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Magazin 196708

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Fortsetzung aus Helt 7/1967<br />

Nadl dem Einmarsdl der deutsdlen Truppen<br />

kam es zu einer Art Generalmobilmadlung<br />

der Bevölkerung für den Dienst in<br />

der Zivilverteidigung, der nidlt nur den reinen<br />

Zivilschutz umfaßte, sondern auch die<br />

Versorgung der kämpfenden Truppe mit<br />

Material, Lebensmitteln und in der OSO­<br />

AVIACHIM vormilitärisch trainierten Menschen,<br />

die Evakuierung von Einwohnern bedrohter<br />

Städte und widltiger Industrieanlagen<br />

in Gebiete jenseits des Urals sowie<br />

den Bau von Befestigungsanlagen in großen<br />

Städten, um nur einige wichtige Aufgaben<br />

zu nennen, die erledigt werden mußten,<br />

um das Hinterland wenigstens notdürftig<br />

intakt zu halten.<br />

Vom 2. Juli 1941 an mußten alle Männer<br />

und Frauen im Alter von 16 bis 60 Jahren<br />

ihrer Pflicht zur Verteidigung der Heimat<br />

mit allen Mitteln nachkommen. Ein obligatorischer<br />

28-Stunden-Kurs zur Vermittlung<br />

der wichtigsten Kenntnisse auf dem Gebiet<br />

18<br />

der Zivilverteidigung, insbesondere des Zivilsdlutzes,<br />

wurde eingeridltet. Ihn durchliefen<br />

in der Folgezeit rund 99 Millionen<br />

Sowjetbürger. 1943 sdlloß sidl ein 10-<br />

Stunden-Kurs zur Erweiterung der Kenntnisse<br />

an. Insgesamt sollen nad! amtlichen<br />

sowjetischen Angaben in beiden Lehrgängen<br />

137170000 Personen ausgebildet<br />

worden sein.<br />

Unmittelbar nach dem Krieg nahm auro in<br />

der Sowjetunion das Interesse der Bevölkerung<br />

und der Behörden an Zivilschutzproblemen<br />

rapide ab. Die Selbstsdmtzgruppen,<br />

die sich in Kriegstagen wirklich bewährt<br />

hatten, hörten auf zu existieren, die<br />

obligatorische Massenausbildung der Bevölkerung<br />

erfuhr eine mehrjährige Unterbrechung,<br />

und die Publikationsflut ließ<br />

ebenfalls erheblich nach. Ein Teil der Zivilsdmtz-Aktivität<br />

blieb jedoch erhalten, desgleichen<br />

bestanden sowohl die OSOAVIA­<br />

CHIM als auch die MPWO fort, so daß es in<br />

der Sowjetunion keine völlige Einstellung<br />

der Zivilschutz-Arbeit gab. Doch zwischen<br />

dem Ausgang des Krieges und etwa 1955<br />

stagnierte sIe.<br />

Das war einmal auf die Tatsadle zurückzuführen,<br />

daß die Bevölkerung dos Kriegsdenkens<br />

müde war, zum anderen darauf,<br />

daß nach 1945 alle Arbeitskräfte und Mittel<br />

für den WIederaufbau zerstörter Fabriken,<br />

Wohnhäuser. Verkehrsanlagen usw.<br />

benötigt wurden. Hinzu kam, daß sidl in der<br />

UdSSR, wo ja erst längere Zeit nadl den<br />

USA die erste Atombombe konstruiert wurde,<br />

relativ spät die EInsicht durdlsetzen<br />

konnte, man müsse nun auch den herkömmJidlen<br />

Luftschutz um den Schutz der<br />

Bevölkerung vor Kernwaffenangriffen ausbauen.<br />

Stalin beispielsweise verhinderte<br />

jahrelang die wei treichende Aufklärung der<br />

Bevölkerung über die verheerenden Auswirkungen<br />

von Atombomben. Chrusdltschow<br />

und seine führenden Männer aber hegten

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