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WUNDERBARE<br />

KLEINE WELTEN


Impressum<br />

Druck: BWH GmbH - Die Publishing Company<br />

Layout: Kord Buße, Barsinghausen<br />

Fotos: K. Buße, S. Bartsch, H. Bleß, A. Imwiehe, P. Voigt, J. Reichert<br />

Herausgeber: Kunstverein Barsinghausen e. V.<br />

Rottkampweg 57, 30890 Barsinghausen<br />

05105-80570 – kunstverein@<strong>baschex</strong>.<strong>de</strong><br />

www.kunstverein.<strong>baschex</strong>.<strong>de</strong>


WUNDERBARE KLEINE WELTEN<br />

Malerei und Objekte<br />

Silke Bartsch (Berlin)<br />

Hartmut Bleß (Großefehn)<br />

Andrea Imwiehe (Bremen)<br />

im Raum für Kunst<br />

Fr, 9. August – So, 8. September 2013<br />

RAUM<br />

FÜR<br />

KUNST<br />

Kunst<br />

verein<br />

BARSINGHAUSEN


Augenblicke und Geschichten<br />

»Der Mitspieler gehört zum Spiel«, sagt Hans-<br />

Georg Gadamer, und er spricht vom Kunstwerk,<br />

das je ein eigenes Spiel in Gang setzt. Von je<strong>de</strong>m<br />

Werk gehe eine For<strong>de</strong>rung aus. Sie verlange eine<br />

Antwort, die nur von <strong>de</strong>m gegeben wer<strong>de</strong>n könne,<br />

<strong>de</strong>r die For<strong>de</strong>rung angenommen habe. »Und diese<br />

Antwort muss seine eigene Antwort sein, die er<br />

selber tätig erbringt.« Wenn Gadamers Aussage<br />

gültig ist, dann ist sie es beson<strong>de</strong>rs angesichts <strong>de</strong>r<br />

Arbeiten unserer Ausstellung »<strong>Wun<strong>de</strong>rbare</strong> <strong>kleine</strong><br />

<strong>Welten</strong>«.<br />

Nehmen wir Andrea Imwiehes Werkreihe<br />

»sichere aussichten«. Schon die Ironie <strong>de</strong>s Titels<br />

weist auf <strong>de</strong>ren Spielcharakter hin. Die <strong>kleine</strong>n<br />

Bil<strong>de</strong>r im Spitzweg-Format lassen uns skizzenhaft<br />

an<strong>de</strong>utend ins Innere von Wohnräumen<br />

schauen. Der dunkelbraune quadratische Rahmen<br />

wirkt wie ein Fenster, hinter <strong>de</strong>m eine mit<br />

unruhigem sparsamen Strich skizzierte leere<br />

Zimmerecke erscheint. Eine Tür o<strong>de</strong>r Türöffnung,<br />

ein Wandvorsprung o<strong>de</strong>r wenige Treppenstufen<br />

bil<strong>de</strong>n Flächen, die mit nur vier ge<strong>de</strong>ckten Farben<br />

zwischen Braun und Grau ausgefüllt und<br />

voneinan<strong>de</strong>r unterschie<strong>de</strong>n sind. Binnenzeichnungen<br />

gibt es selten: eine Türklinke vielleicht<br />

o<strong>de</strong>r Heizkörperrippen. Also keinesfalls »aussichten«,<br />

son<strong>de</strong>rn Einblicke in zu imaginieren<strong>de</strong><br />

Räume - als warteten sie auf Carl Spitzwegs feinen<br />

Pinsel und <strong>de</strong>ssen <strong>de</strong>tailverliebte und farblebendige<br />

Ausgestaltung - und auf <strong>de</strong>ssen anmutig<br />

verschrobene Bewohner wie <strong>de</strong>n armen<br />

Poeten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Kakteenfreund. An letzteren<br />

