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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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Obwohl der Salemer dadurch eigentlich die zisterziensischen Gr<strong>und</strong>sätze<br />

verletzte, konnte sich sein Wirtschaftsstil im ganzen Orden durchsetzen.<br />

Wachstum <strong>und</strong> Krisenmanagement<br />

Der Auskauf der <strong>Vaz</strong>er Zehnten <strong>und</strong> Güter gehörte in ein Salemer<br />

Gesamtkonzept. Der Aussenhof Maurach war wegen des Seeanstosses wichtig.<br />

Von hier aus wickelten die Salemer Brüder <strong>ihre</strong> Güterschiffahrt ab.<br />

Insbesondere war es eine Etappe des Salzhandels, nachdem der Erzbischof <strong>von</strong><br />

Salzburg den Salemern seine Salinen zur Ausbeutung überlassen hatte.<br />

Schliesslich verfügte die Reichsabtei im Umkreis <strong>von</strong> 15 km um den<br />

Klosterstandort über ein Territorium mit voller Landeshoheit. <strong>Die</strong> <strong>Freiherren</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> wichen durch <strong>ihre</strong> Verkäufe <strong>und</strong> Schenkungen zugunsten Salems vor<br />

einer unaufhaltsamen Macht zurück <strong>und</strong> versuchten <strong>ihre</strong> Ziele anderswo zu<br />

erreichen. Durch die Verkäufe an Salem verfügten sie über ein Polster, um in<br />

Oberrätien Land <strong>und</strong> Rechte zu kaufen. Unterdessen wuchs die Herrschaft<br />

Salem weiter. 1282 ging man daran, eine grössere Klosterkirche zu bauen. Ihre<br />

Gemeinschaft zählte inzwischen h<strong>und</strong>ert Mönche <strong>und</strong> h<strong>und</strong>ert Konversen,<br />

während die alten <strong>und</strong> reichen Benediktinerklöster Reichenau <strong>und</strong> St. Gallen<br />

nur je ein halbes Dutzend Mönche zählten. Um die Mitte des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

hatte Salem Jahreseinkünfte <strong>von</strong> tausend Silbermark, mehr als doppelt so viel<br />

wie Reichenau <strong>und</strong> fast dreimal so viel wie St. Gallen.<br />

Unterdessen hatte Salem auch die Krise des Interregnums <strong>von</strong> 1250 bis 1275<br />

gemeistert. Nach dem Tod Kaiser Friedrich II. 1250 hatte das Kloster seinen<br />

Beschützer verloren. Aber die Salemer reagierten kaltblütig. Sie schlossen sich<br />

dem andern grossen Schutzherrn, dem Papst an. Noch 1250 erhielten sie <strong>von</strong><br />

Papst Innozenz IV. die detaillierte Bestätigung aller urk<strong>und</strong>lich besiegelten<br />

Klostergüter. So<br />

S. 26: gewappnet hat das Kloster den Kampf gegen seine staufisch gesinnten<br />

Nachbarn aufgenommen. <strong>Die</strong>ser Adel hatte das Kloster beraubt. Unterstützt<br />

durch den Bischof <strong>von</strong> Konstanz mussten die Ritter <strong>und</strong> Herren der Umgebung<br />

gegenüber dem Kloster Sühne leisten. <strong>Die</strong> <strong>Vaz</strong>er mochten nach dem Tod des<br />

Kaisers Friedrich II. nicht länger für die Staufer Partei ergreifen <strong>und</strong><br />

schwenkten auf die Linie des Papstes über. Es war Walter III., der diesen<br />

Wechsel vollzog, als der Montforter Graf Heinrich Bischof <strong>von</strong> Chur wurde.

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