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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss unterschiedlicher ...

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2.13 MessengerRNA-Expression entwicklungsrelevanter Gene in bovinen Oozyten und<br />

Embryonen<br />

entwicklung nur bis zum Primärfollikel stattfindet (DONG et al. 1996). Auch eine Follikelatresie<br />

findet bei solchen Mäusen nicht statt. Dies lässt vermuten, dass der Block der Follikelentwicklung<br />

vor der Erlangung der Atresie-Fähigkeit stattfindet (DONG et al. 1996). Bei Rindern<br />

führte die Immunisierung gegen GDF9 zu einer veränderten Follikelentwicklung bezüglich Anzahl<br />

und Größe der Follikel und teils erhöhten, teils verringerten Ovulationsraten (JUENGEL<br />

et al. 2009). Über die Regulation von Schlüsselfunktionen der Granulosazellen ist GDF9 an der<br />

Proliferation selbiger beteiligt (SPICER et al. 2006). Weiterhin ist es mitverantwortlich für die<br />

Kumuluszell-Expansion und die Erhaltung des die Eizelle umgebenden Mikromilieus (ELVIN<br />

et al. 1999). Bisher wurde vermutet, dass GDF9 ausschliesslich von Eizellen sezerniert wird<br />

(ERICKSON und SHIMASAKI 2000). Neuere Untersuchungen von HOSOE et al. (2011) konnten<br />

die Expression von GDF9 jedoch auch in Kumuluszellen nachweisen. Die mRNA von GDF9<br />

ist ab dem Primordialfollikel (BODENSTEINER et al. 1996) über die Reifung und Fertilisation<br />

bis zum 5- bis 8-Zell-Stadium nachweisbar (SENDAI et al. 2001, PENNETIER et al. 2004). In<br />

Studien von SOMFAI et al. (2011) verringerte sich der Gehalt von GDF9 in der Oozyte während<br />

der IVM unabhängig von der Medienkomposition. Eizellen aus Follikeln mit einer Größe<br />

von ≥5 mm enthalten deutlich mehr Transkripte von GDF9 als solche aus Follikeln ≤2 mm<br />

(DONNISON und PFEFFER 2004). Bei der Eizellgewinnung mit dem OPU-Verfahren hat sich<br />

gezeigt, dass bei einer Punktion im 7-Tages-Intervall die Transkriptmenge von GDF9 in den<br />

Oozyten signifikant geringer ist als beim 3- bis 4-Tages-Intervall (HANSTEDT 2009). Neuere<br />

Untersuchungen von CHU et al. (2012) zeigten eine höhere GDF9-Expression in 2-6 h vor dem<br />

LH-Peak gewonnenen Oozyten gegenüber 22 h nach dem LH-Peak. Beim Vergleich in vivo gereifter<br />

Eizellen mit in vitro gereiften ist eine deutliche Herunterregulierung des Gens festzustellen<br />

(LONERGAN et al. 2003a). HUSSEIN et al. (2006) zeigten, dass ein Zusatz von GDF9 zum<br />

In vitro-Reifungsmedium die Blastozystenrate tendenziell, in Kombination mit BMP15 signifikant<br />

erhöht. Eine Antagonisierung von GDF9 und/oder BMP15 senkte die Blastozystenrate in<br />

selbiger Studie deutlich herab. HOSOE et al. (2011) fanden heraus, dass in Ovarien von Kälbern<br />

wesentlich weniger GDF9-Transkripte vorhanden sind als in Eierstöcken adulter Tiere. Diese<br />

Autoren sehen hier einen möglichen Grund für die geringere Entwicklungskompetenz von Oozyten<br />

aus Kälberovarien. Auch GENDELMAN et al. (2010) stellen eine Verbindung zwischen<br />

Entwicklungskompetenz und GDF9-Expression her. Diese Arbeitsgruppe stellte eine saisonal<br />

unterschiedliche Transkriptmenge in Zweizellembryonen fest und sehen hier den Grund für die<br />

geringere Entwicklungskompetenz von Eizellen, die in der heißen Jahreszeit gewonnen werden.<br />

2.13.2 Bone Morphogenetic Protein 15 (BMP15)<br />

Auch das Protein BMP15 gehört zur TGF-β-Superfamilie. Es unterscheidet sich von anderen<br />

Familienmitgliedern durch das Fehlen des vierten der sieben Cysteine in der COOH-terminalen<br />

Region, welches die kovalente Bindung von Dimeren bedingt (DUBE et al. 1998). Das Gen,<br />

auf dem BMP 15 kodiert, ist hochkonserviert und befindet sich auf dem X-Chromosom (DUBE<br />

et al. 1998). Bei Mäusen wird BMP15 nur in Oozyten beginnend im Primärfollikel bis über die<br />

Ovulation hinaus exprimiert (DUBE et al. 1998). Beim Rind konnten Transkripte für BMP15<br />

von der Oozyte bis ins Blastozystenstadium hinein nachgewiesen werden (EL-SAYED et al.<br />

2006). Dies deutet auf eine sowohl maternale als auch embryonale Expression hin. Neuere<br />

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