erinnern die stacheligen Kakteen und skurrilen<br />

Sukkulenten. Je ein eingetopftes Exemplar wird<br />

gleichsam übergroß herausgehoben und in die<br />

Raumskizze hinein- o<strong>de</strong>r besser: vor sie vormontiert.<br />

Es ist in einem schwarzen Rechteck wie<br />

in einem Fensterbankausschnitt eingefasst und<br />

im Gegensatz zur Ebene <strong>de</strong>r Hintergrundskizzen<br />

präzise und plastisch ausgestaltet in Grüntönen,<br />

die bis ins spitzige Weiß <strong>de</strong>r Stacheln hinüberspielen.<br />

Vor je<strong>de</strong>m Zugriff »sichere« Geschöpfe<br />

sind sie allesamt. Die Zeit scheint in<br />

Augenblicke aufgehoben zu sein, ein reduziertes<br />

und zugleich in prismatischer Brechung vielfach<br />

wie<strong>de</strong>rholtes Bie<strong>de</strong>rmeier, <strong>de</strong>m in die Zukunft<br />

hinein »sichere aussichten« versprochen<br />

wer<strong>de</strong>n. Und wir Mitspieler, sind wir einbezogen,<br />

amüsiert o<strong>de</strong>r spöttisch gestimmt? - was zu<br />

einfach wäre; <strong>de</strong>nn wir alle kennen zugehörige<br />

Geschichten, die sich so einfach nicht fassen<br />

lassen.<br />

Die »rückzugsmöglichkeiten« von Silke Bartsch<br />

scheinen in ihrer ins Auge springen<strong>de</strong>n Farbpracht<br />

alles an<strong>de</strong>re zu vergegenwärtigen als<br />

stille Orte <strong>de</strong>r Abgeschie<strong>de</strong>nheit. Die Farbe hat<br />

sich ihrer bemächtigt, verbrü<strong>de</strong>rt sich mit <strong>de</strong>r<br />

Zeichnung, und bei<strong>de</strong> legen sich über das Sujet,<br />

überwuchern es selbstherrlich. Die Formen<br />

wer<strong>de</strong>n mehr<strong>de</strong>utig, <strong>de</strong>r Raum wird imaginär<br />

und for<strong>de</strong>rt das Mitgehen <strong>de</strong>s Mitspielers. Die<br />

»Käfige« offenbaren sich als Käfige vielleicht<br />

erst durch die Bildtitel; und erst beim zweiten<br />

Hinschauen erscheinen sie klein und beengt.<br />

Zum Schwingen und Toben ist da kaum Platz. So<br />

bleiben sie im übrigen auch leer; Bewohner gibt<br />

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es nicht. Die Seile aber und die Schaukelbalken<br />

haben sich formal verselbständigt. Sie hängen<br />

prächtig und expressiv aus <strong>de</strong>m Nirgendwo<br />

in <strong>de</strong>n Raum hinein und glie<strong>de</strong>rn ihn rhythmisch.<br />

Das gleichsam szenische Arrangement<br />

erinnert mich an Samuel Becketts klaustrophobe<br />

»Spiele ohne Worte«, in <strong>de</strong>ren engen Räumen<br />

kein Spieler mehr auftritt, son<strong>de</strong>rn nur hereinhängen<strong>de</strong><br />

Gerätschaften ein rätselhaft wohlgeordnetes<br />

Ritual vollziehen, das nieman<strong>de</strong>n mehr<br />

erreicht. Bei Beckett bleibt die Szene grau und<br />

fahl. Hier aber bei Silke Bartsch wird die Tristesse<br />

von optimistischen Farben gleichsam übertönt.<br />

»Uns geht es blen<strong>de</strong>nd«, behaupten diese<br />

Bil<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n Spielregeln <strong>de</strong>r Werbegesellschaft,<br />

aber so gekonnt, dass wir misstrauisch<br />

wer<strong>de</strong>n sollten. Es ist, als nutze die Künstlerin<br />

die uns umgeben<strong>de</strong>n Signale <strong>de</strong>s unerschütterlichen<br />

Optimismus, um hinter dieser Fassa<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r genauer: durch sie hindurch die existenziellen<br />

Fragen <strong>de</strong>s Warum und Wozu zu stellen.<br />

Auf wie<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Weise for<strong>de</strong>rt Hartmut<br />

Bleß mit seinen eisernen Objekten unsere Fantasie<br />

zum Mitspielen auf. Er zeigt das Metall in<br />

allen seinen Erscheinungsformen von <strong>de</strong>r spiegelnd<br />

polierten Oberfläche bis hin zur dunklen<br />

Patina und zum Rost, von <strong>de</strong>r schmeicheln<strong>de</strong>n<br />

