Magazin 196708
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Für<br />
Sie notiert<br />
RCl'olutionät"c<br />
Methode<br />
fü." Blutbanke n<br />
In Amerika wurde ein Weg gefunden.<br />
Blut tiefzukühlen und es damit auf<br />
fast unbegrenzte Zeit haltbar zu<br />
machen. Für Blutbanken ist dieser<br />
Weg revolutionär.<br />
Bei den üblichen Aufbewahrungsmethoden<br />
der Blutbanken läßt sich<br />
frisches Blut auch gekühl t nicht<br />
länger als 21 Tage aufbewahren.<br />
Nach dieser Zei t treten Veränderungen<br />
ein, die das Blut nicht mehr<br />
zu Transfusionen verwenden lassen.<br />
Tausende von Li te rn gelagerten Blutes<br />
müssen daher im Monat von den<br />
Blutbanken ungenutzt weggegossen<br />
werden. Die neue Methode der Blutkonservierung<br />
benutzt rasche Abkühlung<br />
durch flüssigen Stickstoff .<br />
Sie erlaubt es, menschliche Blutzellen<br />
in tiefgefrorenem Zustand<br />
(fast 200 Grad minus) für fast unbegrenzte<br />
Zeit aufzubewahren. Nach<br />
dem Auftauen zeigen die meisten<br />
Blutzellen die früheren normalen<br />
Eigenschaften. Ebenso läßt sich<br />
VOllständiges Blut mit Hilfe eines<br />
mechanischen Tiefkühlprozesses in<br />
gefrorenem Zus tand so erhalt en,<br />
daß es nach dem Auftauen zu Transfusionen<br />
verwendet werden kann .<br />
Durch rapides Tiefgefrieren gehen<br />
normalerweise viele rote Blutzellen<br />
rasch zugrunde . Sind sie aber durch<br />
einen Eiweißkörper geschützt, der<br />
aus menschlichem Blutserum gewonnen<br />
ist, so vertragen sie Tiefgefrierung<br />
schadlos. Die Blutzellen<br />
wurden in einer Lösung dieses Eiweißkörpers<br />
aufbewahrt. die dreimal<br />
so stark ist wie im normalen<br />
menschlichen Blutserum. Beim Auftauen<br />
gehen höchstens 5- 10% der<br />
Blutzellen verloren. Dieses rapid<br />
gefrorene, später aufgetaute Blut<br />
ist unbeschränkt haI tbar und mindestens<br />
so gut wie Blut, das in Blutbanken<br />
nahe am Gefrierpunkt aufbewahrt<br />
wird.<br />
Dr. Basile J. Luyet zeigte schon<br />
1949, daß 70% der roten Blutkörperchen<br />
von Rindern am Leben blieben,<br />
wenn sie durch Eintauchen in flüssigen<br />
Stickstoff rapid abgekühlt<br />
und ebenso rasch wieder aufgetaut<br />
wurden.<br />
Die t echnische Vollendung des Verfahrens<br />
ist wohl nur die Frage einer<br />
kurzen Zeit. In den Laboratorien<br />
der Linde Company wird auch von<br />
Polyvinylpyrrolidone Gebrauch gemacht.<br />
Es schützt die Blutzellen<br />
vor Schaden bei dem Gefrierprozeß.<br />
Di eses Mittel spielte in Deutschland<br />
schon im 2. Weltkrieg bei der<br />
Behandlung des Blutes zwecks<br />
Schocktherapie eine nützliche<br />
Rolle. wfj .<br />
Ulltt·t"s uchuugeli YOn<br />
Sh"uhle u <br />
S (lät~' iI"l{ uugeu<br />
Euratom hat roi t dem Institut für<br />
Nuklearmedizin des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />
in Heidelberg<br />
einen Forschungsvertrag über die<br />
Ermittlung der durch künstliche<br />
Strahlung verursachten Spätwirkungen<br />
bei Menschen geschlossen. Es<br />
sollen genaue Messungen der Bestrahlungsdosis<br />
bei Personen vorgenommen<br />
werden, die vor 20 J ahreTI<br />
eine Thorotrastbehandlung erhalten<br />
haben. Diese Behandlung wurde früher<br />
in der Röntgendiagnostik unter<br />
Benutzung eines thoriumhal tigen radioaktiven<br />
Kontrastmittels angewendet<br />
. Ferner soll die Feststellung<br />
etwaiger Spätwirkungen untersucht<br />
werden. Statistische Erhebungen<br />
und die Auswertung des gesammelten<br />
Materials zur Feststellung<br />
einer Beziehung zwischen der<br />
erhal tenen Dosis und ihren biologisehen<br />
Wirkungen vervollständigen<br />
dieses forschungsprojekt, das je<br />
zur Hälfte von Euratom und dem Bundesministerium<br />
für wissenschaftliche<br />
Forschung der Bundesrepublik<br />
Deutschland f i nanziert und bezahlt<br />
wird.<br />
DAtF<br />
S-221/<br />
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