Ausgabe vom 12.01.2014 - Kehrwieder am Sonntag
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KEHRWIEDER <strong>am</strong> <strong>Sonntag</strong> · 12. Januar 2014 · Seite 7<br />
HILDESHEIM<br />
Die neue Regionalbeauftragte Karin Beckmann nimmt ihre Arbeit auf – und will beweisen, dass die beißende Kritik von CDU und FDP ungerechtfertigt ist<br />
Landesregierung zeigt in Hildesheim Gesicht<br />
(jan) Hildesheim. Karin Beckmann<br />
heißt die Frau, die seit wenigen Tagen<br />
einer Behörde vorsteht, die die<br />
Landtagsopposition für so überflüssig<br />
wie einen Kropf hält: Beckmann –<br />
SPD-Lokalpolitikerin aus Burgwedel<br />
und bisher Bereichsleiterin bei der<br />
landeseigenen N-Bank, ist Chefin des<br />
neuen Amts für regionale Landesentwicklung<br />
Leine-Weser, das seinen<br />
Sitz in Hildesheim hat. Oder besser<br />
gesagt: bekommen soll. Denn der<br />
Mietvertrag für die fünf Etagen im<br />
Postgebäude gegenüber dem Hauptbahnhof<br />
ist noch nicht unterschrieben.<br />
Bis April sollen Formalien und<br />
Renovierungsarbeiten aber erledigt<br />
sein, so dass Beckmann und ihre rund<br />
85 Mitarbeiter ab Frühjahr ihre Büros<br />
beziehen können. Begleitet wird der<br />
Amtsantritt Beckmanns und der drei<br />
weiteren Regionalbeauftragten von<br />
beißender Kritik von FDP und CDU.<br />
„Pappk<strong>am</strong>eraden ohne Funktion“<br />
nannte Jörg Bode (FDP) die vier<br />
neuen Behördenleiter, Björn Thümler<br />
(CDU) hielt der rot-grünen Landesregierung<br />
vor, die „tolle kommunale<br />
F<strong>am</strong>ilie“ mit Füßen zu treten und für<br />
„dämlich“ zu halten.<br />
Nun ist gerade die CDU-Landtagsfraktion<br />
nie verlegen, SPD und<br />
Grüne auch bei Nichtigkeiten wenn<br />
nicht gleich für den Untergang des<br />
Abendlandes, so doch zumindest für<br />
den Niedersachsens verantwortlich<br />
zu machen – doch beim Thema Regionalentwicklung<br />
findet sie auch<br />
ausreichend Angriffsfläche. Zu abstrakt<br />
und vage erscheint die neu<br />
geschaffene Behördenstruktur und<br />
die Befugnisse der Amtsleiter noch.<br />
Die Regionalbeauftragte Karin Beckmann (links) und Staatssekretärin Birgit<br />
Honé wollen die Opposition Lügen strafen.<br />
Foto: Fuhrhop<br />
Die neuen Regionalbeauftragten und<br />
ihre Mitarbeiter sollen als Vermittler<br />
zwischen der Landesregierung und<br />
den Kommunen in den vier Regionen<br />
Lüneburg, Leine-Weser, Braunschweig<br />
und Oldenburg sowie der<br />
dortigen Wirtschaft arbeiten. Als<br />
„Kümmerer“ sollten Beckmann und<br />
ihre Kollegen unterwegs sein, erklärt<br />
Ministerpräsident Stephan Weil. Und<br />
als solche zum Beispiel dafür sorgen,<br />
dass die jeweiligen Regionen besser<br />
als bisher von EU-Fördergeldern profitieren.<br />
Doch das letzte Wort über die<br />
Verteilung haben weiterhin die jeweiligen<br />
Ministerien, „es wird nicht<br />
so sein, dass der Landesbeauftragte<br />
mit der Faust auf den Tisch haut und<br />
sagt: so wird’s gemacht“, hatte Weil<br />
bei einer ersten Vorstellung der Beauftragten<br />
erklärt. Karin Beckmann<br />
ist bemüht klarzumachen, dass sie<br />
eben nicht denke, die Kommunen<br />
seien bisher zu „dämlich“ gewesen,<br />
das beste für sich herauszuholen.<br />
„Wir fangen nicht von vorne an“,<br />
sagt sie, „natürlich gibt es viele Initiativen.“<br />
Doch sie glaubt, was schon<br />
ganz gut laufe, könne mit der neuen<br />
Vermittler-Behörde noch besser<br />
klappen.<br />
Beckmann weiß, dass sie nun unter<br />
besonderer Beobachtung steht,<br />
sie soll der Region „Gesicht und<br />
Stimme“ geben, wie ihre direkte Vorgesetzte,<br />
die Staatssekretärin Birgit<br />
Honé, sagt.<br />
Es geht auch ums Gesicht der<br />
Landesregierung, der die Opposition<br />
einen teueren Bürokratie-Misserfolg<br />
nur zu gerne unter die Nase reiben<br />
würde. Denn auch wenn Honé sagt,<br />
die Ämter würden „so kostenneutral<br />