Rundung zur aggressiven Spitze, und er gewinnt<br />

<strong>de</strong>m starren Blech o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n verbogenen<br />

Fundstücken in Verbindung mit an<strong>de</strong>ren Materialien<br />

Formen ab, die an archaische Kultgegenstän<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r an urtümliche Kreaturen erinnern.<br />

Sie beschwören damit eine versunkene Welt herauf,<br />

die doch tief in uns noch schlummert. Da<br />

scheinen die feingliedrigen Schemel, Tische,<br />

Stän<strong>de</strong>r, grazil und fest zugleich, einen geheimen<br />

o<strong>de</strong>r vergessenen Sinn in sich zu tragen,<br />

<strong>de</strong>m wir nachzuspüren versuchen. Da spricht<br />

aus <strong>de</strong>n organischen Wesen, die aus run<strong>de</strong>n<br />

Körpern sich entfalten, ein aufregen<strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rspruch<br />

von fester Wehrhaftigkeit und wan<strong>de</strong>lbarer<br />

Beweglichkeit. Sie sind Zwitter aus Quallen<br />

und Krebsen, die wie beim Höllen-Breughel Abscheu<br />

und Faszination zugleich hervorrufen.<br />

Dem Urtümlichen spüren auch die Tafelbil<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Künstlers nach. Sie verzichten auf je<strong>de</strong> figurativ-gegenständliche<br />

Anmutung und übertragen<br />

die Wirkung allein <strong>de</strong>r Gestaltung in Form<br />

und Farbe. Im Rechteck <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s entstehen<br />

harmonische Einheiten, in <strong>de</strong>nen sich farbige<br />

Flächen in vielerlei Abstufungen <strong>de</strong>m verschlingen<strong>de</strong>n<br />

Schwarz gegenüber behaupten und eine<br />

Spannung entsteht, die in energisch schwingen<strong>de</strong>n<br />

Linien und gleichsam knistern<strong>de</strong>n Entladungen<br />

sich auflöst und verästelt. Auch in <strong>de</strong>r<br />

Abstraktion erlebt <strong>de</strong>r mitspielen<strong>de</strong> Betrachter<br />

die Faszination <strong>de</strong>r urtümlichen Kräfte, ihre Korrespon<strong>de</strong>nzen<br />

und Antagonismen. Der Augenblick<br />

<strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s umfasst vielerlei Geschichten.<br />

Recht unterschiedliche <strong>kleine</strong> <strong>Welten</strong> vereint<br />

die Ausstellung. Wun<strong>de</strong>rbar aber sind sie gleichermaßen,<br />

auch in <strong>de</strong>m Sinne, dass sie aus<br />

<strong>de</strong>m Naheliegen<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m Kleinen heraus zauberhaft<br />

Erinnerungen, Erlebnisse, Geschichten<br />

in uns wachrufen, mit <strong>de</strong>nen wir längst nicht fertig<br />

sind.<br />

Friedrich Holtiegel<br />

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Silke Bartsch<br />

www.silkebartsch.<strong>de</strong><br />

mob +49 151 467 24 668<br />

mail info@silkebartsch.<strong>de</strong><br />

Atelier: Gerichtshöfe, Berlin<br />

Einzelausstellungen<br />

2012 Frei-Zeit-Frei-Fahrt-Frei-Spiel - Galerie<br />

Katja Krämer, Berlin<br />

Alles an<strong>de</strong>re als Graubeige - Ärztehaus<br />

Hannover<br />

2011 Minigolf – Malerei,<br />

Galerie Katja Krämer, Berlin<br />

2010 Rückzugsmöglichkeiten, Galerie Kuhn &<br />

Partner, Berlin<br />

2007 Mikrokosmen II, Galerie Oellermann,<br />

Berlin (k)<br />

2005 Malerei Silke Bartsch, Kunstsalon Wil<strong>de</strong><br />

Gans, Berlin<br />

2004 Grenzgänge Kunst und Medizin, Galerie<br />

<strong>de</strong>r Universitätsklinik Münster<br />

2000 Körper-Schnitte – Medizin-Historisches<br />

Museum, Hörsaalruine Charité, Berlin<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

