2013 - Deutsche Alpenvereinssektion Berchtesgaden

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04.02.2014 Aufrufe

12 Jahresberichte Hütten Jahresbericht Wasseralm 2013 Die Wasseralm Nachdem Hans Irlinger aus persönlichen und zeitlichen Gründen die Hüttenwarttätigkeit einstellte, fiel dieses Amt wieder an mich zurück. Vor 20 Jahren hatte ich diesen Posten schon einmal inne. Damals hatte ich das „Vergnügen“, die unzumutbaren und unhygienischen Umstände auf der Wasseralm live mitzuerleben. In dieser Zeit ist in mir der Gedanke gereift, dort oben, hinsichtlich der Aufsicht, etwas zu ändern. Eine Konzessionierung der Hütte wurde mir anfangs seitens des Landratsamtes untersagt. Erst, als auch der Nationalpark erkannte, dass dort oben unzumutbare Verhältnisse herrschen, die Wasseralm aber als Stützpunkt für Bergsteiger dringend notwendig ist, kam Bewegung in die Sache. Jetzt nach 20 Jahren ist man soweit, dass eine beschränkte Konzession mit allen dazu gehörenden Auflagen vom Erfolg gekrönt scheint. Dies alles wäre sicherlich noch nicht soweit, hätte man nicht den Glücksfall der Pensionierung des damaligen Revierjägers Horst Schellmoser gehabt. Er war der Wasseralm schon immer eng verbunden und beaufsichtigt nun schon seit 15 Jahren diese als Hüttenwart. Hierfür gebührt ihm auch mein besonderer Dank. In nächster Zeit stehen auf der Wasseralm in erster Linie umwelttechnische Umbauarbeiten an. Aus diesem Grund wurde mit der Nationalparkverwaltung ein langfristiger Pachtvertrag geschlossen. Auf Grund ausschreibungstechnischer Vorschriften, die in dieser exponierten Lage nur schwerlich und kostenintensiv umgesetzt werden können, hat sich die Sektion dazu bereit erklärt, die Baumaßnahmen vorzufinanzieren. Diese Kosten werden dann über die Umsatzpacht wieder refinanziert. Bisher waren sich die Sektion und der Hauptverband, der einen Teil der Kosten trägt, nicht einig über die Art u. Weise, wie das anfallende Abwasser entsorgt werden soll. Die Sektion vertrat den Standpunkt, dass die günstigste und sauberste Lösung das Abfliegen sei. Wobei dies im Zuge der Rückflüge bei der Hüttenversorgung hätte bewerkstelligt werden müssen. Dage- Neue Betten im alten Lager der Wasseralm

Jahresberichte Hütten 13 Die neuen Fäkalbehälter der Wasseralm gen sprach sich der Hauptverband aus, der eine biologische Anlage bevorzugte und die Feststoffe oben ausbringen wollte. Es wurde die Befürchtung geäußert, dass die Versorgungsrückflüge nicht ausreichen und zusätzliche Flüge entstehen würden. Bei einer Begehung vor Ort mit Vertretern der Behörden, dem Planer und der Sektion einigte man sich nun darauf ein sogenanntes Trenn- Kloverfahren einzusetzen. Hierbei werden Feststoffe von den flüssigen Bestandteilen getrennt, sodass man die festen Bestandteile abfliegen kann und die flüssigen Anteile der biologischen Reinigung zugeführt werden. Einig ist man sich mit dem Nationalpark als Verpächter, dass die Wasseralm in seinem jetzigen Almcharakter nicht verändert werden soll. Aus diesem Grund werden auch Technik-Einhausungen hauptsächlich unterirdisch durchgeführt. Sämtliche Maßnahmen, die den baulichen Unterhalt betreffen, übernimmt in Zukunft der Nationalpark als Verpächter. Zur Zeit läuft das wasserrechtliche Verfahren, wir hoffen, dass dieses bis zum Frühjahr abgeschlossen ist. Dann kann im nächsten Jahr mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Die alte Küche der Wasseralm Neben der Abwasseranlage muss die Sektion auch noch eine neue Kücheneinrichtung anschaffen. Wie notwendig die vor beschriebenen Maßnahmen sind, verdeutlichen die Übernachtungszahlen auf der Wasseralm. Diese pendeln sich zwischen 4000 und 4500 Übernachtungen in 5 Monaten ein. Bei einer Bettenkapazität von 40 Lagern und 20 Notlagern ergibt dies einen Schnitt von 30 Übernachtungen pro Tag. Die daraus resultierenden Einnahmen werden nun dazu verwendet, die Umwelt in der Kernzone des Nationalparks müll- und abwassertechnisch zu entlasten. Aus diesem Grund hat man uns, besonders in der letzten Zeit, sehr viel Unterstützung von Seiten der Verantwortlichen im Nationalpark zukommen lassen. Hierfür möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bei der Führungsriege des Parks bedanken. Die Baumaßnahmen im letzten Jahr beschränkten sich auf der Wasseralm nur auf das Notwendigste, um Kosten für die Hauptmaßnahme in 2014 zu sparen. Bedanken möchte ich mich abschließend auch noch bei Monika und Horst Schellmoser für die vorbildliche und fürsorgliche Bewartung der Hütte. Beppo Maltan, z.Z. Hüttenreferent Statistik 2013 2012 2011 2010 2009 Übernachtungen 4.442 4.567 4.375 3.816 4.267 Ergebnis 15.050 € - 43.363 € - 3.179 € 4.614 €

