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04.02.2014 Aufrufe

Gesundheit & Fitness Exklusiv aus Ihrer Apotheke Foto: © Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Aktiv gegen Gelenkschmerzen Bewegen – jetzt erst recht Gelenkbeschwerden: Oft Auslöser von Rückenschmerzen Foto: © KKH Gelenke verbinden zwei aufeinander passende Knochen miteinander und ermöglichen ihnen gegenläufige Bewegungen. Im kleinen Spalt zwischen den Knochenenden schützen Schleimhäute, Knorpelmasse und Gelenkflüssigkeit vor direktem Kontakt und puffern Stöße ab. Bänder und Bindegewebe im Gelenkinneren und um das Gelenk herum geben zusätzlichen Halt. Gelenkbeschwerden entstehen hauptsächlich durch Verschleiß und entzündliche Prozesse und machen jede Bewegung zur Qual. Je eher eine genaue Diagnose erfolgt, desto besser steht die Chance gegen Schmerzen und beginnende Bewegungseinschränkung vorzugehen. Die Behandlungsmethoden reichen von operativen Korrekturen über medikamentöse Unterstützung bis hin zu Knorpeltransplantationen. Doch die wichtigste aller Therapien für alle Gelenkerkrankungen ist regelmäßige Bewegung. Arthrose: Knochen auf Knochen Ausgelöst durch Abnutzungserscheinungen der Knorpelmasse reiben die Knochen ungeschützt direkt aufeinander. Typisches Alterszeichen? Ganz und gar nicht, viele Frauen in den Dreißigern klagen bereits über Beschwerden. Denn der Knorpel schwindet nicht nur mit dem Alter, sondern auch bei falscher und zu starker Belastung durch Fehlstellung, Verletzungen und Haltungsschäden. Im Spätstadium sind die Knochen nicht mehr durch einen Spalt getrennt, sie reiben sich gegenseitig auf und machen damit das Gelenk immer größer und instabiler. Aufnahmen von Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomografie zeigen Sanftes Training ist optimal. dann typische Knochenveränderungen. Risikofaktor Nummer eins für Arthrose an Hüfte, Knie und Knöchel ist Übergewicht, denn diese Gelenke tragen das meiste Gewicht. Auch Frauen, die an Osteoporose leiden, ent- | 12 | frau & gesundheit | Juli 2013 |

Exklusiv aus Ihrer Apotheke Gesundheit & Fitness wickeln vermehrt Arthrosen. Generell sind arthrotische Gelenke durch ihre Vorschädigung sehr anfällig für Folgeerkrankungen und Entzündungen. Akute Arthritis: Entzündung im Gelenk Bakterien sind die häufigste Ursache für akute entzündliche Beschwerden im Gelenk. Die Keime gelangen durch Verletzung, medizinische Eingriffe oder als Folge von Blasen- oder Sehnenentzündungen über die Blutbahn hinein. Typische Anzeichen einer Arthritis sind Morgensteifheit und Erwärmung im Gelenk, oft begleitet von Eiterbildung, Schwellung und Rötung. Meist trifft es die Knie, Ellenbogen und Sprunggelenke beidseitig. Arthritis an oberflächlichen Stellen kann ein Arzt ertasten, für innenliegende Gelenke nutzt er Ultraschall oder Entzündungsmarker im Blutbild. Im Verdachtsfall muss schnell gehandelt werden, um eine mögliche Knorpelzerstörung und eine Sepsis zu verhindern. Akute eitrige Entzündungen werden üblicherweise mit einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) untersucht und punktiert, um die Gelenkflüssigkeit genau zu untersuchen. In der Regel wird das befallene Gewebe entfernt und das Gelenk gespült. Antibiotika helfen übrigens nicht. Rheumatische Arthritis: Fehlfunktion im Körper Wenn Gelenke immer wieder ohne bakteriellen Hintergrund entzündet sind, handelt es sich meist um die Autoimmunerkrankung Foto: © KKH Foto: © Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V./Bause rheumatische Arthritis, auch chronische Polyarthritis genannt. Sie trifft überwiegend Frauen und kann in jedem Alter beginnen. Blutuntersuchungen geben Hinweise durch spezifische Rheumafaktoren und Antikörperbildung, Röntgenbilder zeigen typische Knochenveränderungen. Die eigentlichen Gelenkbeschwerden treten häufig in Verbindung mit allgemeinen Krankheitssymptomen wie Fieber und Abgeschlagenheit auf, das erschwert die Diagnostik. Das fehlgeleitete Immunsystem greift in wiederkehrenden Schüben Knorpel, Knochen und Gelenkhäute an. Das Gelenk wird zunehmend geschädigt Dynamische Bewegungstherapie Trommeln und versucht sich mit Entzündungsreaktionen zu wehren. Mit der Anzahl dieser körpereigenen Attacken verstärken sich Schmerzen und Verformungen der Gelenke. Jeder vierte Patient entwickelt gummiartige Knoten, am häufigsten sind Hände, Finger und Füße betroffen. Das Allerwichtigste: Beweglich bleiben Gelenke erhalten ihre notwendigen Nährstoffe durch Bewegung, daher ist Ruhigstellen keine gute Idee. Allerdings machen Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit nicht gerade Lust auf Sport. Das Fatale: Je weniger Foto: © Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V./Thomas Diller Gezielte Übungen mobilisieren die Fingergelenke. die Gelenke bewegt werden, desto schlimmer wird es. Der Körper wird immer steifer und Bewegung schmerzhafter. Gegen diesen Teufelskreis hilft regelmäßige sanfte Aktivität. Oberstes Ziel ist es, die Mobilität beizubehalten und unterstützende Muskulatur aufzubauen. Gelenkschonend klappt das mit Spazierengehen, Nordic Walking oder Radfahren in niedrigen Gängen. Schwimmen und Aquafitness sind durch den Auftrieb im Wasser zusätzlich wohltuend, zu Hause sind einfache Gymnastikübungen wichtig. Jede zusätzliche Belastung beispielsweise überzählige Kilos und falsche Haltung ist unbedingt zu vermeiden; spezielle Rückenkurse schulen schonende Bewegungen für Alltag und Sport. Wellness für kranke Gelenke Gelenke sind oft wetterfühlig, bei Arthrose tut dann Wärme für die umliegende Muskulatur gut. Einen Versuch wert sind Massagen und Akupunktur, die etlichen Patienten Linderung verschaffen. Vor Ort am entzündeten Gelenk können auch Kälteanwendung und Elektrotherapie Schmerzen bekämpfen. Naturheilkundliche Präparate gegen Schmerzen und Entzündungen sind eine empfehlenswerte Alternative zu reinen Schmerzmitteln. Bewährt haben sich Extrakte aus Artischocke, Kampfer und Weidenrinde. Zur Entlastung schmerzhafter Gelenke dienen Gehhilfen, Schuheinlagen, Keilkissen, Stützbandagen sowie spezielle Haushaltshelfer aus der Apotheke. Weiterführende Literatur zu diesem Thema finden Sie in unserer Lese-Ecke auf Seite 23. | Juli 2013 | frau & gesundheit | 13 |