Lange Nacht <strong>de</strong>r Museen, Berlin<br />

missing: an exhibition about absence,<br />

kuratiert von Jakob Roepke, Berlin<br />

Der weibliche Blick, Kunstverein Burgwe<strong>de</strong>l<br />

/ Isernhagen<br />

update 13, Verein Berliner Künstler,<br />

Berlin<br />

2012 Renaissance <strong>de</strong>r Gesichter -<br />

Philip-Johnson-Haus, Berlin<br />

Lange Nacht <strong>de</strong>r Museen, Berlin<br />

Giftschrank, Verein Berliner Künstler,<br />

Berlin<br />

2011 Im Dezember, Galerie LUX, Berlin<br />

Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Galerie, Galerie Kuhn &<br />

Partner, Berlin<br />

arm aber sexy, Atelierhaus Aachen<br />

Le Grand Final, Galerie Oellermann,<br />

Kunstamt Reinickendorf, Berlin<br />

2010 7. Berliner Kunstsalon (k)<br />

Korrespon<strong>de</strong>ncia, Galerie <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne<br />

Oppeln, Polen (k)<br />

2009 16komma19kubik, Gallery k4, Dres<strong>de</strong>n-<br />

Berlin-Dres<strong>de</strong>n-München-Dres<strong>de</strong>n (k)<br />

2008 Das Gemeine Haus - mit Anke Koschinski,<br />

Galerie HAMMER, Berlin<br />

Minigolf, Ab<strong>de</strong>ckfolie, Gaffer Tape - mit<br />

Demjan Tschistjakow, Galerie doppel<strong>de</strong>,<br />

Dres<strong>de</strong>n (k)<br />

don’t come looking - mit Anna Hughes<br />

(UK), Galerie Kollaborativ, Berlin (k)<br />

2007 Teens, Galerie doppel<strong>de</strong>, Dres<strong>de</strong>n<br />

2005 Kindheitsidyll & alltäglicher Wahnsinn,<br />

Schmidt-Galerie, Berlin<br />

Privatsammlungen<br />

Westerkamp (Berlin), Tesching (Münster),<br />

Marquard (Bremen, Osnabrück)<br />

Galeriekontakt<br />

Galerie LUX (Berlin), VBK Berlin<br />

Gerichtshöfe (Berlin)<br />

Galerie Katja Krämer (Berlin)<br />

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Als lei<strong>de</strong>nschaftliche Malerin bewegt sich Silke<br />

Bartsch im Spannungsfeld von Abstraktion und<br />

konkreter Darstellung. Dargestellt sind vornehmlich<br />

räumliche Situationen. Stimmige Perspektive und<br />

Maßstäblichkeit wer<strong>de</strong>n im künstlerischen Schaffensprozess<br />

gegen bildkompositorische und farbräumliche<br />

Erwägung balanciert.<br />

Es kommen selten Menschen o<strong>de</strong>r Lebewesen vor.<br />

Erkennbare Spuren, die diese vielleicht hinterlassen<br />

haben könnten, aber vor allem die Raumgestalt<br />

geben Bezüge zur alltäglichen Welt – und somit<br />

<strong>de</strong>m Betrachter einen Einstieg. Es sind spezifische<br />

Räume, die dabei für die Künstlerin Impuls<br />

gebend sind und waren. In <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

Werks kann man erkennen, dass es sich in <strong>de</strong>r Regel<br />

um größere Innenräume o<strong>de</strong>r <strong>kleine</strong>re Außenräume<br />

han<strong>de</strong>lt, wie etwa Zoogehege o<strong>de</strong>r Spielanlagen.<br />

