04.02.2014 Aufrufe

Atom-, Molekül- und Festkörperphysik

Atom-, Molekül- und Festkörperphysik

Atom-, Molekül- und Festkörperphysik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Atom</strong>-, <strong>Molekül</strong>- <strong>und</strong> <strong>Festkörperphysik</strong><br />

für LAK, SS 2013 – Peter Puschnig<br />

basierend auf Unterlagen von<br />

Prof. Ulrich Hohenester<br />

11. Vorlesung, 4.7. 2013<br />

Para-, Dia- <strong>und</strong> Ferromagnetismus<br />

Isingmodell, Curietemperatur, Festplatten


Magnetischer Dipol<br />

In der Natur gibt es keine magnetischen Ladungen.<br />

Die magnetischen Eigenschaften von Materie werden durch „Elementarmagneten“<br />

hervorgerufen.


„Elementarmagneten“<br />

„Elementarmagneten“ können sein:<br />

Elektronenspin<br />

<strong>Atom</strong>are Kreisströme<br />

Kreisströme in Festkörpern<br />

Rückblick Zeemanneffekt (2. Vorlesung):<br />

In einem Magnetfeld spalten die atomaren<br />

Zustände mit unterschiedlichem Gesamtdrehimpuls<br />

auf


Paramagnetismus<br />

Kleine „Elementarmagneten“, so wie <strong>Atom</strong>e mit einem endlichen Drehimpuls, richten sich<br />

im Magnetfeld so aus, dass sie dieses verstärken.<br />

Die Magnetisierung ist proportional zum angelegten Magnetfeld


Diamagnetismus<br />

Wenn ein äußeres magnetisches Feld H auf Materie einwirkt, wird in jedem <strong>Atom</strong> oder<br />

<strong>Molekül</strong> ein Kreisstrom induziert wird, der ein magnetisches Moment erzeugt, das dem von<br />

außen angelegten magnetischen Feld entgegengesetzt ist. (Lenz'sche Regel)<br />

Die Magnetisierung ist proportional zum angelegten Magnetfeld


Diamagnetismus<br />

Bei einem inhomogenen Feld muss man Arbeit aufbringen um einen Diamagneten in<br />

Bereiche höherer Feldstärke zu bewegen, da die kompensierenden Effekte verstärkt werden<br />

müssen<br />

Pyrolytischer Graphit schwebt im<br />

starken Magnetfeld<br />

Supraleiter


Ferromagnetismus<br />

In einem Ferromagneten zeigen alle Spins („Elementarmagnete“) in eine Richtung.<br />

Was ist für diese Ausrichtung verantwortlich ?


Ferromagnetismus<br />

Dipol – Dipol – Wechselwirkung<br />

Ausrichtung aller Dipole würde bereits bei niedrigen Temperaturen zusammenbrechen<br />

!<br />

Austauschwechselwirkung von Fermionen<br />

+ =<br />

oder<br />

Energieaufspaltung<br />

Austauschwechselwirkung<br />

Ferromagnetismus<br />

Ferromagnetische Kopplung kann nur quantenmechanisch verstanden werden


Ferromagnetismus ... Isingmodell<br />

Klassische Hamiltonfunktion<br />

S z = +1, -1<br />

Spinausrichtung<br />

J<br />

Austauschintegral<br />

<br />

Summe über nächste<br />

Nachbarn


Ferromagnetismus ... Isingmodell<br />

Klassische Hamiltonfunktion<br />

Spinflip<br />

… Energieänderung z J<br />

z<br />

Zahl der nächsten Nachbarn


Ferromagnetismus ... Isingmodell<br />

Klassische Hamiltonfunktion<br />

Gr<strong>und</strong>zustand<br />

1. angeregter Zustand<br />

2. angeregter Zustand<br />

Zahl der möglichen Anregungszustände steigt gewaltig an !<br />

Mit zunehmender Temperatur ist die Wahrscheinlichkeit enorm groß, das System<br />

in einem der Anregungszustände zu finden.


