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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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All diese Pfade wurden nur zu Fuss, zu Pferd oder mit Saumtiefen begangen<br />

<strong>und</strong> es war auch im Winter, dort wo keine Lawinengefahr bestand, möglich sie<br />

offen zu halten, so dass sie begangen werden konnten. In besonderen Fällen<br />

wurden Ochsen eingesetzt, die Baumstämme hinter sich her zogen, um die<br />

Wege begehbar zu machen. <strong>Die</strong> bequemste <strong>und</strong> leistungsfähigste Art des<br />

Reisens bot im Mittelalter der Schiffsverkehr auf den Binnengewässern wie<br />

Boden-, Zürich- oder Vierwaldstättersee. Auf der Alpensüdseite waren es der<br />

Langen- <strong>und</strong> der Comersee. <strong>Die</strong> schlechten Trampelpfade wurden nur in den<br />

besiedelten Tälern zu einfachen Karrenwegen ausgebaut. Wo es nötig war,<br />

errichtete man Stützmauern. Brücken gab es nur dort, wo man einen Fluss<br />

nicht mittels einer Furt überqueren konnte. Der Unterhalt der einfachen Wege<br />

war in der Regel die Aufgabe der Anstösser. Darüber gibt es im 12.<br />

S. 08: bis 14. Jahrh<strong>und</strong>ert auch Urk<strong>und</strong>en, vor allem darüber, wer zum Unterhalt<br />

einer Wegstrecke verantwortlich war. <strong>Die</strong> wichtigste Route für den<br />

Durchgangsverkehr in Rätien war - wie schon zur <strong>Zeit</strong> der Römer - jene <strong>von</strong><br />

Chur über die Lenzerheide nach Tiefencastel, durchs Oberhalbstein hinauf <strong>und</strong><br />

über den Septimerpass ins Bergell <strong>und</strong> nach Chiavenna. <strong>Die</strong>sen Weg benutzten<br />

auch die Kaiser, wenn sie die Alpen überquerten. Noch wichtiger waren<br />

damals der Brennerpass in den Ostalpen <strong>und</strong> der Grosse St. Bernhard im<br />

Westen. Seltener wurden andere Bündner Pässe wie der Lukmanierpass, Julier<br />

oder Ofenpass benutzt. Der Bischof besass Besitzungen <strong>und</strong> eine Burg im<br />

Vintschgau. Entlang dieser Passrouten gab es Herbergen, wo Reisende <strong>und</strong><br />

<strong>ihre</strong> Reittiere übernachten konnten <strong>und</strong> verpflegt wurden. Sicher gab es eine<br />

Herberge in Chur, weitere entlang der Septimer- <strong>und</strong> anderer<br />

Durchgangsrouten. Sie waren die Vorgänger der späteren Susten entlang dieser<br />

Routen. Für den Septimerpass ist der Bestand eines mehrteiligen<br />

Gebäudekomplexes für die Beherbergung <strong>und</strong> Verpflegung <strong>von</strong> Reisenden <strong>und</strong><br />

<strong>ihre</strong>n Begleittieren bezeugt. Zwischen dem 12. <strong>und</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>ert waren auch<br />

Wehrburgen entlang der Route <strong>von</strong> Chur über den Septimerpass bis ins Bergell<br />

wie Schloss Ortenstein im Domleschg, die Burg Riom <strong>und</strong> andere dazu<br />

angehalten, Reisende aufzunehmen. Auch die Klöster nahmen Reisende auf<br />

<strong>und</strong> verpflegten sie. <strong>Die</strong> Organisation des Pass- <strong>und</strong> Transitverkehrs war an das<br />

Herrschaftsrecht <strong>von</strong> Zoll <strong>und</strong> Geleit geb<strong>und</strong>en.

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