Es sind eher öffentliche, künstlich gestaltete,<br />

maßvolle und wohlbekannte Räume, eben nicht<br />

intime Kammern o<strong>de</strong>r große Schauplätze. Fast im<br />

Gegensatz dazu ist die Farbigkeit sehr stark und<br />

nicht selten laut. Sie löst sich stellenweise vom<br />

Raum in die Bildfläche und entwickelt Eigenständigkeit.<br />

Ein intensives inneres Erleben tritt so in<br />

diese Räume und gleichzeitig erinnert es <strong>de</strong>n Bildraum<br />

an seine flache Existenz auf <strong>de</strong>r Leinwand.<br />

Es war schon von Kin<strong>de</strong>sbeinen an die Farbigkeit<br />

im Raumerleben von beson<strong>de</strong>rem Reiz für die<br />

Künstlerin. So hat sie eine künstlerische Methodik<br />

entwickelt, ausgehend von Räumen, zu <strong>de</strong>nen sie<br />

sich alltäglich ins Verhältnis setzt, serielle Bildkompositionen<br />

zu entwickeln, <strong>de</strong>ren Farbigkeit sie in<br />

einem Akt zwischen Interpretation <strong>de</strong>s Ausgangsmaterials<br />

und einer abstrakten Neuschöpfung entwickelt.<br />

Sabine Banovic (Künstlerin) 12.12.2011<br />

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Hartmut Bleß<br />

Güldnerstr. 2, 26629 Großefehn<br />

mobil: 015158172791<br />

kunstgalerie-ulbargen@ewetel.net<br />

www.galerie-ulbargen.<strong>de</strong><br />

geboren in Sandhorst/Aurich<br />

1974 - 80<br />

Studium <strong>de</strong>r Freien Malerei an <strong>de</strong>r Hochschule<br />

<strong>de</strong>r Künste Berlin<br />

Abschluss als Meisterschüler<br />

bei Prof. Klaus Fußmann<br />

Mitarbeit an <strong>de</strong>r Malschule <strong>de</strong>r Kunsthalle Em<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>r Ländlichen Aka<strong>de</strong>mie Krummhörn<br />

1996 - 99<br />

Umschulung zum Gärtner<br />

1999 - 2007<br />

Tätigkeit an <strong>de</strong>r Kreisvolkshochschule Aurich<br />

(Leitung <strong>de</strong>r Fachwerkstatt Farbtechnik und<br />

Raumgestaltung/ Jugendprojektwerkstätten)<br />

2003 - 05<br />

Bau <strong>de</strong>s Atelier- und Galeriegebäu<strong>de</strong>s im Gewerbegebiet<br />

Ulbargen/Gemein<strong>de</strong> Großefehn.<br />

Seit<strong>de</strong>m wie<strong>de</strong>r als Maler und Bildhauer tätig<br />

Mitglied <strong>de</strong>s BBK<br />

Einzelausstellungen<br />

1980 Galerie »K 19«, Berlin<br />

1986 Galerie »EL«, Berlin<br />

Galerie Ouroborus, Berlin<br />

1987 Galerie Leviathan, Bor<strong>de</strong>sholm<br />

1991 Galerie Frontal, Appingedam NL<br />

Galerie Schlieper, San<strong>de</strong><br />

1994 Kunstverein Aurich<br />

Galerie Perspektive, Wilhemshaven<br />

2009 Galerie im Lockschuppen, Jever<br />

Internationales Pleinair-Symposium<br />

Kloster Ihlow<br />

2010 Kunst in <strong>de</strong>r Arche, Kirchengemein<strong>de</strong><br />

Nor<strong>de</strong>n Nord<strong>de</strong>ich<br />

Abenteuer Wirklichkeit,<br />

Galerie Ulbargen<br />

Park-Illusionen Illusionen-Park, Klosterpark<br />

Schortens<br />

65 Jahre BBK Ostfriesland, Evenburg<br />

Leer<br />

Foyer <strong>de</strong>s Kreishauses Aurich<br />

2011 sju Galerie Leipzig<br />

Gruppenausstellungen<br />

1986 Galerie »EL«, Berlin<br />

Galerie Ouroborus, Berlin<br />

1987 Galerie Kusian, Berlin<br />

Galerie Schlieper, San<strong>de</strong><br />

2009 Pelzerhäuser Em<strong>de</strong>n<br />

2011 BBK – Jahresausstellung Evenburg Leer<br />

2012 Sechs Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r – Vier Ostfriesische<br />

Maler, Galerie Ulbargen<br />

BBK Jahresausstellung, Martin Luther<br />

Haus Leer<br />

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Polarität kennzeichnet die Malerei von Hartmut<br />

Bleß. Vielfältige Spannungsgefüge wer<strong>de</strong>n souverän<br />

ausgewogen und zu Bil<strong>de</strong>rn dynamischer<br />

Instabilität verdichtet. Primär wirksame Elemente<br />

sind dabei Farbe und Gestus, die in unauflöslicher<br />

Inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nz Harmonie aus Kontrasten entwickelt.<br />

