Leitfaden zur Erstellung schriftlicher Prüfungsaufgaben an ...

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04.02.2014 Aufrufe

Leitfaden zur Erstellung schriftlicher Prüfungsaufgaben 5. Die Kinderpflegerin greift das Bedürfnis der Kinder auf und stellt den Kindern verschiedene Märchen vor. b) Stellen Sie wesentliche Kriterien des Märchenerzählens dar, die Sie bei der Vorbereitung und Durchführung beachten müssen. Märchen sollten erzählt und nicht vorgelesen werden. Trotzdem ist eine Vorlesestunde immer noch besser als keine Märchen zu vermitteln. sich überlegen, was das ausgewählte Märchen im Kind bewirken kann; sich selbst auf das Erzählen freuen – dies wirkt positiv auf die Kinder; in der Sprache der Märchen bleiben – nicht versuchen für alles Erklärungen abzugeben und das Märchen in unsere heutige Sprache übersetzen; zu schnell verfremdet man damit das Märchen; die Bilder mit der eigenen Fantasie umspielen: Wie sah es aus, das rote Käppchen? Sich bewusst machen, dass man für die Kinder erzählt, nicht um sich selbst zu produzieren; darauf achten, dass nach dem Märchenerzählen noch Zeit bleibt für eine Ruhepause zur Entspannung; in den Kindern und den Eltern die Freude am eigenen Erzählen wecken. Die Art der Begegnung mit Märchen ist für Kinder von großer Bedeutung. Deshalb… sollten Märchen frei erzählt werden, da Erzählen eine intensive Beziehung zwischen Kind und Erwachsenen herstellen kann. sollte ein ständiger Blickkontakt stattfinden. Dadurch kann der Erwachsene auf aktuelle Reaktionen flexibel reagieren und sich dem zuhörenden Kind stärker zuwenden. sollte das mündliche Erzählen durch Mimik und Gestik unterstrichen werden. Dadurch erhöht sich Aufmerksamkeit, Konzentration und Spannung. Dies sollte aber nicht übertrieben werden. sollte sich die Begeisterung des Erzählers auf den Zuhörer übertragen. Dadurch wird das Kind zu persönlichen Bildern und Vorstellungen angeregt und aktiviert seine Schaffensfreude. 30

Landesinstitut für Schulentwicklung Prüfungsaufgabe D Schriftliche Abschlussprüfung Schuljahr Aufgabensatz D Berufsfachschule für Kinderpflege Handlungsfeld: Unterstützung der Sprachentwicklung Lernfelder: Punkte Lernfeld 1: Lernfeld 2 Lernfeld 4: Lernfeld 7: Die altersgemäße Sprachentwicklung und Ausdrucksfähigkeit verstehen In den Alltag integrierte Unterstützung der sprachlichen Entwicklung I In den Alltag integrierte Unterstützung der sprachlichen Entwicklung II Massenmedien verantwortungsvoll in die Arbeit integrieren Praxissituation 1 5 10 15 Lea (3 Jahre, 7 Monate), seit 6 Monaten im Kindergarten St. Hubertus, greift immer wieder gerne zum Bilderbuch „Tiere auf dem Bauernhof“. Sie wählt dieses Buch aus dem auf Augenhöhe stehenden Regal, in dem mehrere Bilderbücher zum Thema „Tiere“ stehen. Gleich daneben steht ein kleines Sofa, um ungestört im ausgewählten Buch auf „Entdeckungsreise“ zu gehen. Frau Schneider, die vorbeikommende Kinderpflegerin, sieht dies und fragt Lea: „Was sind denn das für Tiere?“ Die Antwort von Lea lautet: „Wauwau, Hund auch da sitzt. Der tut da grad fresse… ham, ham, ham.“ Da Lea auch ansonsten in dieser Art und Weise Fragen beantwortet, entgegnet ihr die Kinderpflegerin: „Ja, Lea, da sitzt ein Hund, der gerade frisst.“ Frau Schneider schaut sich gemeinsam mit Lea die weiteren Seiten des Bilderbuches an. Dabei fordert Frau Schneider Lea freundlich auf, die zu entdeckenden Tiere des Bilderbuchs zu zeigen und zu benennen. Sie übt mit ihr das Aussprechen der Tiernamen und verwickelt Lea immer wieder in ein kleines Gespräch, bei dem es darum geht, was die Tiere fressen, wie sie aussehen und wo sie schlafen. Große Freude haben die beiden auch daran, die jeweiligen Tierstimmen nachzuahmen. Im weiteren Tagesverlauf legt die Kinderpflegerin Wert darauf, Lea im Freispiel weiter zu beobachten. Frau Schneider sieht die Freude von Lea beim Nachspielen von Tierstimmen, wie z. B. von Katze, Hund und Pferd. 31

<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>schriftlicher</strong> <strong>Prüfungsaufgaben</strong><br />

5. Die Kinderpflegerin greift das Bedürfnis der Kinder auf und stellt den Kindern verschiedene<br />

Märchen vor.<br />

b) Stellen Sie wesentliche Kriterien des Märchenerzählens dar, die Sie bei<br />

der Vorbereitung und Durchführung beachten müssen.<br />

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Märchen sollten erzählt und nicht vorgelesen werden. Trotzdem ist eine Vorlesestunde<br />

immer noch besser als keine Märchen zu vermitteln.<br />

sich überlegen, was das ausgewählte Märchen im Kind bewirken k<strong>an</strong>n;<br />

sich selbst auf das Erzählen freuen – dies wirkt positiv auf die Kinder;<br />

in der Sprache der Märchen bleiben – nicht versuchen für alles Erklärungen abzugeben<br />

und das Märchen in unsere heutige Sprache übersetzen; zu schnell verfremdet<br />

m<strong>an</strong> damit das Märchen;<br />

die Bilder mit der eigenen F<strong>an</strong>tasie umspielen: Wie sah es aus, das rote Käppchen?<br />

Sich bewusst machen, dass m<strong>an</strong> für die Kinder erzählt, nicht um sich selbst zu produzieren;<br />

darauf achten, dass nach dem Märchenerzählen noch Zeit bleibt für eine Ruhepause<br />

<strong>zur</strong> Entsp<strong>an</strong>nung;<br />

in den Kindern und den Eltern die Freude am eigenen Erzählen wecken.<br />

Die Art der Begegnung mit Märchen ist für Kinder von großer Bedeutung.<br />

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Deshalb…<br />

sollten Märchen frei erzählt werden, da Erzählen eine intensive Beziehung zwischen<br />

Kind und Erwachsenen herstellen k<strong>an</strong>n.<br />

sollte ein ständiger Blickkontakt stattfinden. Dadurch k<strong>an</strong>n der Erwachsene auf aktuelle<br />

Reaktionen flexibel reagieren und sich dem zuhörenden Kind stärker zuwenden.<br />

sollte das mündliche Erzählen durch Mimik und Gestik unterstrichen werden. Dadurch<br />

erhöht sich Aufmerksamkeit, Konzentration und Sp<strong>an</strong>nung. Dies sollte aber nicht<br />

übertrieben werden.<br />

sollte sich die Begeisterung des Erzählers auf den Zuhörer übertragen. Dadurch wird<br />

das Kind zu persönlichen Bildern und Vorstellungen <strong>an</strong>geregt und aktiviert seine<br />

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