wie möglich“ geführt – jährlich<br />
erhöht sich der Personaletat des Landes<br />
immerhin um 1,7 Millionen Euro,<br />
für den Hildesheimer Sitz werden<br />
noch einmal Sach- und Baukosten<br />
von 600.000 Euro fällig.<br />
Dieb entwaffnet steinernen Brunnen-Roland<br />
Soldat Lanze-los<br />
(jan) Hildesheim. Und plötzlich<br />
stand sie ohne Lanze da: Ein Dieb<br />
hatte der steinernen Stadtsoldaten-<br />
Figur auf dem Markt-Brunnen in<br />
der Nacht zu Montag die 2,5 Meter<br />
lange Waffe abgenommen. Doch<br />
er k<strong>am</strong> nicht weit d<strong>am</strong>it, denn eine<br />
Streifenwagenbesatzung entdeckte<br />
den 27-jährigen Hildesheimer mit<br />
der Lanze gegen 2.15 Uhr in der<br />
Bahnhofsallee. Eine Stimme habe<br />
ihm befohlen, dem Brunnen-Soldaten<br />
die Waffe abzunehmen, so<br />
der Täter, der wider Erwarten nicht<br />
betrunken war. Die Polizei brachte<br />
die Lanze zurück und übergab sie<br />
<strong>am</strong> Montag dem Kulturbüroleiter<br />
der Stadt, Dieter Jöhring.<br />
Polizeisprecher Claus Kubik übergibt<br />
die Lanze an Dieter Jöhring.<br />
Reiseprogr<strong>am</strong>m<br />
der AWO<br />
Hildesheim. Der AWO-Kreisverband<br />
informiert <strong>am</strong> Montag, 13.<br />
Januar, in der Begegnungsstätte <strong>am</strong><br />
Hindenburgplatz, Goslarsche Straße<br />
1, ab 18.30 Uhr über das Reiseprogr<strong>am</strong>m<br />
für das Jahr 2014.<br />
Maffay live<br />
im Kino<br />
Hildesheim. Der Thega-Filmpalast<br />
überträgt <strong>am</strong> Mittwoch, 15. Januar,<br />
ab 20 Uhr ein Live-Konzert mit Peter<br />
Maffay, bei dem er auch Lieder des<br />
neuen Albums singt, das erst <strong>am</strong><br />
17. Januar erscheint. Karten gibt<br />
es direkt im Thega oder unter der<br />
Nummer 05121/2 94 07 77.<br />
Wir laden Sie herzlich ein!<br />
Oberbürgermeister Kurt Machens empfängt Sternsinger aus Neuhof<br />
Ganz viele Könige im Rathaus<br />
(reh) Hildesheim. Stellvertretend<br />
für alle Sternsinger, die <strong>am</strong> katholischen<br />
Dreikönigstag, dem 6. Januar,<br />
in der Stadt unterwegs waren, hat<br />
Oberbürgermeister Kurt Machens <strong>am</strong><br />
Montag die Sternsinger-Gruppe von<br />
der Gemeinde St. Michael in Neuhof<br />
im Hildesheimer Rathaus empfangen.<br />
„In einer Zeit, wo viele nur an sich<br />
denken und kaum noch wissen, wer<br />
ihr Nachbar ist, haltet Ihr eine alte<br />
Tradition <strong>am</strong> Leben“, lobte er.<br />
Eine Tradition, die im Ortsteil Neuhof<br />
genau 50 Jahre alt ist und d<strong>am</strong>it<br />
in diesem Jahr Jubliäum feiert: Am<br />
6. Januar 1963 sind die Sternsinger<br />
dort zum ersten Mal ausgezogen.<br />
„Es war d<strong>am</strong>als noch das kleine, alte<br />
Dorf Neuhof“, erzählte Machens den<br />
Kindern und Jugendlichen, „der Trockene<br />
K<strong>am</strong>p existierte noch nicht“.<br />
In diesem Jahr hatten die Sternsinger<br />
bundesweit für Flüchtlingskinder ges<strong>am</strong>melt,<br />
die aus den umliegenden<br />
Krisenregionen kommend in einem<br />
Lager im afrikanischen Land Malawi<br />
Zuflucht finden. Für Neuhof haben<br />
drei Sternsinger-Gruppen in Marienrode,<br />
<strong>am</strong> Trockenen K<strong>am</strong>p und<br />
im Hildesheimer Wald insges<strong>am</strong>t<br />
2.600 Euro für diesen guten Zweck<br />
eingenommen. Nachdem die Sternsinger-Delegation<br />
im Rathaus ein<br />
Lied vorgetragen und mit Hilfe ihrer<br />
Betreuerin Sara Hagemann bei der<br />
Jahreszahl über Kurt Machens‘ Bürotür<br />
aus der Drei eine Vier gemacht<br />
hatte, durfte sie sich mit Kakao und<br />
Keksen stärken.<br />
Lennard May, Romney Scharnewski, Thaddäus Bolle und Jule Sternberg<br />
(von links) hatten mit ihrer Begleiterin Sara Hagemann (rechts) viel Spaß<br />
im Rathaus beim Empfang von OB Kurt Machens. Foto: Rehbein<br />
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