Bleß räumt <strong>de</strong>r Farbe alle Autonomie ein, die malerisch<br />

realisierbar ist: sie erscheint in kompakten,<br />

pastosen Flächen – oft in satten Schichten übereinan<strong>de</strong>rgelegt<br />

–, aber auch in transparenten Lasuren,<br />

die aquarellhaft zarte Differenzierungen ermöglichen.<br />

Neben homogenen Aufstrichen stehen<br />

Spritzer, Tropfen, Rinnsale: Spuren, in <strong>de</strong>nen Farbe<br />

als Material in allen Facetten in Erscheinung<br />

tritt.<br />

Prof. Jost Funke<br />

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Bevorzugter Werkstoff im Bereich meiner bildhauerischen<br />

Arbeit ist Metall. Die vielfältigen Erscheinungsformen<br />

<strong>de</strong>s Materials bearbeite ich in unterschiedlichen<br />

Schweiß- und Montagetechniken. So<br />

entstehen Formen, <strong>de</strong>ren Oberflächen ich wie<strong>de</strong>rum<br />

in verschie<strong>de</strong>nen Techniken behan<strong>de</strong>le, z.B.<br />

durch Schleifen, Polieren, Bläuen etc.<br />

Die Wan<strong>de</strong>lbarkeit <strong>de</strong>s Materials ist ein wesentlicher<br />

Aspekt bei <strong>de</strong>r Findung skulpturaler Ausdrucksmöglichkeiten.<br />

Polarität – als ästhetisches<br />

Prinzip – äußert sich in <strong>de</strong>r Kontrastierung unterschiedlicher<br />

Materialien. Schaumstoff, Holz, Glas<br />

und an<strong>de</strong>re Stoffe wer<strong>de</strong>n häufig in die Konzeptionen<br />

mit einbezogen.<br />

Auch hier – wie in meiner Malerei – geht es mir<br />

nicht um ein<strong>de</strong>utige Bezüge zur Realität. Allenfalls<br />

kommen Anklänge sichtbarer Wirklichkeit zum<br />

Ausdruck. Weitestgehen<strong>de</strong> Entfernung von <strong>de</strong>r Gegenständlichkeit<br />

