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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss unterschiedlicher ...

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2.2 <strong>Einfluss</strong> des OPU auf die Gesundheit des Donortieres<br />

2.2 <strong>Einfluss</strong> des OPU auf die Gesundheit des Donortieres<br />

Wie jeder Eingriff, sei er noch so minimal, ist auch das OPU nicht ohne Auswirkungen auf die<br />

betroffenen Tiere. So können zum Beispiel in seltenen Fällen bedingt durch die Epiduralanästhesie<br />

Veränderungen im Bereich der Injektionsstelle beobachtet werden, die sich in Form von<br />

Neovaskularisation und Knorpelmetaplasie an den Intervertebralscheiben darstellen (MCEVOY<br />

et al. 2006). Eine Beeinträchtigung der Allgemeingesundheit (SANTL et al. 1998, PETYIM et al.<br />

2003), der Fertilität (ALLER et al. 2010) sowie der Gravidität bis zum dritten Trächtigkeitsmonat<br />

(MEINTJES et al. 1993) scheinen jedoch nicht aufzutreten. Ebenso bleiben die Milchproduktion<br />

sowie die somatischen Zellzahlen in Milch und Blutplasma unbeeinflusst (CHASTANT-<br />

MAILLARD et al. 2003). Eine Rückkehr zum physiologischen Zyklus ca. 3-4 Tage nach der<br />

letzten Punktion (CHASTANT-MAILLARD et al. 2003) mit physiologischem Verhalten (PETY-<br />

IM et al. 2007) sowie die Möglichkeit, das MOET-Verfahren anzuwenden (BROADBENT et al.<br />

1997), ist gegeben.<br />

Grundsätzlich wird durch OPU der physiologische Zyklus gestört (STUBBINGS und WAL-<br />

TON 1995, BONI et al. 1997, BOLS et al. 1998, PETYIM et al. 2000). Durch die Aspiration<br />

der Follikel wird der Interöstrus verlängert (STUBBINGS und WALTON 1995), da die jeweils<br />

abgesaugten Follikel durch eine neue Follikelwelle ersetzt werden müssen. Dies deckt sich mit<br />

der Beobachtung verspäteter oder gestörter Brunsten bei OPU während der Lutealphase von<br />

TAKUMA et al. (2010). Der Zeitpunkt des OPU, aber auch das Punktionsintervall sind wesentliche<br />

Faktoren, die auf den Zyklus <strong>Einfluss</strong> nehmen. So konnten Bage et al. (BAGE et al. 2003)<br />

bei einem diskontinuierlichen OPU-Regime mit Punktionen lediglich bis zum 12. Zyklustag<br />

keine Auswirkungen auf den Zyklus beobachten. Auch die Arbeitsgruppe von PIETERSE et al.<br />

(1991a) konnte bei OPU-Sitzungen an Tag 4, 10 und 16 des Zyklus eine normale Zyklusaktivität<br />

feststellen. Kontinuierliche, einmal wöchentlich stattfindende OPU-Sitzungen führen dagegen<br />

zu irregulären Zykluslängen (KLOSSOK et al. 1997), setzen die Zyklusaktivität aber nicht aus<br />

(GIBBONS et al. 1994, BONI et al. 1997, GALLI et al. 2001, PETYIM et al. 2003). Bei zwei wöchentlichen<br />

Follikelpunktionen sind die Beobachtungen nicht einheitlich. PETYIM et al. (2000)<br />

beschreiben gelegentlich auftretende Zyklusaktivität und Brunsten mit regulärer Zykluslänge,<br />

Östruslänge und physiologisch ablaufender Brunst. In den Untersuchungen der Arbeitsgruppen<br />

um BONI et al. (1997) und GIBBONS et al. (1994) zeigte sich dagegen keine Zyklusaktivität.<br />

2.3 <strong>Einfluss</strong> des OPU auf den ovariellen Zyklus<br />

In Bezug auf das Ovar konnten keine wesentlichen, makroskopisch erkennbaren Veränderungen<br />

festgestellt werden (PETYIM et al. 2007), jedoch verändert sich die Struktur des Ovars<br />

(PETYIM et al. 2001). In einigen Fällen können Vernarbungen und Verhärtungen der Ovarien<br />

auftreten. Verdickungen der Tunica albuginea (VAN DER SCHANS et al. 1991, PETYIM et al.<br />

2001) sowie Fibrosierungen und hämatomartige Follikel wurden beobachtet (PIETERSE et al.<br />

1988, VAN DER SCHANS et al. 1991, PETYIM et al. 2000). Jedoch sind jegliche Veränderungen<br />

8 Monate nach der letzten Follikelpunktion nicht mehr sichtbar (CHASTANT-MAILLARD<br />

et al. 2003), so dass langfristig kein negativer Effekt auf die follikuläre und luteale Aktivität des<br />

Ovars besteht (PETYIM et al. 2000, MCEVOY et al. 2002). Eine Beeinflussung der Ovarfunktion<br />

während längerer Zeiträume kontinuierlichen OPUs ist belegt (CARLIN et al. 1999). So<br />

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