Tierärztliche Hochschule Hannover
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Diskussion<br />
also jener Metabolit, der immer als Verhältnis angegeben wird, Schwankungen<br />
unterlegen ist (DE STEFANO et al. 2005; MORI et al. 2011) und daher<br />
gegebenenfalls nur eingeschränkt als Referenzpeak verwendet werden sollte<br />
(SARCHIELLI et al. 2001; LANFERMANN et al. 2004; FORTON et al. 2008; KANG et<br />
al. 2009; TAKANASHI et al. 2011). Alle in dieser Studie im Rückenmark gemessenen<br />
Metaboliten zeigten sowohl eine größere Spannweite, als auch insgesamt höhere<br />
Konzentrationen, als die gemessenen Werte der gleichen Metaboliten im Gehirn.<br />
Daher waren wir in der Lage, die Hypothese zu bestätigen, dass die Konzentrationen<br />
der Metaboliten Cholin, Myo-Inositol, Glutamat und Glutamin, Kreatin und N-acetylaspartat<br />
nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Hunden im Rückenmark höhere<br />
Werte zeigen als im Gehirn (MARLIANI et al. 2007; CHOI et al. 2009). In diesem<br />
Zusammenhang muss jedoch beachtet werden, dass die Verteilung der weißen und<br />
der grauen Substanz und der Liquorgehalt entlang der longitudinalen Achse des<br />
Rückenmarks schwankt und so regional zu unterschiedlichen Gehalten führt<br />
(ZELAYA et al. 1996). Daher ist anzunehmen, dass auch die von uns erfassten<br />
Konzentrationen dynamisch sind und regionalen Schwankungen unterliegen<br />
könnten. Zusätzlich könnte dieser Aspekt den hohen gemessenen Laktat-Peak im<br />
Rückenmark, als Darstellung eines hohen Liquorgehaltes in der gemessenen Probe,<br />
erklären. Die ebenfalls im Rückenmark viel höher gemessenen Konzentrationen an<br />
Glx könnten gegebenenfalls ein Nebeneffekt eines Anfallsgeschehens sein. Bedingt<br />
durch unseren Studienaufbau, also die Nutzung von Patiententieren, die aus<br />
verschiedenen Gründen eine Indikation für eine MRT-Untersuchung hatten, wurden<br />
viele Tiere mit dem Verdacht auf idiopathische Epilepsie und in einigen Fällen auch<br />
Tiere nach einem akuten Auftreten der epileptischen Anfälle untersucht. Diese<br />
Hunde könnten daher einen erhöhten Glutamat-Gehalt im zervikalen Rückenmark<br />
gehabt haben, obwohl die Auswertung der Bildgebung mittels MRT keine<br />
strukturellen Veränderungen ergeben hatte und so bis zur MRS Untersuchung<br />
unentdeckt geblieben ist. Marliani et al. (MARLIANI et al. 2007) verwendeten einen<br />
unserem Ansatz ähnlichen Versuchsaufbau mit menschlichen Probanden. Auch sie<br />
hatten als vorrangiges Ziel die Etablierung von spektroskopischen Messungen in<br />
einem 3 Tesla MRT in der klinischen Routine-Diagnostik. Sie verglichen die<br />
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