be<strong>de</strong>utet nicht die Negation von<br />

Wirklichkeit.<br />

Meine Sicht auf die Dinge und ihre Zusammenhänge<br />

äußert sich in malerischer und bildhauerischer<br />

Übersetzung durch Eigenständigkeit von Farbe,<br />

Form und Struktur. Wirklichkeit erscheint fragmentarisch,<br />

assoziativ, transformiert. Gemeint ist nicht<br />

die sichtbare, offenkundige Realität – gemeint ist<br />

das Verhältnis zu ihr.<br />

Hartmut Bleß<br />

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Andrea Imwiehe<br />

Tel. 0176 – 30751350<br />

mail: info@andrea-imwiehe.<strong>de</strong><br />

www.andrea-imwiehe.<strong>de</strong><br />

Andrea Imwiehe lebt<br />

und arbeitet in Bremen<br />

1970 geboren in Peine<br />

1990/1993 Ausbildung zur Bauzeichnerin<br />

1993/1996 Studium Freie Kunst, HbK Braunschweig,<br />

bei Prof. Klaus Stümpel<br />

1996 Vordiplom<br />

1997/2000 Studium Kunsttherapie/-pädagogik,<br />

FH Ottersberg<br />

2000 Diplom<br />

2002 Senat Berlin, Projektför<strong>de</strong>rung salon 36,<br />

Katalog<br />

2009 Preisträgerin PlusPunktKultur<br />

2012 Preisträgerin Quartalsausstellung 2013,<br />

Kunstverein Hollfeld<br />

Ausstellungen (Auswahl)<br />

2013 kommen sie nach hause 13, Goethe-Institut<br />

Ghana (G)<br />

ORTUNG VIII, Biennale und Kunstpreis,<br />

Schwabach (G, K)<br />

Quartalsausstellung,<br />

Kunstverein Hollfeld (E)<br />

Zwischen-Räume, 36. Kunstpreis Sparkasse<br />

Karlsruhe (G)<br />

Am Waldrand, Kunstverein Nor<strong>de</strong>n (E)<br />

2012 Kloster Brunshausen,<br />

Bad Gan<strong>de</strong>rsheim (E)<br />

Kunstpreis Eisenturm, Mainz (G)<br />

34. Intern. Kunstausstellung,<br />

Hollfeld (G, K)<br />

Kunstpreis Wesseling (G, K)<br />

kommen sie nach hause 12, Øra, Lauvsnes,<br />

Norwegen (G)<br />

lange_weile, FORUM Factory,<br />

Berlin (G, K)<br />

2011 badisches kunstforum, Freiburg (G)<br />

kommen sie nach hause 12, Köln (G)<br />

Ballhaus, Düsseldorf (G)<br />

Frauenmuseum, Bonn (G)<br />

2010 Werner Kühl Preis, Kreismuseum Syke<br />

(G)<br />

2009 Haus <strong>de</strong>r Wissenschaft, Bremen (G)<br />

2008 Aka<strong>de</strong>mie Überlingen, Bremen (G)<br />

Galerie im Bamberger, Bremen (G)<br />

2006 Morbus McMonahue,<br />

Schlachthof Bremen (G)<br />

2005 Galerie Bunker F38, Bremen (G)<br />

schweigen, 5. Kunstfrühling BBK Bremen,<br />

Galerie im Park (G, K)<br />

2004 mimetic memory, Schlachthof,<br />

Bremen (G, DVD)<br />

2003 Spurensicherung 2, entwe<strong>de</strong>ro<strong>de</strong>r,<br />

Berlin (E)<br />

2002 salon 36, urban dialogues, Berlin (E, K)<br />

kunst-kette, urban dialogues, Berlin (G, K)<br />

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Andrea Imwiehe untersucht in ihren Arbeiten aus<br />

unterschiedlichen Blickwinkeln Lebensräume. Kontraste<br />

und Brüche interessieren sie dabei ebenso<br />

wie sich entwickeln<strong>de</strong> Synergien und Symbiosen.<br />

Ausgehend von persönlichen Erlebnissen und Erinnerungen,<br />

von eigenen Fotoreihen, aber auch alten<br />

Familienfotos entstehen gemalte Serien in Acryl<br />

auf Holz.<br />

Die Serie »Große Wäsche« z.B. fin<strong>de</strong>t ihren Ausgangspunkt<br />

in einem einzigen Foto von 1960.<br />

Davon ausgehend entstan<strong>de</strong>n weitere Fotografien,<br />

die Stimmung <strong>de</strong>s Ausgangsfotos nachempfin<strong>de</strong>nd.<br />

Alle Serien stellen das Alltägliche in <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />

und fragen hierbei nach <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />

<strong>kleine</strong>n Dinge im Leben eines Menschen. Die Dinge,<br />

mit <strong>de</strong>nen wir uns umgeben, an <strong>de</strong>nen unsere<br />

Erinnerungen hängen, be<strong>de</strong>uten Sicherheit und<br />

können, je nach Emotion, mit <strong>de</strong>nen wir sie aufla<strong>de</strong>n,<br />

auch noch <strong>de</strong>m unscheinbarsten Detail unseres<br />

Lebens ein individuelles, rituelles und quasi-sakrales<br />

Moment verleihen.<br />

In fast leeren, verlassenen Räumen rücken einzelne<br />

Gegenstän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund. Die Herausstellung<br />

alltäglicher Dinge als Ausdruck <strong>de</strong>r Gefühlswelt<br />

und <strong>de</strong>s Wertesystems einer Person verweist<br />

auf <strong>de</strong>n Menschen mit seinen Gewohnheiten und<br />

Vorlieben. Auf diese Art wird in je<strong>de</strong>m Bild <strong>de</strong>r<br />

Fundus für eine Geschichte geschaffen, ohne die<br />

menschlichen Protagonisten je abzubil<strong>de</strong>n.<br />

Ulf Imwiehe, Freier Autor<br />

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Angaben zu <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn im Katalog<br />

