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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss unterschiedlicher ...

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2 Literatur<br />

Untersuchungen konnten auch die mRNA-Expression des Gens in Kumuluszellen darstellen<br />

(HOSOE et al. 2011).<br />

Versuche mit BMP15-Knockout-Mäusen ergaben eine Subfertilität bei weiblichen Mäusen,<br />

wohingegen die Fertilität männlicher Mäuse nicht beeinträchtigt schien. An den weiblichen<br />

Tieren konnten minimale histopathologische Defekte an den Ovarien, weniger Ovulationen und<br />

geringere Fertilisationsraten beobachtet werden (YAN et al. 2001). Eine zusätzliche partielle<br />

Ausschaltung des GDF9-Gens bewirkte weitere Veränderungen in Form von geschwächten<br />

Oozyten-Kumuluszell-Bindungen und einem Verbleiben der Eizelle im Follikel nach der Ovulation.<br />

Eine zusätzliche völlige Ausschaltung von GDF9 führte zu vermehrter ein- bzw. beidseitiger<br />

Zystenbildung (YAN et al. 2001).<br />

Eine kurzzeitige Immunisierung gegen BMP15 und GDF9 bewirkt bei Schafen eine erhöhte<br />

Ovulationsrate, die scheinbar ohne negative Effekte auf die Fertilisation, die embryonale<br />

und fetale Entwicklung oder die Trächtigkeitserhaltung vonstatten geht (JUENGEL et al. 2004).<br />

Auch gibt es bei Schafen natürliche Mutationen des BMP15-Gens, welche sich dosisabhängig<br />

in erhöhten Ovulationsraten oder infertilen Phänotypen zeigen (GALLOWAY et al. 2000).<br />

In der IVM bewirkt der Zusatz von BMP15 eine geringere Kumuluszellapoptose (HUSSEIN<br />

et al. 2006). Dies führte zu der Hypothese, dass BMP15 in vivo eventuell als antiatretischer Faktor<br />

auf die Follikel wirkt. Weiterhin verbessert der Zusatz von BMP15 die Entwicklungsraten<br />

zur Blastozyste, wohingegen ein Antagonist während der Reifungsphase die spätere Blastozystenformation<br />

hemmt (HUSSEIN et al. 2006). HOSOE et al. (2011) wiesen einen geringeren<br />

Gehalt an BMP15-Transkripten in weniger entwicklungskompetenten Oozyten aus Kälbern gegenüber<br />

kompetenten Oozyten aus adulten Tieren nach. Dies lässt einen Zusammenhang zwischen<br />

der BMP15-Expression und der Entwicklungskompetenz boviner Eizellen vermuten. Andere<br />

Autoren (HANSTEDT 2009) konnten zeigen, dass BMP15 in im 7-Tages-Intervall per OPU<br />

gewonnenen Eizellen gegenüber der Gewinung im 3- bis 4-Tages-Intervall herunter reguliert<br />

ist.<br />

2.13.3 Glukosetransporter 1 (SLC2A1)<br />

Der Glukosetransporter 1 wurde erstmals durch MUECKLER et al. (1985) beschrieben und gehört<br />

zur Familie der Solute Carrier (SLC). Beim Rind sind 13 verschiedenen Isoformen bekannt,<br />

die sich alle durch ihre kinetischen Charakteristika, ihre gewebespezifische Verteilung<br />

sowie ihre Empfindlichkeit gegenüber hormonellen und anderen Stimuli unterscheiden (JOOST<br />

et al. 2002). Es handelt sich um Na + -unabhängige Membranproteine mit einer transmembranalen<br />

Helix, einer intrazellulären Schleife, einem extrazellulären Element sowie einem intrazellulären<br />

C- und N-Terminus (MUECKLER et al. 1985). Die Glukosetransporter transportieren<br />

Glukose entlang eines Konzentrationsgradienten und regulieren den Transport zwischen intraund<br />

extrazellulärer Matrix (OLSON und PESSIN 1996), wobei die Glukoseaufnahme durch eine<br />

wachstumsfaktorabhängige Rekrutierung der intrazellulären SLC2A1-Moleküle reguliert wird.<br />

Der SLC2A1 wird hauptsächlich an basolateralen Membranen wie an Blutgefäßen oder der<br />

Blut-Hirn-Schranke exprimiert (OLSON und PESSIN 1996), konnte jedoch auch in unreifen Oozyten<br />

und allen Embryonalstadien nachgewiesen werden (WRENZYCKI et al. 1998, AUGUSTIN<br />

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