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2013 - Deutsche Alpenvereinssektion Berchtesgaden

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48 Margarete Borchardt<br />

Das „Margarete Borchardt-Stüberl“ auf Kühroint<br />

Margarete Borchardt spendete am 4. April 1996<br />

50.000 DM für die Kühroint-Hütte<br />

Es war ein unbändiger Wille einiger junger <strong>Berchtesgaden</strong>er<br />

Sektionsmitglieder nach dem 2. Weltkrieg1945<br />

eine eigene Hütte zum Übernachten<br />

und natürlich auch zum Feiern zu haben. Die Aufenthalte<br />

sollten die schlimmen Erlebnisse im Krieg<br />

vergessen lassen. Zuerst wars nur ein besserer<br />

Mulistall, in Eigenregie leidlich wohnlich hergerichtet.<br />

1950 wurde das Ganze dann amtlich.<br />

Durch eine Nutzungsvereinbarung mit dem<br />

Bayerischen Landesamt konnte die Jungmannschaft<br />

der Sektion den "Almkaser Nr. 4 -Bartlerkaser-<br />

auf Kühroint" mieten, Gebühr 50 DM jährlich.<br />

Mit der Sauberkeit und Ordnung auf der Hütte hat<br />

es scheinbar nicht so ganz geklappt. Zitat von einem<br />

Jungmannschaftsmitglied: "Zum Saubermachen<br />

gab es lange Zeit eine elegante Lösung. Zwischen<br />

den Dielenbrettern in der Stube klaffte ein<br />

breiter Spalt, hier wurde alles hineingekehrt bis er<br />

voll war. Dass sich dafür ein anderer Spalt im Boden<br />

auftat glich einem Wunder".1958 erhielt die<br />

Sektion eine Kündigung wegen grober Vernachlässigung.<br />

Eine umfangreiche Arbeitsaktion wird<br />

schnell organisiert, irgendwo wird auch Geld aufgetrieben,<br />

die Auflagen werden erfüllt und alles<br />

passt wieder. Vielen Jugendlichen wurde die Hütte<br />

zu einem zweiten Zuhause, so auch dem hoffnungsvollen<br />

Nachwuchsbergsteiger Jürgen Wellenkamp,<br />

1956 verunglückte er tödlich mit 25 Jahren.<br />

1966 geht die Hütte in die Verwaltung des<br />

Forstamtes über.<br />

Verschiedene Hüttenwarte kümmerten sich um<br />

die ganzen Angelegenheiten, am längsten hielt<br />

sich von 1965 bis 1984 Walter Böhm, bei ihm<br />

herrschte Zucht und Ordnung. Vieles geschah unter<br />

seiner Leitung: An das Stromnetz wurde angeschlossen,<br />

welch ein Luxus, neue Lager und ein<br />

neues WC gebaut, ein Warmluftofen sorgte für<br />

Gemütlichkeit. Die "Brunnen-Kathi" eine geschnitzte<br />

Trogsäule von Gerhard Passens wurde<br />

aufgestellt - es gibt sie heute noch. Es wurde viel<br />

gearbeitet, aber noch lieber gefeiert: Hüttenfasching,<br />

Ostertanz, Sonnwendfeier, Kletterabschied,<br />

Avdent- und Silvesterfeier, immer volles<br />

Haus. Fast nicht vorstellbar: bei einer Holzaktion<br />

wurden 45 Ster Brennholz gearbeitet.<br />

Polnische und französische Jugendgruppen bezogen<br />

Quartier auf Kühroint, Gemeinsame Bergtouren<br />

mit der hiesigen AV-Jugend vertieften den<br />

Aufenthalt.<br />

1972 war ein besonderes Jahr - das "Rennen um<br />

die Watzmanngams" wurde von den zwei Schullehrern<br />

Helei Erben und Carl de Temple ins Leben<br />

gerufen. Die "Gams" hat bis heute nichts an Beliebtheit<br />

eingebüßt, einmal waren es sogar 106<br />

Teilnehmer.<br />

Die Familie Wegscheider vom Bartlerlehen in der<br />

Ramsau erhielt den 1937 zu Unrecht enteigneten<br />

Kaser per Gerichtsentscheid wieder zurück, der

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