Tierärztliche Hochschule Hannover

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04.02.2014 Aufrufe

Einleitung (LIKAVČANOVÁ et al. 2008) und kann auf diesem Wege zu einer Beeinträchtigung vieler weiterer Organe, wie der Harnblase, innerhalb des Körpers führen (BAPTISTE u. FEHLINGS 2006). Der mechanische Insult des Rückenmarkes führt zu einer sekundären Kaskade, die eine weitere Schädigung auslöst und axonale Degeneration, Zelltod, Nekrose, Glutamat bedingte Exzitotoxizität und entzündliche Reaktionen beinhaltet (SHORES 1992; BAPTISTE u. FEHLINGS 2006; BRISSON 2010; QIAN et al. 2010). Diese pathologischen Veränderungen könnten mittels der oben genannten speziellen biochemischen Marker in der Magnetresonanzspektroskopie detektierbar sein (BONAVITA et al. 1999). In vorliegender Studie sollte die Hypothese bestätigt werden, dass mit Hilfe der MRS Metaboliten in vivo im Rückenmark von Hunden messbar sind und Läsionen näher charakterisiert werden können. Das Ausmaß von intramedullären Veränderungen in T1- und T2-gewichtete MRT-Aufnahmen nach Bandscheibenvorfällen kann zwar beim Hund in Korrelation zur Prognose gesetzt werden (BOEKHOFF et al. 2012), diese hyperintensen Läsionen spiegeln jedoch eine vielfältige Pathologie wider. Da durch T1- und T2-gewichtete Sequenzen die pathologischen Veränderungen nicht exakt definiert sind, wird die Signifikanz vieler Veränderungen häufig diskutiert (HOLLY et al. 2009). Daher sollte diese Studie genutzt werden, um den Nutzen der MRS als unterstützende Methode zur konventionellen magnetresonanztomographischen Untersuchung aufzuzeigen. Dabei sollte vor allen Dingen im Hinblick auf die Schwere von Insulten, die richtige Diagnose und daraus resultierend, auch die bessere Einschätzung einer Prognose für Hunde mit Rückenmarktrauma im Vordergrund stehen. 2

Literaturübersicht 2 Literaturübersicht 2.1 1 H-Magnetresonanztomographie ( 1 H-MRT) Das Grundprinzip der 1 H-Magnetresonanztomographie (MRT), wurde bereits 1946 von Felix Bloch und Edward Mills Purcell unabhängig voneinander entdeckt (BLOCH et al. 1946; PURCELL et al. 1946). Weitergeführt wurde dies von Paul Christian Lauterbur, der 1973 das erste MRT Bild einer lebenden Maus herstellte (LAUTERBUR 1973). Die MRT ist eine bildgebende Technik, die sich aus Schnittbildern zusammensetzt. Sie beruht auf einer Reaktion der Wasserstoffatome (das häufigste Atom im lebenden Organismus) im Körper, wenn diese in ein starkes äußeres magnetisches Feld gelangen und anschließend durch Radiofrequenzimpulse aus ihrer üblichen Bewegung abgelenkt werden. Bewegen sich diese Atome zurück in ihre ursprüngliche Position, geben sie die aus den Radiofrequenzen aufgenommene Energie wieder ab, was dem gemessenen Signal entspricht (TIDWELL u. JONES 1999). Durch eine Variation dieser Radiofrequenz- Pulse können verschiedene Sequenzen kreiert werden, die jeweils zu einer unterschiedlichen Reaktion der Wasserstoffatome auf diesen Impuls und somit zu verschiedenen Darstellungen der gleichen Struktur in dem gewonnenen Bild führen (TIDWELL u. JONES 1999). Diese Methodik ermöglicht die Darstellung verschiedener Ebenen. Um das zentrale Nervensystem (ZNS) darzustellen, werden meist eine transversale, eine sagittale und eine dorsale Ebene beurteilt. Diese Untersuchung lässt einen dreidimensionalen Überblick über das zu untersuchende Areal zu (TIDWELL u. JONES 1999). Die Darstellung dieser Ebenen erfolgt durch eine computergestützte Berechnung der ermittelten Daten. Erst mit den errechneten Bildern ist es möglich, die erhaltenen Datenpunkte einer anatomischen Struktur zuzuordnen (TIDWELL u. JONES 1999). Bis heute hat sich an diesen Grundsätzen der magnetresonanztomographischen Untersuchung nichts geändert. In der Humanmedizin, sowie in der Tiermedizin, hat sich das MRT mittlerweile als Standardmethode zur Diagnose von Bandscheibenvorfällen etabliert und löst damit weitestgehend die bisherigen Methoden (Röntgen und Myelographie) zur Erkennung 3

Literaturübersicht<br />

2 Literaturübersicht<br />

2.1<br />

1 H-Magnetresonanztomographie ( 1 H-MRT)<br />

Das Grundprinzip der 1 H-Magnetresonanztomographie (MRT), wurde bereits 1946<br />

von Felix Bloch und Edward Mills Purcell unabhängig voneinander entdeckt (BLOCH<br />

et al. 1946; PURCELL et al. 1946). Weitergeführt wurde dies von Paul Christian<br />

Lauterbur, der 1973 das erste MRT Bild einer lebenden Maus herstellte<br />

(LAUTERBUR 1973). Die MRT ist eine bildgebende Technik, die sich aus<br />

Schnittbildern zusammensetzt. Sie beruht auf einer Reaktion der Wasserstoffatome<br />

(das häufigste Atom im lebenden Organismus) im Körper, wenn diese in ein starkes<br />

äußeres magnetisches Feld gelangen und anschließend durch<br />

Radiofrequenzimpulse aus ihrer üblichen Bewegung abgelenkt werden. Bewegen<br />

sich diese Atome zurück in ihre ursprüngliche Position, geben sie die aus den<br />

Radiofrequenzen aufgenommene Energie wieder ab, was dem gemessenen Signal<br />

entspricht (TIDWELL u. JONES 1999). Durch eine Variation dieser Radiofrequenz-<br />

Pulse können verschiedene Sequenzen kreiert werden, die jeweils zu einer<br />

unterschiedlichen Reaktion der Wasserstoffatome auf diesen Impuls und somit zu<br />

verschiedenen Darstellungen der gleichen Struktur in dem gewonnenen Bild führen<br />

(TIDWELL u. JONES 1999). Diese Methodik ermöglicht die Darstellung<br />

verschiedener Ebenen. Um das zentrale Nervensystem (ZNS) darzustellen, werden<br />

meist eine transversale, eine sagittale und eine dorsale Ebene beurteilt. Diese<br />

Untersuchung lässt einen dreidimensionalen Überblick über das zu untersuchende<br />

Areal zu (TIDWELL u. JONES 1999). Die Darstellung dieser Ebenen erfolgt durch<br />

eine computergestützte Berechnung der ermittelten Daten. Erst mit den errechneten<br />

Bildern ist es möglich, die erhaltenen Datenpunkte einer anatomischen Struktur<br />

zuzuordnen (TIDWELL u. JONES 1999). Bis heute hat sich an diesen Grundsätzen<br />

der magnetresonanztomographischen Untersuchung nichts geändert. In der<br />

Humanmedizin, sowie in der Tiermedizin, hat sich das MRT mittlerweile als<br />

Standardmethode zur Diagnose von Bandscheibenvorfällen etabliert und löst damit<br />

weitestgehend die bisherigen Methoden (Röntgen und Myelographie) zur Erkennung<br />

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