Ausgabe vom 12.01.2014 - Kehrwieder am Sonntag
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LANDKREIS HILDESHEIM KEHRWIEDER <strong>am</strong> <strong>Sonntag</strong> · 12. Januar 2014 · Seite 14<br />
Musik zu<br />
Epiphanias<br />
Bildband über Alfelder Fotografen Richard und Eberhard Püscher erschienen<br />
Menschen – durch<br />
die Linse betrachtet<br />
(sch) Alfeld. Zeitgleich zur Ausstellung<br />
„Bitte aufmerken!“, die bis<br />
zum 28. Februar in der Fagus-Galerie<br />
gezeigt wird, ist über das Schaffen<br />
der legendären Alfelder Fotografen<br />
Richard und Eberhard Püscher jetzt<br />
ein Bildband erschienen. Das 140<br />
Seiten starke, hochformatige Buch<br />
„Eine Stadt auf Fotopapier“, herausgegeben<br />
von Simon Schwinge und<br />
Annett Gröschner, beleuchtet die<br />
vielen Facetten der fotografischen<br />
Arbeit, die Vater Richard und Sohn<br />
Eberhard, genannt „Bubi“, zwischen<br />
1947 und 1994 in und um Alfeld geleistet<br />
haben.<br />
Autor Simon Schwinge beschäftigt<br />
sich seit Jahren als Vorsitzender<br />
der „Püscher-Gesellschaft“ mit dem<br />
rund 80.000 Exemplare umfassenden<br />
Nachlass an Negativen, Glasplatten<br />
und Abzügen (der KEHRWIEDER berichtete).<br />
Der dürfte für die Öffentlichkeit<br />
von großem Interesse sein,<br />
denn Püschers haben sich quer durch<br />
das gesellschaftliche Leben ihres<br />
Umfelds fotografiert – und d<strong>am</strong>it<br />
knapp 50 Jahre lang den Zeitgeist,<br />
zwar dokumentarisch, aber doch mit<br />
ihrer eigenen künstlerischen Handschrift,<br />
festgehalten.<br />
Letzteres ist vor allem Bubi Püscher<br />
gelungen, der die eher statische<br />
Porträtierung seines Vaters aufgelöst<br />
hat und mitten in die Geschehnisse<br />
seiner Stadt eingetaucht ist. Der<br />
Mann mit Baskenmütze, schwarzem<br />
Mantel und großer K<strong>am</strong>era war Bestandteil<br />
des Stadtbilds: Kaum ein<br />
Fest, kaum ein Anlass wie Taufe,<br />
Hochzeit oder Einschulung, das Bubi<br />
Püscher nicht mit der ihm eigenen<br />
Akribie festgehalten hat. Während<br />
Vater Eberhard zum Großteil im Studio<br />
arbeitete, war Sohn Bubi viel im<br />
Alfelder Raum unterwegs; mitten im<br />
Leben. Um Menschen einzeln, oft in<br />
Gruppen und in den Etappen zu fotografieren,<br />
die man im Leben eben so<br />
durchläuft. Der Bildband zeigt nicht<br />
Im Archiv der Püscher-Gesellschaft: Autor Simon Schwinge arbeitet sich<br />
durch 80.000 Exemplare.<br />
Foto: Schwarzer-Schulz<br />
nur, wer die Püschers waren, sondern<br />
gibt auch Aufschluss darüber, wie sie<br />
ihre Umwelt durch die Linse wahrgenommen<br />
haben. Manch einer wird<br />
sich auf Klassenfotos, beim Umzug<br />
oder mitten in der Hochzeitsgesellschaft<br />
wieder erkennen. Und obwohl<br />
das Alfelder Original oft Ewigkeiten<br />
für seine Gruppenaufnahmen<br />
brauchte („auf Lucke bitte!“), sind die<br />
Gesichter zwar oft ernst, aber nicht<br />
verrutscht.<br />
Natürlich gab es auch andere Fotografen<br />
in Alfeld. Aber die meisten<br />
haben Püschers gebucht. Im Vorwort<br />
von Kulturjournalistin Melanie<br />
Huber heißt es: „Bubi Püschers Erfolg<br />
bemaß sich daran, ob er es schaffte,<br />
dass alle direkt in die K<strong>am</strong>era schauten.<br />
Und <strong>am</strong> passenden Lichteinfall,<br />
