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diss_wolf_theresa.pdf (2449 KB) - Ernst-Moritz-Arndt-Universität ...

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Diskussion 117<br />

Patienten, traten Defizite in der PPI im Vergleich zu gesunden Kontrollen und ersterkrankten<br />

Patienten auf. Dieser Befund wurde dadurch unterstützt, dass die Anzahl der stationären<br />

Aufenthalte negativ mit dem Ausmaß der PPI des SOAs 60 ms korreliert war. Je häufiger<br />

Patienten in stationärer Behandlung waren, desto eher wiesen sie eine verminderte PPI in<br />

diesem SOA auf. Dies scheint Studien zu widersprechen, die bei ersterkrankten, vorher nie<br />

medizierten Patienten Defizite im Vergleich zu medizierten Patienten und gesunden Kontrollen<br />

berichtet haben (Hammer et al., 2012; Kumari et al., 2007; Ludewig et al., 2003; Mackeprang<br />

et al., 2002). Allerding gibt es nur zwei Arbeiten, die tatsächlich erst- und mehrfacherkrankte<br />

Patienten sowie gesunde Kontrollen getrennt miteinander verglichen haben. In<br />

der Arbeit von Weike et al. (2000) zeigten nur unmedizierte Patienten (N = 7) ein PPI- Defizit,<br />

nicht jedoch ersterkrankte, medizierte Patienten. Die Arbeit von Csomor et al. (2009)<br />

fand ebenfalls in der Gruppe der unmedizierten Patienten die niedrigste PPI, schloss dabei<br />

jedoch Patienten ein, die keine Präpulsreaktivität aufwiesen, wodurch die Ergebnisse schwerer<br />

zu interpretieren sind. Andere Studie fassten erst- und mehrfacherkrankte Patienten zusammen<br />

(Braff et al., 1978; Csomor et al., 2009; Meincke et al., 2004; Weike et al., 2000)<br />

oder verglichen wie in den Studien von Hammer et al. (2012), Kumari et al. (2007), Ludewig<br />

et al., (2003), Mackeprang et al. (2002) ersterkrankte Patienten mit gesunden Kontrollen. In<br />

der Untersuchung von Aggernaes et al. (2010) konnte kein Unterschied zwischen Kontrollen<br />

und ersterkrankten Patienten nachgewiesen werden und in der Studie von Cadenhead (2011)<br />

kein Unterschied zu kürzlich erkrankten Patienten. Die Befundlage ist also heterogen und<br />

bedarf weiterer Abklärung. Einen möglichen Beitrag können Studien leisten, die sowohl<br />

erst- als auch mehrfacherkrankte Patienten jeweils getrennt mit gesunden Kontrollen vergleichen.<br />

Dabei erscheint es auch wichtig, andere Moderatoren im Auge zu behalten. Die Variable<br />

Erkrankungsdauer wurde beispielsweise selten hinsichtlich ihres Einflusses auf die PPI<br />

untersucht. So gibt es Studien, die versucht haben, die Erkrankungsdauer zwischen den Patientengruppen<br />

konstant zu halten (Kumari et al., 1999; Oranje et al., 2002; Perry et al., 2002)<br />

sowie drei Studien, die die Variable direkt untersuchten und keinen Zusammenhang fanden<br />

(Kumari et al., 2002; Meincke et al., 2004; Parwani et al. 2000). In den Untersuchungen von<br />

Kumari et al. (2002) und Parwani et al. (2000) befanden sich allerdings nur Patienten, welche<br />

in einem Zeitraum von 15-20 Jahren mehrfach erkrankt waren, also eine eher homogene<br />

Gruppe bildeten. In der Studie von Meincke et al. (2004) wurden zu 40% Ersterkrankte und<br />

mehrfacherkrankte Patienten untersucht, die durchschnittlich 5 Jahre erkrankt sind, was eher<br />

mit der vorliegenden Patientenstichprobe vergleichbar ist. Es wurden in dieser Studie jedoch

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