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Tierärztliche Hochschule Hannover

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Literaturübersicht<br />

neuronalen Gewebes, aufgrund seiner niedrigen Konzentration, kein Laktatpeak<br />

detektierbar sein (BONAVITA et al. 1999; LIN et al. 2005; NARAYANA 2005).<br />

Der aus Kreatin und Phosphokreatin zusammengesetzte Metabolit wird in der<br />

Spektroskopie meist nur als Kreatin (Cr) angezeigt. Er visualisiert den<br />

Energiemetabolismus der Neuronen, jedoch vor allen Dingen den der Gliazellen<br />

(NARAYANA 2005). Weiterhin wird angenommen, dass er ein repräsentativer Marker<br />

für eine Entzündung und eine aktive Gliose ist (RATAI et al. 2011). Kreatin scheint<br />

unter einer Vielzahl von pathologischen Bedingungen stets eine nahezu konstante<br />

Konzentration aufzuweisen, die unabhängig ist von Veränderungen im angrenzenden<br />

Gewebe. Auf Grund dieser Tatsache wird Kreatin in der Spektroskopie häufig als<br />

interner Referenzpeak verwendet (BONAVITA et al. 1999; NARAYANA 2005;<br />

LIKAVČANOVÁ et al. 2008; HOLLY et al. 2009).<br />

Cholin (Cho), bestehend aus freiem Cholin, Glycerophosphocholin und<br />

Phosphocholin, ist in den Membranstoffwechsel, also die Synthese und den Abbau<br />

von Zellwänden, involviert. Erhöhte Werte finden sich somit bei Demyelinisierung,<br />

Remyelinisierung, Gehirntumoren und entzündlichen Erkrankungen (BONAVITA et<br />

al. 1999; NARAYANA 2005; HOLLY et al. 2009).<br />

Der zyklische Alkohol Myo-Inositol (MI) (ROSS 1991), ein Metabolit in Gliazellen, ist<br />

vermutlich ein Gliamarker, der bei Gliose oder entzündlichem Geschehen erhöht ist<br />

(KHIAT et al. 2010; RATAI et al. 2011). Des Weiteren soll er sowohl<br />

demyelinisierende Veränderungen anzeigen als auch einen Anteil an der<br />

osmotischen Regulation des Volumens des Gehirngewebes haben (BONAVITA et al.<br />

1999; NARAYANA 2005; HOLLY et al. 2009).<br />

Die Spektroskopie-Kennung „Glx“ vereint in sich sowohl den Metaboliten Glutamat<br />

als auch das intermediäre neuronale Übertragungsprodukt Glutamin (SCHUBERT et<br />

al. 2004; GUSSEW et al. 2009) und besteht damit aus einer Mischung aus<br />

Aminosäuren und Bioamiden. Durch ihre sehr nahe nebeneinander liegenden Peaks,<br />

die leicht überlagern, sind sie erst bei stärkeren Feldstärken sicher zu trennen und<br />

können separat ausgewertet werden (SRINIVASAN et al. 2004). Im zentralen<br />

Nervensystem ist Glutamat der vorrangige exzitatorische Neurotransmitter und wird<br />

unter anderem bei Anfallsgeschehen in hohem Maße von Neuronen freigesetzt. Er<br />

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