Gesundheit & Fitness<br />

Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />

Foto: © Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.<br />

Aktiv gegen<br />

Gelenkschmerzen<br />

Bewegen – jetzt erst recht<br />

Gelenkbeschwerden:<br />

Oft Auslöser von<br />

Rückenschmerzen<br />

Foto: © KKH<br />

Gelenke verbinden zwei aufeinander<br />

passende Knochen miteinander und<br />

ermöglichen ihnen gegenläufige<br />

Bewegungen. Im kleinen Spalt zwischen<br />

den Knochenenden schützen<br />

Schleimhäute, Knorpelmasse und<br />

Gelenkflüssigkeit vor direktem<br />

Kontakt und puffern Stöße ab.<br />

Bänder und Bindegewebe im Gelenkinneren<br />

und um das Gelenk herum<br />

geben zusätzlichen Halt.<br />

Gelenkbeschwerden entstehen hauptsächlich<br />

durch Verschleiß und entzündliche Prozesse<br />

und machen jede Bewegung zur Qual.<br />

Je eher eine genaue Diagnose erfolgt, desto<br />

besser steht die Chance gegen Schmerzen<br />

und beginnende Bewegungseinschränkung<br />

vorzugehen. Die Behandlungsmethoden reichen<br />

von operativen Korrekturen über medikamentöse<br />

Unterstützung bis hin zu Knorpeltransplantationen.<br />

Doch die wichtigste aller<br />

Therapien für alle Gelenkerkrankungen ist regelmäßige<br />

Bewegung.<br />

Arthrose: Knochen auf Knochen<br />

Ausgelöst durch Abnutzungserscheinungen<br />

der Knorpelmasse reiben die Knochen ungeschützt<br />

direkt aufeinander. Typisches Alterszeichen?<br />

Ganz und gar nicht, viele Frauen in<br />

den Dreißigern klagen bereits über Beschwerden.<br />

Denn der Knorpel schwindet<br />

nicht nur mit dem Alter, sondern<br />

auch bei falscher und zu starker<br />

Belastung durch Fehlstellung,<br />

Verletzungen und Haltungsschäden.<br />

Im Spätstadium sind die<br />

Knochen nicht mehr durch einen<br />

Spalt getrennt, sie reiben sich<br />

gegenseitig auf und machen damit<br />

das Gelenk immer größer<br />

und instabiler. Aufnahmen von<br />

Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomografie<br />

zeigen<br />

Sanftes<br />

Training ist<br />

optimal.<br />

dann typische Knochenveränderungen. Risikofaktor<br />

Nummer eins für Arthrose an Hüfte,<br />

Knie und Knöchel ist Übergewicht, denn diese<br />

Gelenke tragen das meiste Gewicht. Auch<br />

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