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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss unterschiedlicher ...

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3.2 In-vitro-Produktion boviner Embryonen<br />

3.2.3 In-vitro-Maturation (IVM)<br />

Zunächst wurde eine 40 µM Progesteronstocklösung aus Progesterone minimum 99 % (Fa.<br />

Sigma) und unvergälltem Ethanol (EtOH; Rotipuran ≥ 99,8 %, Fa. Carl Roth GmbH + Co.<br />

KG, Karlsruhe) hergestellt und aliquotiert. Dem Reifungsmedium des jeweiligen Versuchsdurchlaufes<br />

wurde die Progesteronlösung zugesetzt, sodass die Endkonzentrationen im Reifungsmedium,<br />

in Anlehnung an DIELEMAN et al. (1983), 0,16 µM, 0,48 µM, 0,95 µM oder<br />

1,4 µM betrugen. Um während der In-vitro-Reifung der Oozyten den <strong>Einfluss</strong> verschiedener<br />

Progesteronkonzentrationen zu ermitteln, erfolgte eine Modifizierung des konventionellen Invitro-Maturationssystems<br />

mit Ölüberschichtung. Ein Diffundieren des lipophilen Progesterons<br />

in die Ölphase wurde verhindert, indem einzelne, mit 200 µl Reifungsmedium gefüllte Wells<br />

einer 96-Well-Plate (Fa. Greiner Bio-One GmbH, Frickenhausen) ohne Ölüberschichtung Anwendung<br />

fanden. Je zwei Wells standen in einer Petrischale. Die Petrischale enthielt ca. 10 ml<br />

destilliertes Wasser, um Verdunstungsverluste gering zu halten. Der aufgelegte Deckel der Petrischale<br />

diente der Vermeidung von Schmutzeinträgen in die Kultur.<br />

Die Kontrollwells enthielten Reifungsmedium ohne jeglichen Zusatz (Normalkontrolle) sowie<br />

Reifungsmedium mit 2 µl, 4 µl oder 8 µl unvergälltem Ethanol ≥ 99,8 % (Alkoholkontrolle).<br />

Die Medien wurden für mindestens eine Stunde im Brutschrank (HeraCell, Fa. Heraeus,<br />

Thermo Fisher Scientific, USA) bei 39 ◦ C und 5 % CO 2 und gesättigter Feuchtigkeit äquilibriert.<br />

Als IVP-tauglich angesehene KOK wurden in Gruppen zu 30-40 KOK durch je eine Reihe mit<br />

3 Tropfen aus 100 µl Reifungsmedium ohne Zusatz, die mit Siliconöl (Fa. Serva, Deutschland)<br />

überschichtet waren (sogenannte „Waschdrops“), pipettiert (nachfolgend "waschen"genannt)<br />

und in die Gefäße mit dem Reifungsmedium überführt. Die Maturation erfolgte für 24 h bei<br />

39 ◦ C, 5 % CO 2 und feuchtigkeitsgesättigter Atmosphäre im Brutschrank. Der Zeitraum von<br />

der Entnahme der Ovarien am Schlachthof bis zum Beginn der In-vitro-Reifung betrug maximal<br />

6 h.<br />

3.2.4 Progesteronbestimmung im Reifungsmedium und Einteilung der<br />

Versuchsgruppen<br />

Zur Kontrolle der eingesetzten Progesteronzugaben zum Reifungsmedium wurde das Medium<br />

nach der Entnahme der gereiften KOK zunächst in 0,5 ml fassenden Reaktionsgefäßen (Fa. Eppendorf,<br />

Hamburg) bei -20 ◦ C asserviert. Die Bestimmung des Progesterongehaltes im Medium<br />

erfolgte wie bei den Blutproben (siehe Kapitel 3.1.4) mittels Radioimmunoassay. Da jedoch die<br />

zugegebenen Progesteronmengen den Messbereich des Assays überschritten, war eine Verdünnung<br />

der Proben (1:5, 1:10, 1:20) mit Boratpuffer erforderlich. Um etwaige Veränderungen des<br />

Progesterongehaltes im Medium durch die KOK oder das Milieu im Brutschrank zu detektieren,<br />

wurden auch Medienansätze ohne KOK (Leerkontrollen) in den Brutschrank verbracht,<br />

dort für 24 Stunden inkubiert und dann asserviert. Zusätzlich fand auch eine Analyse von reinem,<br />

nicht inkubiertem Reifungsmedium statt, um Kontaminationen der Medienkomponenten<br />

mit Progesteron auszuschließen. Die endgültige Einteilung der einzelnen IVP-Durchgänge in<br />

die Versuchsgruppen erfolgte anhand der im Medienansatz und den Leerkontrollen gemessenen<br />

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