auf den er stets sehr achtete.“ Unter<br />
einer Stunde brauchte er selten, bis<br />
er seine perfekte Aufnahme im Kasten<br />
hatte. Ein bisschen nervig, aber<br />
auch erfreulich für Schüler, die sich<br />
über den d<strong>am</strong>it verbundenen Unterrichtsausfall<br />
freuten.<br />
Der Bildband ist eine schwarzweiße<br />
Zeitreise: Porträts von Menschen<br />
mit weiten Schlaghosen, hohen<br />
Plateauschuhen und typischen<br />
Siebziger-Jahre-Frisuren. Kinder, die<br />
in den Nachkriegsjahren ernst in die<br />
K<strong>am</strong>era schauen. Aber auch Bundeswehrsoldaten,<br />
manchmal in leicht<br />
skurril anmutenden Situationen.<br />
Melanie Hubers Fazit im Vorwort:<br />
„Die Chronologie einer Stadt und einer<br />
Region, die in ihrer Entwicklung<br />
Parallelen mit der alten Bundesrepublik<br />
aufweist. Die ungeheure Masse<br />
an Material macht die Fotografien<br />
der F<strong>am</strong>ilie Püscher kulturhistorisch<br />
interessant. Für die Püschers war es<br />
eine Gelegenheit, Geld zu verdienen.<br />
Für die Alfelder, Erinnerungen zu<br />
bewahren. Und für die Nachwelt,<br />
Geschichte zu erfassen.“<br />
■ „Eine Stadt auf<br />
Fotopapier“, Fruehwerk<br />
Verlag, 29,90<br />
Euro, ISBN 978-3-<br />
941295-12-4.<br />
Schellerten. Am heutigen <strong>Sonntag</strong>,<br />
12. Januar, erklingt in der evangelischen<br />
Kirche in Schellerten eine<br />
„geistliche Abendmusik in der Epiphaniaszeit“.<br />
Die Sopranisten Ingrid<br />
Struck, der Bariton Günter Werner,<br />
Lars Miehe (Orgel und Blockflöte),<br />
Britta Bumiller (Klarinette) und Hanno<br />
Diederichs (Cembalo, Klavier und<br />
Orgel) interpretieren geistliche und<br />
weltliche Lieder der Barockzeit und<br />
der Klassik von Bach, Händel, Viadana<br />
und Mozart. Beginn ist um 18<br />
Uhr, der Eintritt kostet 9 Euro.<br />
„Tenöre4You“<br />
in Algermissen<br />
Algermissen. Unter dem N<strong>am</strong>en<br />
„Tenöre4You“ tritt das Duo Toni di<br />
Napoli und Pietro Pato <strong>am</strong> Mittwoch,<br />
15. Januar, in Algermissen auf. Beginn<br />
des Konzerts ist um 19.30 Uhr<br />
in der Adventskirche, Grasweg 5. Die<br />
„Tenöre4You“ präsentieren eine bunte<br />
Mischung der berühmtesten Welthits<br />
aus Pop, Klassik, Musical und<br />
Filmmusik. Karten gibt es im Vorverkauf<br />
für 17,50 Euro bei Schreibwaren<br />
Bieneck, Marktstraße 46, sowie im<br />
Gemeindebüro Ingeln-Oesselse, An<br />
der Nikolaikirche 2. An der Abendkasse<br />
kostet der Eintritt 19,50 Uhr.<br />
Mehr Informationen unter Telefon<br />
01805/56 54 65.<br />
Aus Gronau<br />
wird New York<br />
Gronau. Am Freitag, 17. Januar,<br />
verwandeln die Sängerin Heidi Blanke<br />
und die Pianistin Christina Worthmann<br />
zus<strong>am</strong>men mit einem Schauspieler<br />
das Gronauer Kino in ein New<br />
Yorker Café in den 40er-Jahren. Hier<br />
treffen sich „Gina“ und „Hilde“, die in<br />
den 30er-Jahren aus Berlin emigrieren<br />
mussten, wieder und lassen ihr<br />
Leben musikalisch Revue passieren.<br />
Das bühnenerfahrene Trio garantiert<br />
eine abwechslungsreiche und kurzweilige<br />
Show mit stimmungsvollem<br />
Gesang, Stepptanz und geistreichen<br />
Dialogen zu Kompositionen von Kurt<br />
Weill, Eduard Künneke und Friedrich<br />
Hollaender. Kartenreservierungen für<br />
15 Euro (Abendkasse 18 Euro) im Internet,<br />
