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ZAHNÄRZ TEBLATT

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Prof. Dr. Dietmar Oesterreich (m.) sprach ein Grußwort. Links im<br />

Bild das KZVN-Vorstandsmitglied Christian Neubarth, rechts der<br />

Vorsitzende des Vorstandes der KZVN, Dr. Jobst-W. Carl.<br />

Für die musikalische Untermalung der Jubiläumsveranstaltung<br />

sorgten die „Sterne der Nacht“ von den Hannoverschen Werkstätten<br />

unter der Leitung von Frau Koller. http://www.hw-hannover.de/<br />

seinem Rückblick auf Entstehung und Historie der Arbeitsgruppe<br />

ein. Sein Dank galt dem Engagement der vielen<br />

Beteiligten und der Zahnärztekammer Niedersachsen, in<br />

deren Hörsaal die Veranstaltung stattfand. Kammerpräsident<br />

Dr. Michael Sereny erinnerte in seinem Grußwort daran, dass<br />

jeder einmal durch Unfall oder Krankheit unverschuldet in<br />

die Situation einer Behinderung kommen und „dazugehören“<br />

könne. Er unterstrich das umfangreiche Engagement<br />

der Zahnärzteschaft beispielhaft am Hilfswerk Deutscher<br />

Zahnärzte und dem aktuellen Projekt Zahnmobil in Hannover.<br />

Insbesondere seien die erst jüngst und auf Drängen der<br />

Zahnärzteschaft getroffenen vertragszahnärztlichen Regelungen<br />

zur Aufsuchung und Betreuung Pflegebedürftiger<br />

und Menschen mit Behinderungen zu begrüßen.<br />

An Dr. Bomfleur gewandt, sagte der Kammerpräsident:<br />

„Ihr Beispiel sollte auch den Jüngeren Ansporn sein, dieses<br />

Werk weiterzuführen“. Mit dem Versprechen, dass die<br />

Zahnärztekammer die Zahnärztliche Behindertenhilfe,<br />

wie in den vergangenen 40 Jahren, weiterhin nach besten<br />

Kräften unterstützen werde, schloss er sein Grußwort.<br />

Es ist normal, verschieden zu sein<br />

Sozialministerin Cornelia Rundt gratulierte der Zahnärztlichen<br />

Behindertenhilfe persönlich zu ihrem vierzigjährigen Wirken.<br />

Damit sei man seinerzeit „unendlich“ weit voraus und<br />

schneller gewesen als die UN, als sie die Behindertenkonvention<br />

auf den Weg gebracht habe. Die seit April dieses<br />

Jahres durch den Bundesgesetzgeber beschlossene zusätzliche<br />

Vergütung des finanziellen, personellen und zeitlichen<br />

Mehraufwandes für das Aufsuchen von betroffenen Patienten<br />

begrüßte die Ministerin als einen weiteren Schritt in<br />

Richtung Inklusion.<br />

Die Gesellschaft müsse sich den Menschen mit Behinderungen<br />

anpassen und nicht umgekehrt, lautete ihr Kredo.<br />

Diese gehörten nicht an den Rand der Gesellschaft, sondern<br />

in deren Mitte. Barrierefreiheit bedeute nicht nur eine<br />

Schaffung von Rampen, sondern beispielsweise auch die<br />

Vermeidung einer zu schweren und komplizierten Sprache.<br />

Daher sei eine offene und kommunikative Haltung gegenüber<br />

Menschen mit Behinderungen gefordert.<br />

Ministerin Rundt schloss ihr Grußwort mit dem Hinweis,<br />

dass man nun in Niedersachsen eine „Fachkommission<br />

Inklusion“ und einen entsprechenden interministeriellen<br />

Arbeitskreis gebildet habe. Abschließend ermunterte sie<br />

die Zahnärzteschaft mit der Aufforderung: „Ich denke, wir<br />

machen gemeinsam weiter!“.<br />

Der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr.<br />

Dietmar Oesterreich, griff in seinem Grußwort das Thema<br />

Inklusion auf. Durch ihr Engagement zeigten die Zahnärzte,<br />

dass sie an gesellschaftlichen Problemen teilhaben würden,<br />

wobei Niedersachsen besonders aktiv sei, lobte Oesterreich.<br />

Der demografische Wandel gehe auch mit der Zunahme<br />

der Zahl behinderter Menschen einher. Durch das von<br />

KZBV und BZÄK getragene Konzept „Mundgesund trotz<br />

Handicap und hohem Alter“ seien erste Schritte für die<br />

Umsetzung bereits gelungen. Schließlich bestehe auch ein<br />

Aktivitätsbedarf im Bereich der Aus- und Fortbildung sowie<br />

bei der Ausrichtung der Approbationsordnung – aber auch<br />

bei der Novellierung der Ausbildung in den Pflegeberufen.<br />

Besonders freute sich Dr. Bomfleur darüber, Prof. Dr. Reinhilde<br />

Stöppler vom Institut für Heil- und Sonderpädagogik der<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen für den Festvortrag gewonnen<br />

zu haben. In ihrem Beitrag „Gesundheitsförderung für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung“ ging die Referentin<br />

auf Aus- und Weiterbildung in den Gesundheitsberufen<br />

ebenso ein wie auf die Belange der Gesundheitsforschung<br />

mit und über geistig behinderte Menschen. — loe<br />

Dr. Jobst-W. Carl übergab Dr. Wilhelm<br />

Bomfleur ein Präsent der KZVN als<br />

Ausdruck der Wertschätzung der Arbeit<br />

der Zahnärztlichen Behindertenhilfe.<br />

Prof. Dr. Reinhilde<br />

Stöppler hielt den<br />

Festvortrag.<br />

F A C H L I C H E S<br />

J A N U A R 2 0 14 | N Z B | F A C H L I C H E S<br />

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