Ferromagnetismus ... Isingmodell<br />

Klassische Hamiltonfunktion<br />

Mittlere – Feldnäherung<br />

jeder Spin spürt den „mittleren“ Spin seiner Nachbarn<br />

Statistische Wahrscheinlichkeit p i<br />

, dass Zustand besetzt ist<br />

Normierung der Wahrscheinlichkeit


Ferromagnetismus ... Isingmodell<br />

Mittlere Besetzung eines Spins<br />

Ohne äußeres Magnetfeld<br />

Wie kann man bestimmen ?


Ferromagnetismus ... Isingmodell<br />

Grafische Lösung<br />

T < T c<br />

T > T c<br />

Kritische Temperatur


Ferromagnetismus ... Isingmodell<br />

Magnetisierung als Funktion der Temperatur<br />

Phasenübergang<br />

Am Phasenübergang treten Fluktuationen auf allen Längenskalen<br />

auf


Curietemperatur<br />

Pierre Curie<br />

Aus der kritischen Temperatur, die bei Ferromagneten<br />

„Curietemperatur“ genannt wird, kann die Stärke des<br />

Austauschintegrals J bestimmt werden.


Hysterese von Ferromagneten<br />

Was beschreibt die Hysterese ?<br />

Warum zeigen Ferromagneten ein Hystereseverhalten ?


Weißsche Bezirke<br />

Wenn kein magnetisches Feld angelegt ist, richten sich die Spins innerhalb sogenannter<br />

„Weißscher Bezirke“ parallel aus.<br />

Um die magnetische Energie zu minimieren, sind die Spins in benachbarten Bezirken verschieden<br />

orientiert. Der Ferromagnet hat keine makroskopische Magnetisierung.<br />

Bei Anlegen eines Magnetfeldes richten sich die Weißschen Bezirke nach <strong>und</strong> nach in<br />

Richtung des äußeren Magnetfeldes aus.


Computer-Festplatte<br />

Wie funktioniert eine Festplatte ?


Computer-Festplatte<br />

Daten werden in kleine magnetischen Domänen gespeichert (z.B. Nord = 0, Süd = 1)


Computer-Festplatte<br />

Oberfläche mit AFM<br />

gemessen<br />

Magnetisierung mit MFM<br />

gemessen<br />

MFM … Magnetisches<br />

Kraftmikroskop


Entwicklung Festplatten


GMR Lesekopf<br />

Wie schreibt man Information auf Festplatte ?<br />

Wie liest man die Information aus, die auf Festplatten gespeichert ist ?<br />

Giant Magneto Resistance (GMR), Nobelpreis 2007


Metall versus Halbmetall<br />

Metall<br />

Elektronen mit unterschiedlicher Spinorientierung<br />

besetzen in gleichem Maße Zustände bis zur<br />

Fermikante<br />

Halbmetall<br />

Elektronen mit Spin-down-Orientierung verhalten<br />

sich metallisch, Elektronen mit Spin-up-Orientierung<br />

verhalten sich halbleitend.<br />

Welche der beiden Spinkomponenten metallisch<br />

bzw. halbleitend ist, hängt vom äußeren Magnetfeld<br />

ab.


GMR Lesekopf<br />

Im GMR-Lesekopf fließt Strom durch eine Struktur, die von zwei Halbmetallen gebildet<br />

wird, wobei der Spin der einen Schicht festgehalten wird.<br />

Je nach Spinorientierung der zweiten Schicht, die durch das Magnetfeld der magnetischen<br />

Domäne der Festplatte festgelegt wird, fließt Strom oder nicht. Die magnetische Information<br />

der Festplatte wird in elektrischen Strom umgewandelt.


GMR Lesekopf<br />

Im GMR-Lesekopf fließt Strom durch eine Struktur, die von zwei Halbmetallen gebildet<br />

wird, wobei der Spin der einen Schicht festgehalten wird.<br />

Je nach Spinorientierung der zweiten Schicht, die durch das Magnetfeld der magnetischen<br />

Domäne der Festplatte festgelegt wird, fließt Strom oder nicht. Die magnetische Information<br />

der Festplatte wird in elektrischen Strom umgewandelt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!