Tierärztliche Hochschule Hannover
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Diskussion<br />
5 Diskussion<br />
Nach unserem Wissen sind bis heute keine Studien über die spektroskopische<br />
Untersuchung des kaninen Rückenmarkes veröffentlicht worden. Um Erfahrungen<br />
mit dieser Methode zu sammeln und später prognostische Untersuchungen bei<br />
Hunden mit Rückenmarkstrauma durchführen zu können, sollten verschiedene<br />
Einstellungen evaluiert werden, mit denen eindeutig identifizierbare Metabolitenkonzentrationen<br />
gemessen werden können. Aus diesem Grund maßen wir<br />
verschiedene Voxelgrößen und verschiedene Metaboliten im Rückenmark von<br />
Hunden, um die Möglichkeit einer Nutzung der MRS in dieser Region zu evaluieren.<br />
Die gemessenen Metaboliten bestanden aus NAA, einem Marker für neuronale und<br />
axonale Integrität (CHOI et al. 2009; HOLLY et al. 2009). Laktat, als Endprodukt der<br />
Glykolyse, entsteht nur unter sauerstoffarmen Bedingungen oder spiegelt einen<br />
hohen Liquorgehalt wider (NARAYANA 2005; EL GHAZI et al. 2009; HOLLY et al.<br />
2009). Kreatin, als Marker des Energiemetabolismus im zentralen Nervensystem,<br />
zeigt relativ konstante Werte und wird daher häufig als Referenzpeak genutzt<br />
(BONAVITA et al. 1999; HOLLY et al. 2009). Cholin ist vordergründig ein Metabolit,<br />
der den Membranstoffwechsel neuronaler Zellen anzeigt und bei deren Abbau erhöht<br />
ist (HOLLY et al. 2009). Myo-Inositol stellt einen Gliamarker dar, der sich bei Gliose<br />
erhöht (BONAVITA et al. 1999; NARAYANA 2005; HOLLY et al. 2009). Glutamat als<br />
exzitatorische Aminosäure erhöht sich im ZNS bei Anfallsgeschehen (SCHUBERT et<br />
al. 2004; NARAYANA 2005; BARKER et al. 2010). Die Evaluierung der absoluten<br />
Konzentrationen im Rückenmark war ein wichtiger Schritt, um diese als<br />
Ausgangswert zu nutzen und sie so einem Vergleich zu pathologischen<br />
Veränderungen zugänglich zu machen. Des Weiteren sind sie als absolute Werte<br />
auch zum Vergleich mit unterschiedlichen Geräten und Einstellungen geeignet und<br />
durch die Vermeidung der Darstellung als Verhältnis zu einem anderen Metaboliten<br />
kann eine Doppeldeutigkeit bezüglich einer Erniedrigung oder Erhöhung eines oder<br />
beider Metaboliten ausgeschlossen werden (BARKER et al. 1994). Zusätzlich konnte<br />
bei verschiedenen Menschen, die an chronischer multipler Sklerose, aber auch<br />
anderen Krankheiten erkrankt waren, gezeigt werden, dass auch die Kreatin-Werte,<br />
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