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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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Sie bezeugten damit <strong>ihre</strong> herrschende Stellung, konnten <strong>von</strong> dort aus <strong>ihre</strong>n<br />

Besitz besser überblicken <strong>und</strong> fühlten sich sicherer. Einfache Anlagen<br />

bestanden aus einem Wehrturm mit bis zu 2.50 Meter dicken Mauern <strong>und</strong> einer<br />

Umfassungsmauer. Das Leben in solchen Wehrtürmen war alles andere als<br />

komfortabel. Strahlegg bei Fideris <strong>und</strong> gewisse Wehrtürme am Eingang zum<br />

Domleschg sind Beispiele <strong>von</strong> Kleinburgen. <strong>Die</strong> Namen der Burgen waren oft<br />

fremden Ursprungs wie Belmont, Aspermont, Belfort <strong>und</strong> weitere. Andere<br />

hatten <strong>ihre</strong>n Namen <strong>von</strong> der Örtlichkeit, wo sie standen, wie Rhäzüns, Sagogn,<br />

Ortenstein, Tarasp <strong>und</strong> viele mehr. Wieder andere tragen einfach den Namen<br />

des Geschlechts, dem sie gehörten, wie Oberjuvalta oder Marmels. <strong>Die</strong><br />

Festlegung des Wohnsitzes eines Geschlechts ist nicht immer einfach. Manche<br />

Herren wohnten nur zeitweise auf <strong>ihre</strong>r Burg oder wechselten den Wohnsitz<br />

nach einer gewissen <strong>Zeit</strong>. Auf dem alten Wohnsitz wohnte dann nur noch ein<br />

Vogt oder Verwalter. <strong>Die</strong> meisten Burgen dienten als Sitz eines Geschlechts<br />

<strong>von</strong> Edlen <strong>und</strong> als Verwaltungszentrum für das dazugehörende<br />

Untertanengebiet. <strong>Die</strong>ses Gebiet war meistens schon besiedelt, bevor der<br />

adlige Herr dort erschien <strong>und</strong> seinen Wohnsitz dort einnahm. An manchen<br />

Orten diente auch ein Verwaltungshof als Wohnsitz des Herrn. Manche<br />

Geschlechter besassen auch mehrere Burgen. <strong>Die</strong> Abgaben <strong>und</strong> sonstigen<br />

Pflichten dem Herrengeschlecht gegenüber waren<br />

S. 32: recht verschieden <strong>und</strong> verschieden hoch. <strong>Die</strong> Abgaben wurden in Form <strong>von</strong><br />

Geld oder Naturalien erhoben. Mancherorts waren Frondienste zu leisten, z.B.<br />

in Form <strong>von</strong> Wegunterhalt. Zu manchen Burgen gehörte auch ein Gutsbetrieb,<br />

auf dem die Untertanen Frondienste leisten mussten. <strong>Die</strong> Umrisse der Gebiete,<br />

die zu einer Burg <strong>und</strong> dessen Herrn gehörten, waren teilweise unklar. Dazu<br />

kommt, dass mit Besitzungen oft gehandelt wurde. Es wurde gekauft <strong>und</strong><br />

verkauft. Manche Herren gerieten in Geldnot <strong>und</strong> mussten Besitzungen mit den<br />

dazu gehörenden Rechten verkaufen. Auch einzelne Burgen mussten verkauft<br />

oder wie die Burg Tschanüff bei Ramosch verpfändet werden. Manchmal hatte<br />

ein Geschlecht keine männlichen Nachkommen mehr. <strong>Die</strong> weiblichen Erben<br />

kamen dann durch <strong>ihre</strong> Heirat zu noch mehr Gütern <strong>und</strong> Rechten. <strong>Die</strong>se gingen<br />

aber an <strong>ihre</strong> Ehemänner über. Burgen mussten auch Territorien oder<br />

Durchgangsrouten sichern. So hat es etwa im Domleschg besonders viele<br />

Burgen, nicht nur, weil dort die besonders fruchtbaren Gebiete lagen, sondern<br />

auch, weil dort wichtige Nord-, Süd- <strong>und</strong> West- Ostverbindungen hindurch

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