaten, 2002; Schwarzkopf et al., 1993a), verwendeten jedoch<br />

mehrheitlich kürzere Zeitabstände. Allerdings werden nur in wenigen Verlaufsstudien Intra-

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