Linke Seite - S&D-Verlag GmbH
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Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />
Aktuell & Aufgedeckt<br />
Foto: © w.r.wagner/pixelio.de Foto: © lmm808/wikipedia<br />
So enthält jedes Obst, Gemüse, Getreide und<br />
in der Folge auch tierisches Produkt unvermeidbar<br />
Aluminium. Wiederholt war industrielle<br />
Pulver-Säuglingsnahrung aus Kuhmilch<br />
und Soja auffällig. Absolut vermeidbar<br />
sind dagegen Risiken der<br />
Lebensmittelverarbeitung.<br />
Laugengebäck<br />
ist oft belastet, da<br />
Kritisch:<br />
Klassische<br />
Alukanne<br />
die Teiglinge mit<br />
Natronlauge behandelt<br />
werden.<br />
Liegen diese auf<br />
Alubackblechen, löst<br />
die Lauge Metallpartikel,<br />
die im Gebäck landen.<br />
Ähnliches passiert in kleinen Mostereien mit<br />
unbeschichteten Aluminiumtanks<br />
bei Apfelsaft. Als Zusatzstoffe<br />
erlaubt sind Aluminiumverbindungen<br />
im Silber-Farbstoff<br />
E 173, als Stabilisator<br />
E 520, E 521 und E 523<br />
sowie als Trennmittel E<br />
554, E 555 , E 556 und E<br />
598. Erhöhter Aluminiumgehalt<br />
in Tee gilt weniger bedenklich,<br />
da nur ein Teil ins Getränk übergeht.<br />
Entscheidend ist aber die Gesamtsumme.<br />
Paradoxerweise wird Aluminium außerdem<br />
zur Trinkwasserfilterung verwendet. Eine<br />
Langzeituntersuchung aus<br />
Süßwaren und Kaffeekapseln<br />
liefern haufenweise<br />
Aluminium<br />
Frankreich weist auf einen<br />
Zusammenhang<br />
zwischen Demenz<br />
und Aluminiumaufnahme<br />
über Leitungswasser<br />
hin.<br />
Für Schönheit<br />
und Gesundheit<br />
Mittel gegen Sodbrennen,<br />
Kopfschmerzen und Durchfall enthalten oft<br />
Aluminium, ebenso Impfstoffe, Zahnpasta<br />
und -füllungen, schweißhemmende Deos,<br />
Waschmittel, blutstillende Stifte und Sonnenmilch.<br />
Mediziner vermuten einen direkten<br />
Foto: © Grey59/pixelio.de<br />
Zusammenhang zwischen<br />
Alu-Deos und<br />
Brustkrebs anhand<br />
zunehmender Tumoren<br />
im Achselbereich.<br />
Im Labor bilden<br />
weibliche Brustzellen,<br />
die mit Aluminium<br />
versetzt werden, Tumoren<br />
aus, die sich verstärkt<br />
verbreiten. Krebsforscher raten vorsorglich,<br />
Alu-Deos sofort abzusetzen.<br />
Foto: © Ra Boe/wkipedia<br />
Foto: © Dmytro Panchenko/Fotolia<br />
Offizielle Unsicherheit<br />
Das gemeinsame Expertenkomitee für Lebensmittelzusatzstoffe<br />
der FAO und WHO<br />
setzte bereits 2006 den ursprünglich für die<br />
Gesamtaufnahme von Aluminium<br />
aus Lebensmitteln festgelegten<br />
Wert für die tolerierbare<br />
wöchentliche Aufnahme<br />
von 7 auf 1 mg/kg Körpergewicht<br />
herab. Dem folgte<br />
auch die Europäische Behörde<br />
für Lebensmittelsicherheit<br />
(efsa). Schätzungsweise<br />
nimmt jeder erwachsene<br />
Europäer allein über die Nahrung bis zu<br />
13 mg Aluminium pro Tag auf. Im Dezember<br />
schätzte die efsa, dass die Empfehlungen<br />
voraussichtlich bei einem relevanten Anteil<br />
der europäischen Bevölkerung überschritten<br />
werde. Getreideprodukte sowie Gemüse,<br />
Getränke und bestimmte Säuglingsnahrungsprodukte<br />
trügen dabei den größten<br />
Teil zur ernährungsbedingten Aluminiumexposition<br />
bei. Obwohl die<br />
Aufnahme offiziell „bei sachgemäßem<br />
Gebrauch im Haushalt“ als gering<br />
eingeschätzt wird, raten Experten<br />
„um ganz sicher zu gehen“ säurehaltige<br />
Lebensmittel nicht in Alufolie zu<br />
verpacken. Die ursprüngliche Entwarnung<br />
des BfR „Keine Alzheimer-Gefahr<br />
durch Aluminium aus Bedarfsgegenständen“<br />
wird derzeit überarbeitet, das Ergebnis bleibt<br />
abzuwarten. Ähnlich zwiespältig die Empfehlung<br />
der Österreichischen<br />
Agentur für<br />
Gesundheit und Ernährungssicherheit:<br />
„Zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt muss<br />
aber eine Vermeidung<br />
der Anwendung von Antitranspirantien<br />
zur Senkung<br />
eines eventuellen Brustkrebsrisikos<br />
zwar nicht empfohlen<br />
Das Abfallprodukt<br />
Rotschlamm<br />
ist hochgiftig<br />
werden, aber im Sinne eines vorbeugenden<br />
Gesundheitsschutzes sollten solche kosmetischen<br />
Mittel nicht in die frisch rasierte Achselhöhle<br />
eingebracht werden.“ Solange keine<br />
eindeutigen Beweise dagegen sprechen, ist<br />
Aluminium jedenfalls in allen Bereichen<br />
weiterhin erlaubt.<br />
Selbst handeln<br />
Die tägliche Aluminiumaufnahme lässt sich<br />
einschränken. Vermeiden Sie verdächtige Lebensmittel,<br />
Medikamente und Kosmetikartikel,<br />
verbannen Sie Aluminiumgegenstände<br />
und -folie aus der Küche, trinken Sie kein<br />
Leitungswasser und bevorzugen Sie frische,<br />
unverpackte Nahrungsmittel ohne Zusatzstoffe.<br />
Da hilft<br />
auch kein<br />
Dosenpfand<br />
| Juli 2013 | frau & gesundheit | 5 |