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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss unterschiedlicher ...

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1 Einleitung<br />

BONS et al. 1994, BONI et al. 1997, PETYIM et al. 2003). Die Entfernung der antralen Follikel<br />

auf dem Ovar induziert eine neue Follikelwelle, es erfolgt jedoch keine natürliche Ovulation.<br />

Je nach Punktionsintervall unterbleibt auch die Ausbildung eines dominanten Follikels (GIBB-<br />

ONS et al. 1994, GARCIA und SALAHEDDINE 1998, CARLIN et al. 1999, PETYIM et al. 2003,<br />

LOPES et al. 2006). Somit sind auch die mit diesen Prozessen einhergehenden hormonellen<br />

Veränderungen beeinflusst. Aus diesem Grund kann die Situation der Follikel auf den Ovarien<br />

von Tieren, bei denen OPU angewendet wird, nicht mit denen von zyklischen Tieren verglichen<br />

werden. Es konnte bereits ein Zusammenhang zwischen dem Gehalt an Progesteron in<br />

der Follikelflüssigkeit mit sowohl der Morphologie als auch der Entwicklungskompetenz der<br />

aus dem Follikel gewonnenen Eizelle hergestellt werden (HAZELEGER et al. 1995). Um die<br />

OPU-/IVP-Technologie weiter zu verbessern, ist es deshalb notwendig, mehr über die Zusammenhänge<br />

zwischen den hormonellen Veränderungen und der Eizellqualität sowie die Rolle des<br />

hormonellen Umfeldes während der Eizellreifung zu erfahren.<br />

Zur Verbesserung der IVP von Rinderembryonen wurden in den letzten Jahren verschiedenste<br />

Versuche bezüglich der Supplementation der Medien der einzelnen Produktionsschritte durchgeführt.<br />

Steroidhormone als natürliche Sexualhormone, deren Konzentration sich während des<br />

natürlichen Zyklus und damit auch während des Heranreifens von Oozyten in vivo ständig verändert<br />

(SCHAMS und BERISHA 2002), spielten dabei immer wieder eine Rolle (FUKUI et al.<br />

1982, SIROTKIN 1992, RYAN et al. 1999, SILVA und KNIGHT 2000, MINGOTI et al. 2002). Bisher<br />

konnten jedoch keine eindeutigen Ergebnisse bezüglich deren <strong>Einfluss</strong> gewonnen werden.<br />

Der Wechsel vom dominierenden Estradiol zur Progesterondominanz im Follikel im Zeitraum<br />

zwischen LH-Peak und Ovulation (DIELEMAN et al. 1983) sowie die Expression der Progesteronrezeptoren<br />

in Oozyte und Kumuluszellen (APARICIO et al. 2011) lassen eine Rolle von<br />

Progesteron bei der Eizellreifung vermuten (LONERGAN 2011, FAIR und LONERGAN 2012).<br />

Nach wie vor ist diese Rolle von Progesteron jedoch nicht ausreichend definiert (LONERGAN<br />

2011, FAIR und LONERGAN 2012). Es ist außerdem ungeklärt, ob die Beeinflussung der Oozyte<br />

durch Steroide, insbesondere Progesteron, auf direktem oder indirektem Wege erfolgt.<br />

Die Darstellung der mRNA-Expression bei Rinderembryonen ist in den letzten Jahren ein viel<br />

beachtetes Thema geworden (NIEMANN und WRENZYCKI 2000). Frühe kritische Schritte der<br />

Entwicklung, wie Zeitpunkt der ersten Teilung, Aktivierung des embryonalen Genoms, Kompaktierung<br />

und Blastozystenbildung und -expansion können durch die Kulturmedien und die<br />

In-vitro-Bedingungen sowie durch die Produktionsverfahren selbst in erheblichem Maße beeinflusst<br />

werden. Diese Veränderungen betreffen sowohl eine signifikante Hoch- oder Herrunterregulation<br />

sowie die De novo-Induktion oder Abschaltung von Genen, die für eine ungestörte embryonale,<br />

fetale und neonatale Entwicklung von Bedeutung sind. Es konnte gezeigt werden, daß<br />

sich das höhere Entwicklungspotenzial von in vivo gereiften Eizellen im Gegensatz zu dem in<br />

vitro gereifter Oozyten auch auf molekularer Ebene wiederspiegelt (WRENZYCKI et al. 2007).<br />

Obwohl die Ausgangsqualität die wohl entscheidene Rolle für die Genexpressionsmuster darstellt,<br />

haben Untersuchungen des <strong>Einfluss</strong>es der Follikelumgebung bzw. der IVM-Bedingungen<br />

auf bovine Oozyten und die darauf folgenden embryonalen Entwicklungsstadien bis zur Blastozyste<br />

auf molekularer Ebene bisher erst in den letzten Jahren stattgefunden [eine Übersicht<br />

der Arbeiten findet sich bei FAIR und LONERGAN (2012)].<br />

In dieser Arbeit soll nicht nur der <strong>Einfluss</strong> der sich ändernden peripheren Progesteronkonzentration<br />

durch ein Corpus luteum während des natürlichen Zyklus auf die reifende Eizelle in vivo<br />

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