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Seite 3<br />

Durchschnittssatzbesteuerung, wenn die Leistungsbezüge zu mindestens 95 % für Umsätze<br />

verwendet worden sind, die den Vorsteuerabzug nach § 24 Absatz 1 Satz 4 UStG ausschließen<br />

(vgl. Abschnitt 24.2 Absatz 6 Satz 3 UStAE).<br />

II.<br />

Überlassung von Transporthilfsmitteln im Rahmen reiner Tauschsysteme<br />

1. Allgemeines/ Sachverhalt<br />

Neben der Hingabe von Transporthilfsmitteln gegen ein gesondertes Pfandgeld werden in<br />

Unternehmen für den Transport und das Lagern von Gütern vielfach (genormte) Paletten und<br />

andere Transporthilfsmittel im Rahmen reiner Tauschsysteme (z. B. EPAL-Paletten, Gitterboxpaletten)<br />

verwendet. Die European Pallet Association (EPAL) hat mit dem Europäischen<br />

Paletten-Pool ein Tauschsystem entwickelt, bei dem Versender / Verlader die von ihnen beladenen<br />

Europaletten dem Empfänger überlassen und von diesem andere Paletten gleicher Art<br />

und Güte zurückerhalten, ohne dass eine Abrechnung oder buchmäßige Erfassung erfolgt. Der<br />

Tausch vollzieht sich dabei entweder Palette für Palette (sog. Kölner Palettentausch) oder<br />

über auszugleichende Palettenkonten, die gesondert geführt werden (sog. Bonner Palettentausch).<br />

2. Art der Leistungen<br />

Nach herrschender Meinung liegt dem Palettentausch zivilrechtlich ein Sachdarlehensvertrag<br />

nach § 607 BGB zugrunde. Umsatzsteuerrechtlich stellt die Gewährung eines Sachdarlehens<br />

keine Lieferung und Rücklieferung, sondern eine sonstige Leistung dar, die in der Nutzungsüberlassung<br />

des Sachwertes vom Darlehensgeber an den Darlehensnehmer besteht (vgl. BFH-<br />

Urteil vom 14. Juli 1966, V 16/64, BStBl III S. 615). Erhebt der Darlehensgeber für die Nutzungsüberlassung<br />

ein Entgelt, z. B. eine Palettentauschgebühr, ist der Vorgang nach § 1<br />

Absatz 1 Nummer 1 UStG steuerbar. Sofern der Palettentausch zwischen Versender, Verlader<br />

und Empfänger im Rahmen von Palettentauschsystemen unentgeltlich erfolgt, ist die darin<br />

liegende Nutzungsüberlassung nicht nach § 1 Absatz 1 Nummer 1 UStG steuerbar. Es liegt in<br />

diesen Fällen auch keine unentgeltliche Wertabgabe im Sinne des § 3 Absatz 9a UStG vor,<br />

weil die Nutzungsüberlassung aus unternehmerischen Gründen erfolgt.<br />

3. Vorsteuerabzug<br />

Werden die Paletten dem Darlehensnehmer im Rahmen des Sachdarlehensverhältnisses entgeltlich<br />

im Leistungsaustausch nach § 1 Absatz 1 Nummer 1 UStG zur Nutzung überlassen,<br />

steht dem leistenden Unternehmer unter den weiteren Voraussetzungen des § 15 UStG der<br />

Vorsteuerabzug aus der Anschaffung, Herstellung und Reparatur der Paletten zu.

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