ZAHNÄRZ TEBLATT

Abb. 3 a, b: Übergewichtige Patienten mit schlechtem Parodontalzustand.
auf Zucker weder vonnöten noch sinnvoll erscheint, sondern
eine Reduktion der aufgenommenen Zuckermenge,
vor allem im Rahmen kleiner „süßer“ Zwischenmahlzeiten,
viel wichtiger ist.
Der häuslichen Plaquekontrolle gilt es in diesem Zusammenhang
höchste Aufmerksamkeit (ab dem ersten Milchzahn)
zu schenken. Hierzu wird in Bezug auf die Nahrungsaufnahme
wissenschaftlich vertreten, dass die Berücksichtigung
der individuellen Lebensverhältnisse und persönlichen
Alltagsroutine mindestens genauso sinnvoll erscheint wie
die Bedeutung einer gereinigten Mundhöhle nach der
Nahrungsaufnahme. Mit Blick auf erosiv wirksame
Getränke und Lebensmittel gilt eine direkte mechanische
Zahnreinigung als kontraindiziert. Laut unterschiedlichen
Meinungen sollte hier zwischen 20 und 60 Minuten
gewartet werden, um Substanzdefekten an der chemisch
angegriffenen Zahnhartsubstanz nicht Vorschub zu leisten.
Ernährungsempfehlungen zur parodontalen Gesundheit
müssen primär abzielen auf ausgewogene und gesunde
Kost, welche neben einer Versorgung mit notwendigen
Nährstoffen, Spurenelementen und Vitaminen auch ein
Vermeiden von Übergewicht im Blick haben. Die Forderung
nach solchen Empfehlungen durch den Zahnarzt 30 könnte
in Zukunft in gezielten Diätprogrammen, wie sie bereits bei
beispielsweise entzündlichen Darmerkrankungen etabliert
sind, münden. 31
—
Dr. Moritz Försch
Prof. Dr. Dipl. Chem. Brita Willershausen
Quelle: tzb 06/2011
Korrespondenzanschrift/Literaturverzeichnis
Prof. Dr. Dipl. Chem. Brita Willershausen
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Poliklinik für Zahnerhaltungskunde
Augustusplatz 2, 55131 Mainz
Tel.: 06131 17 7246, Fax: 06131 17-3406
Email: brita.willershausen@unimedizin-mainz.de
Internet: www.unimedizin-mainz.de/zahnerhaltungskunde/uebersicht.html
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