12 Jahresberichte Hütten<br />

Jahresbericht Wasseralm <strong>2013</strong><br />

Die Wasseralm<br />

Nachdem Hans Irlinger aus persönlichen und zeitlichen<br />

Gründen die Hüttenwarttätigkeit einstellte,<br />

fiel dieses Amt wieder an mich zurück.<br />

Vor 20 Jahren hatte ich diesen Posten schon einmal<br />

inne. Damals hatte ich das „Vergnügen“, die<br />

unzumutbaren und unhygienischen Umstände auf<br />

der Wasseralm live mitzuerleben. In dieser Zeit ist<br />

in mir der Gedanke gereift, dort oben, hinsichtlich<br />

der Aufsicht, etwas zu ändern. Eine Konzessionierung<br />

der Hütte wurde mir anfangs seitens des<br />

Landratsamtes untersagt. Erst, als auch der Nationalpark<br />

erkannte, dass dort oben unzumutbare<br />

Verhältnisse herrschen, die Wasseralm aber als<br />

Stützpunkt für Bergsteiger dringend notwendig<br />

ist, kam Bewegung in die Sache.<br />

Jetzt nach 20 Jahren ist man soweit, dass eine beschränkte<br />

Konzession mit allen dazu gehörenden<br />

Auflagen vom Erfolg gekrönt scheint.<br />

Dies alles wäre sicherlich noch nicht soweit, hätte<br />

man nicht den Glücksfall der Pensionierung des<br />

damaligen Revierjägers Horst Schellmoser gehabt.<br />

Er war der Wasseralm schon immer eng verbunden<br />

und beaufsichtigt nun schon seit 15 Jahren<br />

diese als Hüttenwart. Hierfür gebührt ihm auch<br />

mein besonderer Dank.<br />

In nächster Zeit stehen auf der Wasseralm in erster<br />

Linie umwelttechnische Umbauarbeiten an.<br />

Aus diesem Grund wurde mit der Nationalparkverwaltung<br />

ein langfristiger Pachtvertrag geschlossen.<br />

Auf Grund ausschreibungstechnischer Vorschriften,<br />

die in dieser exponierten Lage nur schwerlich<br />

und kostenintensiv umgesetzt werden können,<br />

hat sich die Sektion dazu bereit erklärt, die Baumaßnahmen<br />

vorzufinanzieren. Diese Kosten werden<br />

dann über die Umsatzpacht wieder refinanziert.<br />

Bisher waren sich die Sektion und der<br />

Hauptverband, der einen Teil der Kosten trägt,<br />

nicht einig über die Art u. Weise, wie das anfallende<br />

Abwasser entsorgt werden soll. Die Sektion<br />

vertrat den Standpunkt, dass die günstigste<br />

und sauberste Lösung das Abfliegen sei. Wobei<br />

dies im Zuge der Rückflüge bei der Hüttenversorgung<br />

hätte bewerkstelligt werden müssen. Dage-<br />

Neue Betten im alten Lager der Wasseralm

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