2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz
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<strong>Vaz</strong> <strong>und</strong> war eine der ältesten in der Gegend. Seefelden ist ein kleiner Ort bei<br />
Unteruhldingen direkt am Bodensee. Zu diesem Kirchspiel<br />
S. 20: gehörten zahlreiche Dörfer im Linzgau zwischen dem Bodensee <strong>und</strong> dem<br />
Kloster Salem. <strong>Die</strong>ses war die erste Niederlassung der Zisterzienser in diesem<br />
Raum. Hier beginnt die Geschichte der <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong>. Sie ist in <strong>ihre</strong>n<br />
Anfängen eng mit dem Zisterzienserkloster <strong>von</strong> Salem verknüpft.<br />
Bei der oben erwähnten Schenkung an den Bischof <strong>von</strong> Chur treten die<br />
<strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> erstmals in Oberrätien <strong>und</strong> fast gleichzeitig, 1158, in<br />
Seefelden in Oberschwaben als Beteiligte auf. Das war kurze <strong>Zeit</strong> vor dem Tod<br />
<strong>von</strong> Walter dem I. Also hat er vor diesem Datum längere <strong>Zeit</strong> im Linzgau<br />
gelebt zusammen mit seinen Söhnen Walter dem II. <strong>und</strong> Rudolf dem I. Es kann<br />
auch sein, dass sie zeitweise in Rätien, in <strong>Vaz</strong>, lebten.<br />
<strong>Die</strong> Bauern mussten jährlich auf ein bestimmtes Datum den Lehenszins<br />
bezahlen. Sie waren meist Hörige <strong>ihre</strong>s Herrn oder gar Leibeigene. Wenn ein<br />
solcher Bauer starb, fiel das Lehen zurück an seinen Herrn. Seine<br />
Nachkommen mussten es wieder auslösen. Das war im Mittelalter weit herum<br />
das Verhältnis zwischen hörigen Bauern <strong>und</strong> <strong>ihre</strong>m Herrn. Mit dem Einzug der<br />
Lehenszinsen wurden <strong>Die</strong>nstleute betraut. Solche Aufgaben dienten auch als<br />
Sprungbrett vom niederen in den hohen Adel. <strong>Die</strong> <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong> waren<br />
ursprünglich solche Angehörige des niederen Adels. Sie stiegen mit der <strong>Zeit</strong><br />
durch <strong>ihre</strong> Tüchtigkeit im Erwerb <strong>von</strong> Gütern <strong>und</strong> Rechten <strong>und</strong> auch durch <strong>ihre</strong><br />
Heiratspolitik zum Hochadel auf. Es ist gesichert, dass die <strong>Freiherren</strong> <strong>von</strong> <strong>Vaz</strong><br />
<strong>ihre</strong> ersten Besitzungen im Linzgau erwarben <strong>und</strong> schon dort als Kirchenvögte<br />
<strong>von</strong> Seefelden zu Reichtum <strong>und</strong> Ansehen kamen. Sie erwarben aber auch<br />
schon bald Besitz <strong>und</strong> Rechte in verschiedenen Gebieten Oberrätiens, teils als<br />
Lehen des Fürstbischofs <strong>von</strong> Chur, mit dem sie sich <strong>von</strong> Anfang an auf guten<br />
Fuss zu stellen versuchten.<br />
Linzgauer Edelfreie<br />
Salem stand auf dem Eigengut eines Edelfreien, dessen Schenkung 1134/37<br />
auch zwei Seefelder Herren als Zeugen bestätigen: Albert I. <strong>und</strong> sein<br />
gleichnamiger Sohn. Das sind die ältesten bekannten <strong>Vaz</strong>er Vorfahren. Sie<br />
erscheinen aber nach dieser Zeugenschaft nicht mehr. <strong>Die</strong> <strong>Vaz</strong>er waren<br />
Linzgauer Edelfreie. Walter I. <strong>von</strong> Seefelden war wahrscheinlich ein damals