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2013-Die Freiherren von Vaz und ihre Zeit - Burgenverein Untervaz

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S. 10: Bistum Chur. In der Alvaneuer Alp Ramoz auf Aroser Gebiet weit hinten im<br />

Welschtobel hatten einzelne Wiesner Bauern 12 Stösse Alprechte <strong>und</strong> konnten<br />

dort Ochsen <strong>und</strong> Pferde oder Rinder sömmern. Zugänglich war die Alp nur<br />

über Alvaneu. <strong>Die</strong> Wege in gewisse Alpen waren weit. Zum Beispiel Frömd<br />

Vereina im Vereinatal gehört den Gemeinden im Ausserprättigau. Auf <strong>ihre</strong>m<br />

langen Alpweg mussten die Begleiter darauf achten, dass die hungrigen Tiere<br />

unterwegs nicht fremdes Futter frassen. Manchmal mussten auch Pässe<br />

überquert werden, bis man die Alp erreicht hatte, zum Beispiel vom<br />

Unterengadin ins hintere Montafon. <strong>Die</strong>ser Viehauf- <strong>und</strong> Abtrieb über fremdes<br />

Gebiet führte immer wieder zu Streitigkeiten. Ein Beispiel, das die damalige<br />

Situation im Kleinen bezeichnet, ist der Verkauf der Schafalp Täli auf<br />

Jenisberger Gebiet, im Osten an Monstein angrenzend. <strong>Die</strong> Schafalp wurde<br />

1651 an drei Davoser verkauft, wo<strong>von</strong> der eine seinen Anteil fünf Jahre später<br />

an die Gemeinde Fideris verkaufte. Der Zugang zur Alp führte über<br />

Monsteiner Gebiet. Es kam zum Streit über das Durchgangsrecht für die<br />

Schafherde. 1692 erzielte man einen Vergleich. <strong>Die</strong> Gemeinde Fideris musste<br />

den Monsteinern jährlich 100 Gulden bezahlen, um freien Zugang zur Alp zu<br />

haben. Das Beispiel zeigt den Wert, den diese recht kleine Alp hatte. Solche<br />

Vereinbarungen gab es auch für andere Orte. Von Bedeutung war auch die<br />

Pferdezucht. Pferde vermochten nur begüterte Leute, Ritter <strong>und</strong> Herren zu<br />

halten. Wenn sie <strong>ihre</strong> Burgen mit <strong>ihre</strong>m Tross verliessen, ritten sie zu Pferd.<br />

Dadurch unterschieden sie sich vom gewöhnlichen Volk. Ein Pferd war ein<br />

kostbares Tier. Gross war der Schaden beim Verlust eines Pferdes, zum<br />

Beispiel bei einer Fehde oder durch Krankheit.<br />

In einzelnen Talschaften bildete der Bergbau einen wichtigen<br />

Wirtschaftszweig. Man weiss darüber einiges aus den hochmittelalterlichen<br />

Schriftquellen. So mussten etwa die Puschlaver an den Bischof jährliche<br />

Abgaben in Form <strong>von</strong> Metallgefässen oder Hufeisen leisten. Urk<strong>und</strong>lich ist der<br />

Bergbau - es handelte sich um den Abbau <strong>von</strong> Kupfer, Eisen <strong>und</strong> vereinzelt<br />

auch Silber - für Gebiete am Bernina, im Rheinwald <strong>und</strong> am Gonzen bezeugt.<br />

Vermutlich suchte man um diese <strong>Zeit</strong> auch an andern Orten in Rätien nach<br />

Erzen. Seit der <strong>Zeit</strong> der Römer bildeten der Abbau <strong>und</strong> die Verarbeitung <strong>von</strong><br />

Lavez (Speckstein) eine wichtige Rolle. Im Hochmittelalter muss der Abbau<br />

<strong>und</strong> die Verarbeitung <strong>von</strong> Speckstein zu allerlei feuerfestem Geschirr den<br />

Bedarf weitgehend gedeckt haben.

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