in den Gronauer Lichtspielen<br />
oder unter Telefon 05182/90 38 48<br />
im Gronauer Kulturkreisbüro.<br />
Zwei letzte<br />
Vorstellungen<br />
Schliekum. Letzte Chance, das<br />
Ensemble der Bergbühne Lüdersen<br />
mit der Komödie „…und oben wohnen<br />
Engel“ von Jens Exler und Silke<br />
Kelm zu erleben: Die beiden letzten<br />
Vorstellungen der aktuellen Spielzeit<br />
finden <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, 18. Januar,<br />
ab 16 Uhr und ab 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus<br />
Schliekum statt.<br />
Karten für das Stück sind erhältlich<br />
in Schliekum unter Telefon 05066/<br />
38 51, 63234 und 76 49, in Ruthe<br />
unter 05066/6 19 55 und in Sarstedt<br />
unter 05066/6 25 34.<br />
Basare,<br />
Basare<br />
Ottbergen. Der Kindergarten St.<br />
Nikolaus in Ottbergen veranstaltet<br />
<strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, 8. Februar, in der Zeit<br />
von 14 bis 16 Uhr in der Klosterturnhalle<br />
einen Basar für Kinderkleidung<br />
und Spielzeug. Tischanmeldungen<br />
unter Telefon 05123/40 08 24.<br />
Diekholzen. Der Förderverein der<br />
Grundschule Diekholzen lädt zum<br />
Basar für Frühjahrs- und Sommerkinderbekleidung<br />
und Spielzeug ein. Er<br />
findet <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, 15. Februar, von<br />
11 bis 13 Uhr in der Aula der Grundschule<br />
in Diekholzen statt. Nummern<br />
vergibt <strong>am</strong> 3. Februar Claudia Mönner,<br />
Telefon 05121/26 73 01.<br />
Groß Escherde. Unter dem Motto<br />
„Friday Night Shopping“ findet <strong>am</strong><br />
Freitag, 7. März, in Groß Escherde<br />
ein Basar „Rund um das Kind“ statt.<br />
Von 18 bis 20 Uhr kann im Dorfgemeinschaftshaus<br />
in der Schulstraße<br />
gestöbert werden. Anmeldung unter<br />
Telefon 05069/80 46 07.<br />
Förderung aus niedersächsischem Sonderprogr<strong>am</strong>m<br />
Zwei neue Radwege<br />
für den Landkreis<br />
(r/lv) Landkreis. Niedersachsens<br />
Verkehrsminister Olaf Lies hat ein<br />
32 Millionen Euro schweres Sonderprogr<strong>am</strong>m<br />
aufgelegt, mit dem in den<br />
kommenden vier Jahren zusätzliche<br />
neue Radwege und Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Verkehrssicherheit<br />
gefördert werden sollen.<br />
Der Landkreis Hildesheim ist mit<br />
zwei Neubaumaßnahmen berücksichtigt<br />
worden. Es handelt sich um<br />
den Neubau der Radwege entlang<br />
der K 317 zwischen Bodenburg und<br />
Wöllersheim sowie entlang der K<br />
313 zwischen Hary und der B243.<br />
„Die Realisierung der Projekte wird<br />
in jedem Fall in diesem Jahr stattfinden“,<br />
teilt der Landtagsabgeordnete<br />
Markus Brinkmann (SPD) mit.<br />
Im ersten Jahr des neuen Sonderprogr<strong>am</strong>ms<br />
sind für Niedersachsen<br />
insges<strong>am</strong>t 23 Einzelmaßnahmen geplant.<br />
So sollen 18 kommunale Radwegeprojekte<br />
mit einer Ges<strong>am</strong>tlänge<br />
Jugendliche wollen Interviews mit Zeitzeugen filmen<br />
Videos gegen<br />
das Vergessen<br />
Alfeld. Eine Gruppe von fünf Jugendlichen<br />
im Alter von 15 bis 16<br />
Jahren aus Alfeld und Umgebung<br />
hat sich zum Ziel gesetzt, die Vergangenheit,<br />
besonders des vergangenen<br />
Jahrhunderts, festzuhalten.<br />
Besonders interessiert sie die Zeitepoche<br />
