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ZAHNÄRZ TEBLATT

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Ein Urlaub der anderen Art<br />

<strong>ZAHNÄRZ</strong>TLICHER HILFSEINSATZ IN DER MONGOLEI<br />

Die Oldenburger Zahnärztin Dr. Cornelia<br />

Ritterhoff flog im Sommer 2013 mit der<br />

Stiftung Zahnärzte ohne Grenzen (DWLF) in die Mongolei.<br />

Viele Menschen fahren gern in fremde Länder und möchten<br />

das Land und die Leute gern auf eine natürliche, weniger<br />

touristische Art und Weise kennenlernen. Ein zahnärztlicher<br />

Hilfseinsatz im Ausland ist eine fantastische Möglichkeit<br />

dieses zu verwirklichen. Man bekommt tiefe Einblicke in<br />

die Kultur und das Leben, tut etwas Sinnvolles und erlebt<br />

dabei noch sein persönliches Abenteuer.<br />

Bei der Suche im Internet stieß ich bald auf die DWLF,<br />

die verschiedene Länderprojekte anbietet. Zusammen mit<br />

meiner Studienkollegin Theda Marten aus Moringen entschieden<br />

wir uns für die Mongolei, ein Land, das mit einer<br />

Bevölkerungsdichte von nur zwei Einwohnern pro km 2<br />

extrem dünn besiedelt ist. Ca. 40% der Bevölkerung lebt in<br />

der Hauptstadt Ulaanbaatar und hat dort auch Zugang zur<br />

zahnmedizinischen Versorgung. Auf dem Land aber gibt es<br />

keine Zahnärzte, außerdem können die meisten sich auch<br />

keine Behandlung leisten. Dafür gibt es im Dorf jede<br />

Menge billige Süßigkeiten zu kaufen. Das Geld für Zahnbürsten<br />

und das Wissen um die notwendige Pflege aber<br />

fehlt, und entsprechend viel gibt es für uns zu tun.<br />

Unsere Arbeit fing damit an, im Vorfeld Materiallisten zu<br />

erstellen und Firmen um Materialspenden zu bitten. Unser<br />

Ziel war es, von allen Verbrauchsmaterialien etwas mitzunehmen.<br />

Etwas Material wurde auch von der DWLF gestellt,<br />

aber es war unklar, was und wie viel es sein würde. Außerdem<br />

durfte ich noch ein paar Tage in der kieferchirurgischen<br />

Praxis Wagener (Oldenburg) hospitieren und konnte so<br />

mein chirurgisches Wissen wieder auffrischen. In den<br />

Einsatzorten gab es kein Röntgengerät und auch keinen<br />

Kieferchirurgen für Problemfälle.<br />

Im Juli war es dann endlich so weit. Voller Spannung ging<br />

es zum Berliner Flughafen, wo ich die letzten Teilnehmer<br />

unserer Vierergruppe, den Zahnarzt Michael Käser und die<br />

Dentalhygienikerin Christina Köthe kennenlernte. Über<br />

Moskau und Ulaanbaatar flogen insgesamt 10 Gruppen<br />

der DWLF nach Bayanhongor, die in unterschiedlichen<br />

Einsatzorten tätig wurden. Mit unserer Dolmetscherin Odno<br />

fuhren wir am nächsten Tag über zahlreiche Buckelpisten<br />

zu unseren ersten Einsatzort Erdenetsogt, der in einem<br />

weiten Flusstal lag. Die mongolische Weite hatte mich<br />

sofort in ihren Bann gezogen. Nach einer Woche Arbeit<br />

fuhren wir dann in unseren zweiten Einsatzort Bayanovoo.<br />

Man hatte extra für uns in jedem Ort vor dem Krankenhaus<br />

eine Jurte aufgebaut, in der wir schliefen und aßen. Der<br />

Empfang war äußerst herzlich, und wir fühlten uns sofort<br />

willkommen. Man bot uns Tee (er ist leicht gesalzen) und<br />

Leckereien aus Quark und Käse an. Natürlich fehlte auch<br />

Fotos: © Dr. C. Ritterhoff<br />

44 I N T E R E S S A N T E S | N Z B | J A N U A R 2 0 14

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