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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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Diskussion 119<br />

langsamung“, „mangelnde Aufmerksamkeit“). Die Subskala „mangelnde Aufmerksamkeit“<br />

korrelierte mit der PPI in den SOAs 30, 60, 120 und 240 ms negativ. Ein Zusammenhang<br />

zwischen PPI und Positiv- als auch Negativsymptomatik konnte nicht bestätigt werden, was<br />

sich mit vielen Befunden deckt (Csomor et al., 2009; Hammer et al., 2011; Kumari et al.,<br />

1999, 2000, 2002, 2007; Leumann et al., 2002; Light et al., 2012; Parwani et al., 2000; Perry<br />

et al., 2002; Swerdlow et al., 2006; Wynn et al., 2007). Nur vereinzelt wurden Zusammenhänge<br />

zur Positiv- (Meincke et al., 2004; Weike et al., 2000) oder zur Negativsymptomatik<br />

(Ludewig et al., 2002) oder einmal zu Positiv- und Negativsymptomatik (Braff et al., 1999)<br />

und nur ein weiteres Mal zur Allgemeinen Psychopathologie (Martinez-Gras et al., 2009)<br />

berichtet. Wie auch der fehlende Einfluss von Erstrangsymptomen zeigt, gibt es keinen profunden<br />

oder konsistenten Zusammenhang zwischen schizophrener Symptomatik und der<br />

PPI. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass die PPI- Defizite, wenn sie gefunden werden,<br />

nicht spezifisch für die schizophrenen Erkrankungen sind.<br />

Das Alter bei Ersterkrankung hatte in der vorliegenden Studie keinen Einfluss auf die<br />

PPI. Die Hypothese, dass psychophysiologische oder neuropsychologische Defizite umso<br />

deutlicher sind, je früher die Personen erkranken (siehe dazu Kumari et al., 2000; Palmer et<br />

al., 2009), wird durch die Daten der vorliegenden Studie nicht bestätigt. Bislang wurde der<br />

Zusammenhang zwischen Ersterkrankungsalter und PPI nur von einer Arbeitsgruppe und nur<br />

für mehrfacherkrankte, vorbehandelte Patienten (Kumari et al., 2000, 2002), und nicht für<br />

ersterkrankte, unbehandelte Patienten (Kumari et al., 2007) nachgewiesen.<br />

Zusammenfassend wirkten sich häufige Krankenhausaufenthalte und medikamentöse<br />

Vorbehandlung negativ auf die PPI der Patienten aus. Die Art des Neuroleptikums, die Medikamentendosis,<br />

die Psychopathologie oder das Ersterkrankungsalter hatten keinen nachweisbaren<br />

Einfluss auf die PPI.<br />

6.2 Veränderung der PPI durch therapeutische Intervention<br />

Die PPI nahm, wie erwartet, im Verlauf der Behandlung bei den Patienten leicht zu. Bei<br />

den Kontrollen verschlechterte sich die PPI im Verlauf leicht. Es wurden allerdings keine<br />

signifikanten Gruppenunterschiede oder Zeiteffekte gefunden. Wenn sich die PPI durch therapeutische<br />

Interventionen verändert hat, muss es sich demnach um schwache Effekte handeln.<br />

Dies wird auch in anderen Längsschnittstudien berichtet (Cadenhead, 2011; Duncan et<br />

al., 2003a; Light et al., 2012; Mackeprang et al., 2002; Quednow et al., 2006). Eine Zunahme<br />

der PPI bei Patienten durch therapeutische Interventionen berichteten Meincke et al. (2004)

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