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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss unterschiedlicher ...

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2 Literatur<br />

die Teilungs- und Entwicklungsraten von aus OPU-KOK entstandenen Embryonen durch die<br />

Dauer des Punktionsintervalles beeinflusst werden (HANENBERG und VAN WAGTENDONK-DE<br />

LEEUW 1997, LOPES et al. 2006). So zeigten KOK aus zweimal wöchentlich durchgeführtem<br />

OPU höhere Entwicklungsraten als solche aus einmal wöchentlichen Punktionen (LOPES et al.<br />

2006). Einige Autoren folgern daraus, dass ein einmal wöchentliches OPU-Regime für kommerzielle<br />

Embryotransfer-Programme inadäquat ist (LOPES et al. 2006).<br />

2.6 Beurteilung der Entwicklungskompetenz boviner Oozyten<br />

Grundlage einer erfolgreichen Produktion von Embryonen ist die Qualität bzw. die Entwicklungskompetenz<br />

der in der IVP eingesetzten Oozyten. Diese wird meist funktionell definiert<br />

und über die Fähigkeit zum Meioseabschluss, zur Befruchtung und anschließenden Teilung,<br />

der Entwicklung zur Blastozyste, der Fähigkeit der Induktion und Erhaltung einer Trächtigkeit,<br />

der Erhaltung der Gesundheit des Feten und schließlich der Geburt eines gesunden und fertilen<br />

Kalbes gemessen (LONERGAN et al. 2001, SIRARD et al. 2006, ANGUITA et al. 2007). Dementsprechend<br />

kann die Entwicklung zur Blastozyste auch als Maß für die Qualität der eingesetzten<br />

KOK herangezogen werden. GILCHRIST und THOMPSON (2007) bezeichnen bereits die Fähigkeit<br />

der Eizelle, über Sezernierung bestimmter Faktoren ihre Umgebung zu beeinflussen als<br />

Teil ihrer Entwicklungskompetenz.<br />

Eine vollständige Beurteilung der Entwicklungskompetenz bis hin zur Geburt eines vitalen<br />

Kalbes ist in Versuchen kaum möglich. Optimal für die Effizienz der IVP wäre eine Beurteilung<br />

der KOK schon vor ihrer Gewinnung. Aus bisherigen Untersuchungen konnten beim Rind<br />

jedoch keine verlässlichen Indikatoren gefunden werden, um die Qualität von Eizellen aus Follikeln<br />

bestimmter Größe vorauszusagen (KENDRICK et al. 1999). Zwar stellten PAVLOK et al.<br />

(1992) bei Eizellen aus Follikeln der Größen >2 mm bis 8 mm keine Unterschiede der Blastozystenraten<br />

fest, bei zwei Dritteln der eingesetzten Eizellen traten jedoch Unregelmäßigkeiten<br />

bei Fertilisation und Entwicklung zur Blastozyste auf. Die Autoren führen dies auf atretische<br />

Vorgänge in den Follikeln, denen diese Eizellen entstammten, zurück. Dies deckt sich mit früheren<br />

Untersuchungen von SCARAMUZZI et al. (1980) und MCNATTY et al. (1984), die jeweils<br />

eine höhere Inzidenz von Atresie in Follikeln < 5 mm festgestellt hatten. Auch Arbeiten von<br />

FAIR (2003) ergaben, dass die Entwicklungskompetenz zur Blastozyste erst ab einer Follikelgröße<br />

von 3 mm gegeben ist, da die Eizelle dann die Größe von 120 µm und somit meiotische<br />

Kompetenz (FAIR et al. 1995, ANGUITA et al. 2007) sowie die Fähigkeit der Entwicklung bis<br />

zur Blastozyste (OTOI et al. 1997) erreicht hat.<br />

Eine Beurteilung der KOK hinsichtlich ihrer Qualität findet daher in der Regel nach ihrer<br />

Gewinnung statt. Eine Einteilung aufgrund von morphologischen Kriterien zeigte sich als geeigneter<br />

Indikator (HAZELEGER et al. 1995, BONI et al. 2002). Dabei gilt die Größe der Eizelle<br />

als Indikator für die meiotische Kompetenz (siehe oben). Die Anzahl der Kumuluszellen sowie<br />

die Beschaffenheit des Cumulus oophorus (MADISON et al. 1992), aber auch Anzeichen von<br />

Degeneration der KOK wie Expansion der äußeren Kumuluszellagen und eine leichte Granulierung<br />

des Ooplasmas werden zur Beurteilung genutzt (BLONDIN und SIRARD 1995). Ebenso<br />

konnte inhomogenes und helles Ooplasma mit geringeren Entwicklungsraten in Zusammenhang<br />

gebracht werden (HAZELEGER et al. 1995). Kritiker führen jedoch den limitierten Erfolg<br />

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