2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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Stützpunkte zu haben. So waren sie am Bau der Burg Aspermont im vordern<br />
Prättigau massgeblich beteiligt. Auch beim Ausbau <strong>von</strong> Solavers mischten sie<br />
mit. Bei <strong>ihre</strong>m Vorstoss in die Bündner Herrschaft stiessen sie auf die Grafen<br />
<strong>von</strong> Montfort. <strong>Die</strong> <strong>Vaz</strong>er sicherten sich das Städtchen Maienfeld. <strong>Die</strong><br />
Montforter stiessen aus dem Bodenseeraum über Vorarlberg nach Rätien vor.<br />
Vor ihnen sassen die Grafen <strong>von</strong> Bregenz in diesem Gebiet. Sie hatten <strong>ihre</strong>n<br />
Sitz in Bregenz an der engsten Stelle auf dem Weg <strong>von</strong> Schwaben nach Rätien,<br />
zwischen Bodensee <strong>und</strong> den Vorarlberger Bergen. <strong>Die</strong> Grafen <strong>von</strong> Montfort<br />
beerbten die Bregenzer nach <strong>ihre</strong>m Aussterben. Eine <strong>ihre</strong>r Burgen war die<br />
Schattburg bei Feldkirch. Ein anderes Gebiet, wo die <strong>Vaz</strong>er aktiv waren, war<br />
das Domleschg. Es gab dafür zwei Gründe. Zum einen war es das fruchtbare<br />
Tal, das bis an die steilen Flanken genutzt wurde <strong>und</strong> für die adeligen Besitzer<br />
hohe Zinsen abwarf. <strong>Die</strong> zahlreichen grösseren <strong>und</strong> kleineren Herrensitze<br />
dienten einerseits als Verwaltungszentren <strong>und</strong> anderseits als Schutzburgen für<br />
die Herren, darunter die <strong>Vaz</strong>er. Damit kommen wir zur strategischen<br />
Bedeutung des Tales als Zugang zu den rätischen Alpenpässen. Es ist nicht <strong>von</strong><br />
ungefähr, dass es beim Taleingang bei Rothenbrunnen, Paspels <strong>und</strong> Tomils<br />
eine ganze Reihe <strong>von</strong> Burgruinen gibt. Einzelne kleben gleichsam an den<br />
Felsen beim Taleingang auch das stolze Schloss Ortenstein, auf markantem<br />
Felsvorsprung gelegen, war vazisch. Dort wuchs auch Donat <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>, der<br />
letzte <strong>Vaz</strong>er mit seiner Mutter, der Gräfin <strong>von</strong> Kirchberg, auf.<br />
Auf die <strong>Vaz</strong>er gehen Neu-Sins <strong>und</strong> Alt-Sins zurück. Auf der andern Talseite<br />
stand die Feste Heinzenberg. Das Domleschg war zu vazischer <strong>Zeit</strong> gleichsam<br />
dreigeteilt. Oben am Talrand war bischöfliches Gebiet mit Almens <strong>und</strong><br />
Scharans, in der Mitte ein Streifen mit Paspels <strong>und</strong> Tomils unter Herrschaft der<br />
<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> <strong>und</strong> unten dem Rhein entlang wieder bischöfliches Gebiet<br />
mit dem befestigten Städtchen Fürstenau als bischöflichem Stützpunkt. <strong>Die</strong>ses<br />
steht am Anfang der wichtigen Route durch den Schyn ins Albulatal <strong>und</strong><br />
weiter durchs Oberhalbstein über die Pässe in den Süden. Zu erwähnen wären<br />
noch die beiden Burgen Hohenrätien bei Thusis <strong>und</strong> Ehrenfels bei Sils.<br />
An einem andern Ort stand auch eine vazische Burg, Strassberg bei Malix<br />
gleichsam als Riegel am anderen Zugang zu den Bündner Tälern <strong>und</strong> den<br />
Pässen nach Süden. <strong>Die</strong> Burgen im Oberhalbstein flankierten gleichsam die<br />
Pässe Septimer <strong>und</strong> Julier. Der Bischof <strong>von</strong> Chur sicherte sich hier die Burg