Silke Bartsch<br />

7 Kleingarten VI, 2009, Acryl/Öl auf Leinwand 102×154 cm<br />

8 Kremmener, 2006, Acryl/Öl auf Leinwand 190×150 cm<br />

9 Karussell 1, 2012, Acryl/Öl auf Leinwand 135×120 cm<br />

10 Ostsee 3, 2012, Acryl/Öl auf Leinwand 65×155 cm<br />

11 Baumhaus, 2005, Acryl/Öl auf Leinwand 190×190 cm<br />

12 Käfig 9, 2011, Acryl/Öl auf Leinwand 135×120 cm<br />

13 Käfig 13, 2012, Acryl/Öl auf Leinwand 135×120 cm<br />

Hartmut Bleß<br />

15 Stillleben, 1986, verschie<strong>de</strong>ne Materialien 75×63×6 cm<br />

16 links: Ornithologische Betrachtung II, 2012, Stahl 85 cm<br />

rechts: o. Titel, 2013, Stahl<br />

18×38×23 cm<br />

17 Helm I, 2008, Stahl 32×25 ×15cm<br />

18 o. Titel, 2013, Stahl 22×42 ×22 cm<br />

19 o. Titel, 2009, Mischtechnik 80×85 cm<br />

20 links: Meine Heimat, 2009, Mischtechnik, Det. 78×85 cm<br />

rechts: Ornithologische Betrachtung I, 2012, Stahl 100 cm<br />

21 Det. von Seite 18<br />

U1 Objekt I (Zecke), 2000, Stahl 10×18×8 cm<br />

Andrea Imwiehe<br />

23 Waldheimat_09, 2012, Acryl auf Holz 100×80 cm<br />

24 oben: Sichere Aussichten_15 u. 5, 2011, Acryl auf Holz 20×20 cm<br />

unten: Kleine Welt 20 u. 10, 2011, Acryl auf Holz 20×20 cm<br />

25 Große Wäsche_06, 2011, Acryl auf Holz 20×20 cm<br />

26 Große Wäsche_02, 2011, Acryl auf Holz 20×20 cm<br />

27 Große Wäsche_32, 2013, Acryl auf Holz 100×80 cm<br />

28 Waldheimat_10, 2012, Acryl auf Holz 100×40 cm<br />

29 Kleine Welt_09, 2011, Acryl auf Holz 20×20 cm<br />

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Mo. bis So. 9 bis 21 Uhr<br />

täglich Frühstück von 9 - 11 Uhr<br />

Mo. - Sa. Mittagsbuffet von 11.30 - 14.30 Uhr<br />

Clubräume für 10 - 40 Personen, Biergarten<br />

Am Beerbeekenplatz 1<br />

30890 Barsinghausen<br />

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Mit freundlicher Unterstützung durch:<br />

Marlis-Ragge-Stiftung<br />

Barsinghausen<br />

Kooperationspartner für die Kunstvermittlung:


wun<strong>de</strong>rbare<br />

<strong>kleine</strong> welten<br />

Silke Bartsch • Hartmut Bleß •Andrea Imwiehe<br />

Die Bil<strong>de</strong>r und Objekte dieser Ausstellung rühren<br />

die Betrachter auf eigentümliche Weise an. Sie wecken<br />

Bil<strong>de</strong>r und Empfindungen in uns auf, die wir<br />

längst zur Seite gelassen haben. Es sind die Bil<strong>de</strong>r<br />

einer <strong>kleine</strong>n Welt, aus <strong>de</strong>r wir – vermeintlich –<br />

ins Große und Weite ausgezogen sind, Bil<strong>de</strong>r und<br />

Empfindungen, die uns weit mehr prägen als uns<br />

bewusst ist. Drei Beispiele: Kommt mit <strong>de</strong>r ironisch<br />

in Erinnerung gerufenen »Großen Wäsche« von Andrea<br />

Imwiehe nicht auch eine leichte Wehmut auf?<br />

Vor <strong>de</strong>n farbprächtigen »Käfigen« und »Datschen«<br />

von Silke Bartsch rührt uns doch wohl aufs Neue die<br />

tiefe Sehnsucht nach Aus- und Aufbruch. Und Hartmut<br />

Bleß‘ metallische Insektenwesen und archaische<br />

Helme, wecken sie nicht die ganz einfachen Ängste<br />

und Wünsche, sich wehrhaft zu schützen? Die<br />

künstlerische Prägnanz, sei es in Zeichnung, Farbe<br />

o<strong>de</strong>r Metallbehandlung, evoziert zugehörige Gerüche,<br />

Klänge und Atmosphäre, schafft jeweils eine<br />

<strong>kleine</strong> Welt, die uns Betrachter auf wun<strong>de</strong>rbare und<br />

je eigene Weise einbezieht.

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