2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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Er war auf Schloss Belfort wahrscheinlich ein seltener Gast. Für die Zürcher<br />
Gesellschaft hatte er auch nicht viel <strong>Zeit</strong>. An seinem Lebensende hatte er<br />
annähernd erreicht, was er wollte: Ein mit wenigen Ausnahmen<br />
S. 51: zusammenhängendes Territorium vom Rheinwald über die Landschaft Davos,<br />
das Prättigau bis in die Bündner Herrschaft. Allerdings waren darin viele<br />
fremde Flecken. <strong>Die</strong> Walserkolonie Davos wurde durch die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Vaz</strong> gegründet <strong>und</strong> gefördert. Sie waren sehr daran interessiert, das ganze<br />
Gebiet <strong>von</strong> Davos zu besiedeln. Sie hatte im Gebiet <strong>von</strong> Davos schon Rechte,<br />
Jahrzehnte bevor die Walser dort ankamen. Eine Ausnahme in der Besiedlung<br />
<strong>von</strong> Davos machte das Flüelatal. Dorthin kamen Siedler aus dem Engadin. Sie<br />
errichteten die gleichen Hofsiedlungen wie die Walser, sie aber sprachen<br />
romanisch wie übrigens auch die frühesten Siedler <strong>von</strong> Davos. <strong>Die</strong> romanische<br />
Sprache konnte sich in Davos nicht lange halten. Walter V. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> war ein<br />
Adeliger des ausgehenden Mittelalters, der sich mit allen seinen Kräften für<br />
sein Werk einsetzte. Der Unterschied seiner Persönlichkeit zu der seines<br />
Nachfolgers ist unter anderem auch im Übergang vom Spätmittelalter in die<br />
Renaissance begründet, <strong>von</strong> der Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> schon beeinflusst war.<br />
Der Vertrag der <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> mit den Davoser Walsern, 1289<br />
<strong>Die</strong>ser Brief wurde am 31. August 1289 in Davos ausgestellt. Er richtet sich an<br />
die Walserkolonie in Davos. Wo diese Kolonie siedelte, wissen wir nicht so<br />
genau. Der Brief richtet sich an Ammann Wilhelm <strong>und</strong> seine Gesellen. Walter<br />
V. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> lebte zur <strong>Zeit</strong> der Ausstellung des Briefes nicht mehr. Er hinterliess<br />
drei Söhne, Johannes, Donat <strong>und</strong> Walter VI. <strong>Die</strong>se waren zum <strong>Zeit</strong>punkt, als<br />
der Brief ausgestellt wurde, noch minderjährig, das heisst, noch nicht 16 Jahre<br />
alt. Für die Ausstellung des Briefes wurde ihr Oheim Hugo II. <strong>von</strong><br />
Werdenberg-Heiligenberg beigezogen. <strong>Die</strong>ser sıegelte den Brief mit seinem<br />
Siegel neben den drei Söhnen Johannes, Donat <strong>und</strong> Walter VI. <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>:<br />
Wir übergeben das Gut zu Davos gemäss dem Willen unseres seligen<br />
Vaters dem Ammann Wilhelm <strong>und</strong> seinen Gesellen zu rechtem Lehen.<br />
Von demselben Gut müssen sie jährlich an der alten Fasnacht an Zins<br />
473 Käse 68 Ellen Tuch <strong>und</strong> auf St. Görien 56 Frischlinge, Fische, oder<br />
für den Käse drei Schilling mailisch <strong>und</strong> für einen Frischling 12<br />
Schillinge geben. Wenn sie das zinsen, können sie das Gut auf ewig