Magazin 196708
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n I<br />
Saniläfshilfssfellen<br />
des Sdlweizer<br />
Zivilsdlutzes<br />
Der nachfolgende Aufsatz - Im we·<br />
sentllchen redigiert vom Chef des<br />
Sanitätsdienstes, Dr. med. Steiner,<br />
und dem Chef des Material- und Reparaturdlenltea,<br />
E. Siefert - wurde<br />
der Redakllon von dem Chef des Zivilschutzes<br />
der Mllltlr-Dlrektion Basel·<br />
Stadt, Dr. P. Enzmann, zur VertOgung<br />
gestellt. Zum besseren Verständnis fOt<br />
die deutschen Leser sei darauf hingewiesen,<br />
daß man In der SdrNelz den<br />
Begriff " Krankenhaus" nicht kennt;<br />
man sagt dort " Spital". Unter " Sanltät_hllflstelle"<br />
wird eine Durchgangsstation<br />
verstanden. EndbehandlungsstatIonen<br />
sind dIe unterirdischen Anlagen<br />
und Einrichtungen In den frle·<br />
den.mäßlgen Spitälern. "Notspitäler"<br />
sInd erweiterte SanItätshIlfssteIlen In<br />
organtsatlonspfllchtJgen Gemeinden,<br />
die über keine Spitäler verfügen.<br />
Nach 1945 entstanden - vorerst ohne gesetzliche<br />
Grundlage - dank persönlicher<br />
Initiative und dank dem Verständnis der<br />
Behörden unter Neubauten von Schulhäusern<br />
und Wohn genossenschaften verein-<br />
14<br />
zelt Sanitätshilfsstelten, denen die Aufgabe<br />
des Feldspitals zugedacht war. Heute hat<br />
die SanItätshilfssteIle auf Grund des Bundesgesetzes<br />
über den Zivilschutz und der<br />
Bestimmungen über die baulichen Maßnahmen<br />
im Zivilsdlutz Ihre klar umrissene<br />
Gestalt und Aufgabe erhalten:<br />
Sie Ist Im sanitätsdienstlidlen Dispositiv<br />
die erste Stelle ärztlidler Hilfe. Hauswehr<br />
Sanität und SanItätsposten erstellen die<br />
Transportfähigkelt des Verletzten oder Erkrankten,<br />
TrägerformaUonen bringen ihn<br />
zur ärztlichen Versorgung in die SanitätshilfssteIle.<br />
Diese verfügt über die materiellen<br />
Voraussetzungen, um durdlsdlnittlidl<br />
150-200 Pflegebedürftige in Liegestellen<br />
zu betreuen. Sie bietet aber auch die Möglidlkeit<br />
ambulanter ärztlidler Behandlung.<br />
Ihre reidllidle Ausrüstung ermöglidlt die<br />
Durdlführung nidlt nur kleiner dlirurgischer<br />
Eingriffe, sondern gestattet audl mittelgroße<br />
Operationen.<br />
Voraussetzung, diese Mittel wirkungsvoll<br />
einzusetzen, ist selbstverständlich die Zuteilung<br />
entspredlend ausgebildeter Ärzte<br />
sowie ärztlichen Hilfs- und Pflegepersonals.<br />
Wenn es heute audl gelingt, zahlenmäßig<br />
den Sanitätshilfsstellen genügend<br />
dem Zivilsdlutz verpflichtete Ärzte und freiwillige<br />
Ärztinnen zuzuteilen, so liegt die<br />
Versorgung mit Chirurgen und operativ<br />
tätigen Fadlärzten sehr Im argen. Für zur<br />
Zelt 12 Sanitätshilfsstellen mit etwas mehr<br />
als 1300 Liegestellen stehen ungefähr 35<br />
Ärzte und 20 Zahnärzte, von denen aber<br />
kaum 10 als Operateure eingesetzt werden<br />
könnten, sowie etnige Apotheker zur Verfügung.<br />
Ein ernsthaftes Problem stellt die<br />
Versorgung mit Narkose-Personal, insbesondere<br />
mit Anästhesisten dar: Eine entsprechende<br />
Ausbildung von Zahnärzten Ist<br />
geplant, die vorhandenen Apparate und<br />
Hilfsmittel wurden in engem Kontakt mit<br />
dem Leiter der zentralen Anästhesie--Abtellung<br />
des Bürgerspitals Basel (Prof. Dr. W.<br />
HOgln) ausgewählt und angeschafft. Diese<br />
Abteilung ist auch für die Wartung und den<br />
turnusmäßigen Gebrauch der Geräte ver·<br />
antwortl ich.<br />
Da zweifellos der Mangel an einsatz·<br />
fähigen Spezialisten der Leistungsfähigkeit<br />
der vorhandenen SanitätshIlfssteIlen und<br />
einem weiteren Ausbau Grenzen setzt,<br />
müssen diese HIlfssteIlen auf zuverlässig<br />
funktionierende, zivilschutzmäßig gesicher·<br />
te Spitaleinrichtungen abgestützt werden.