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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss unterschiedlicher ...

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5 Diskussion<br />

in Abhängigkeit von der Zyklusphase bzw. dem peripheren P4 könnte diesen Zusammenhang<br />

klären.<br />

Insgesamt werden deutliche Unterschiede in den Genexpressionsmustern der Eizellen aus den<br />

verschiedenen Zyklusphasen deutlich. Diese lassen auf eine verminderte Qualität der Eizellen<br />

der induzierten Gelbkörperphase schließen. Inwiefern die zyklusabhängigen Veränderungen des<br />

peripheren P4 oder die endokrinologischen Veränderungen durch die OPU-Prozedur die veränderte<br />

Genexpression bewirken und welche Folgen dies für die Entwicklungskompetenz hat,<br />

bedarf weiterer Untersuchungen.<br />

5.4 Progesteronsupplementation während der Eizellreifung<br />

Bezüglich der Reifungsraten wurden keine statistischen Unterschiede zwischen den Oozyten<br />

der einzelnen Gruppen festgestellt. Die Erlangung des Meiosestadiums II wird demnach durch<br />

den Zusatz von Progesteron weder gestört noch gefördert. Dies entspricht den Ergebnissen von<br />

FUKUI et al. (1982). SIROTKIN (1992) hingegen stellten einen positiven <strong>Einfluss</strong> von P4 auf die<br />

Eizellmaturation fest. Diese unterschiedlichen Ergebnisse könnten eine Folge der Verwendung<br />

<strong>unterschiedlicher</strong> Medien sein. So enthielt das IVM-Medium im Versuch von SIROTKIN (1992)<br />

FCS.<br />

Im vorliegenden Versuch waren die Teilungsraten in allen Gruppen konstant. Lediglich die<br />

Entwicklungsraten der Gruppe < 50 ng/ml waren an Tag 7 und 8 signifikant verringert. Dies<br />

widerspricht den Ergebnissen von SIROTKIN (1992), die bei P4-Supplementation (0,16 µmol/l,<br />

0,8 µmol/l, 3,2 µmol/l, 16 µmol/l) einen positiven Effekt bezüglich der Oozytenreifung feststellen<br />

konnten. Auch KARLACH (1987) stellten einen positiven Effekt auf die Teilungs- und Entwicklungsraten<br />

fest. Die Studie von SILVA und KNIGHT (2000) hingegen ergab ebenfalls keine<br />

Beeinflussung der Teilungsraten durch P4. Eine Konzentration von 0,3 µmol/l zeigte jedoch<br />

einen negativen <strong>Einfluss</strong> auf die Entwicklungsrate. Die in der vorliegenden Studie verwendeten,<br />

wesentlich höheren P4-Konzentrationen (0,93 µmol/l, 1,42 µmol/l) scheinen jedoch keinen<br />

<strong>Einfluss</strong> auf die Teilungs- und Entwicklungsraten zu haben. Auch hier sei auf den <strong>Einfluss</strong> des<br />

verwendeten Kulturmediums hingewiesen. FUKUI et al. (1982) beobachteten verschiedene Effekte<br />

von Progesteron in Abhängigkeit vom eingesetzten Medium. Dementsprechend sollte beachtet<br />

werden, dass das in den Versuchen von SILVA und KNIGHT (2000) verwendete Medium<br />

Estrous Cow Serum (ECS) enthielt, während bei SIROTKIN (1992) FCS und im vorliegenden<br />

Versuch BSA mit eCG und hCG benutzt wurden. In welchem Maße die eingesetzten Medien<br />

die Progesteronwirkung beeinflussen, bleibt unklar.<br />

Der P4-Gehalt des Mediums wurde in der vorliegenden Arbeit vor und nach der Reifung<br />

gemessen und eine zur Ausgangskonzentration proportionale Reduktion der eingesetzten Konzentrationen<br />

beobachtet. Dies deutet auf einen aktiven Progesteronstoffwechsel und eine Regulation<br />

des Steroidmilieus durch die KOK hin. Es ist weithin akzeptiert, dass die Kumuluszellen<br />

wichtige Aufgaben bei der Regulation des Mikromilieus während der Reifung übernehmen.<br />

Sowohl die Synthese (MINGOTI et al. 2002, SCHOENFELDER et al. 2003, WANG<br />

et al. 2006, NUTTINCK et al. 2008, APARICIO et al. 2011, SALHAB et al. 2011) als auch<br />

die Fähigkeit zum Abbau (NUTTINCK et al. 2008) von P4 durch KOK sind belegt. Da in P4-<br />

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