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ZAHNÄRZ TEBLATT

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Auf ein Neues<br />

E D I T O R I A L<br />

Ein neues Jahr hat begonnen mit einer neuen<br />

Regierung, einem neuen Gesundheitsminister,<br />

einer neuen BEL II, einer neuen eG-Card – aber auch mit<br />

vielen alten Problemen (demografische Entwicklung,<br />

Staatsverschuldung, Eurokrise), für deren Lösung oder<br />

mindestens Bekämpfung eine Große Koalition eigentlich die<br />

nötigen Mehrheiten im Bundestag und Bundesrat hätte!<br />

Foto: NZB-Archiv<br />

Stattdessen eine Fortsetzung der Politik des kleinsten<br />

gemeinsamen Nenners mit teilweise neuen Gesichtern<br />

an der Spitze der Ministerien.<br />

Seit Willi Winzig (alias Heinz Erhardt) wissen wir, dass<br />

ein Minister nicht mit Fachwissen gestraft sein muss, und<br />

so hat es jetzt einen Juristen an die Spitze des Gesundheitsministeriums<br />

verschlagen. Das hilft vielleicht, uns<br />

zu erklären, warum es einen Straftatbestand Korruption<br />

ausschließlich für Ärzte und Zahnärzte geben soll, nicht<br />

aber für andere Freiberufler!<br />

Dafür rückt eine Medizinerin an die Spitze des Verteidigungsministeriums<br />

und kann sich so eventuell um die<br />

Rehabilitation der traumatisierten Afghanistan-Rückkehrer<br />

kümmern.<br />

Die zahnärztliche Versorgung der Bevölkerung findet<br />

in dem Koalitionsvertrag kaum Erwähnung. Mancher<br />

Kommentator sagt, wir können froh darüber sein!<br />

Neben der schon erwähnten Etablierung eines Straftatbestandes<br />

Korruption ist lediglich geplant, zahnärztliche<br />

Versorgungszentren für behinderte Mitbürger zu schaffen,<br />

und Kommunen die Möglichkeit zu geben, medizinische<br />

Versorgungszentren zu errichten.<br />

Die Selbstverwaltung ist hier gefordert, einen Handlungsdruck<br />

bei den Kommunen gar nicht erst entstehen zu<br />

lassen!<br />

Natürlich sind wir auch betroffen von der finanziellen<br />

Situation der Gesetzlichen Krankenversicherungen. Bei<br />

Einführung des Gesundheitsfonds befürchteten alle Beteiligten<br />

im Gesundheitswesen in seltener Einmütigkeit die<br />

Abhängigkeit der Zuweisungen des Bundes von dessen<br />

Kassenlage. Diese Befürchtungen haben neue Nahrung<br />

erhalten: Der Entwurf der „AG Gesundheit“ im Rahmen der<br />

Koalitionsverhandlungen enthielt noch die Feststellung,<br />

dass die Zuschüsse des Bundes zum Gesundheitsfonds<br />

unverändert bleiben. Dieser Passus ist von der abschließenden<br />

„Elefantenrunde“ aus dem Koalitionsvertrag gestrichen<br />

worden!<br />

Mögen sich die Auguren irren, die nicht für dieses Jahr, aber<br />

ab 2015 wieder finanzielle Engpässe und Zusatzbeiträge<br />

bei einigen Kassen erwarten! <br />

—<br />

Dr. Thomas Nels<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />

J A N U A R 2 0 14 | N Z B | E D I T O R I A L<br />

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