ab dem Zweiten Weltkrieg<br />
in Deutschland und die d<strong>am</strong>it verbundenen<br />
Erfahrungen, Erlebnisse,<br />
Emotionen aber auch Folgen für das<br />
heutige Leben. In Interviews mit<br />
Zeitzeugen ist es geplant, Videos zu<br />
produzieren und Wissen zu dokumentieren<br />
und zu archivieren. Somit<br />
sollen Erfahrung und Erlebnisse<br />
konserviert und vor dem Verblassen<br />
geschützt werden.<br />
Die Interviews werden in Anlehnung<br />
an das <strong>vom</strong> ZDF initiierte und<br />
unterstützte Projekt „Gedächtnis der<br />
Nation“ geführt. Nach einigen Monaten<br />
der Vorbereitung, der intensiven<br />
Auseinandersetzung mit der Thematik<br />
„Deutschland – 1939 bis heute“,<br />
von 51 Kilometern gefördert werden.<br />
Außerdem werden vier Bahnübergänge<br />
technisch gesichert, also zum<br />
Beispiel mit Ampeln, Schranken oder<br />
Halbschranken versehen. Zusätzlich<br />
wird eine Straßenkreuzung zu einem<br />
Kreisel umgebaut. Die Projekte wurden<br />
jeweils von Kreisen und Kommunen<br />
vorgeschlagen und dann von<br />
der Landesbehörde für Straßenbau<br />
und dem Fachreferat im Verkehrsministerium<br />
geprüft.<br />
Es handele sich ausschließlich um<br />
kommunale Projekte, die Landesförderung<br />
wird aus Haushaltsresten<br />
des Verkehrsministeriums finanziert,<br />
heißt es in einer Pressemitteilung.<br />
Der Förderanteil des Landes liege bei<br />
60 bis 75 Prozent je nach Projekt. Die<br />
ohnehin im Haushalt eingeplanten<br />
<strong>Ausgabe</strong>n des Verkehrsministeriums<br />
für Landesstraßen (einschließlich der<br />
Radwege an Landesstraßen) blieben<br />
von dem Progr<strong>am</strong>m unberührt.<br />
des Erprobens im Umgang mit Bildund<br />
Tonaufnahmen und dem Anfertigen<br />
erster Interviewentwürfe sucht<br />
die Gruppe nun Menschen aus Alfeld<br />
und Umgebung, die Interesse haben,<br />
ihre Geschichte an die kommenden<br />
Generationen weiterzugeben. Dabei<br />
ist es nicht wichtig, ob es eine Geschichte<br />
zum Thema Krieg, der ersten<br />
Berührung mit der Stadt Alfeld oder<br />
eines anderen einschneidenden Erlebnisses<br />
ist. Es geht ums Prinzip und<br />
gegen das Vergessen.<br />
Unterstützt werden die Jugendlichen<br />
von Sebastian Fricke (Jugendpfleger)<br />
und Thomas Windhorn (Bundesfreiwilligendienst)<br />
sowie finanziell<br />
<strong>vom</strong> Stadtjugendring Alfeld, der<br />
bereits das nötige K<strong>am</strong>eraequipment<br />
angeschafft hat. Zudem wird die<br />
technische Infrastruktur des Labor-<br />
Studios im Jugendzentrum „Treff“<br />
in Alfeld genutzt. Wer Interesse hat,<br />
melde sich im Jugendzentrum unter<br />
Telefon 05181/13 18.<br />
Für Erzieher und Mitarbeiter im Kindergottesdienst<br />
Fahrt zur Tagung<br />
Landkreis. Der Kirchenkreis Hildesheimer<br />
Land-Alfeld bietet eine Fahrt<br />
zur Ges<strong>am</strong>ttagung für den Kindergottesdienst<br />
<strong>vom</strong> 29. Mai bis 1. Juni<br />
in Dortmund an. Die Tagung richtet<br />
sich besonders an Erzieherinnen und<br />
Erzieher, ehren- und haupt<strong>am</strong>tliche<br />
Mitarbeitende im Kindergottesdienst<br />
sowie Lehrerinnen und Lehrer. Es gibt<br />
verschiedene Angebote und Workshops,<br />
unter anderem Bibelarbeiten,<br />
Arbeitsgruppen zu diversen Themen,<br />
ein Kreativmarkt, Mitmachkonzerte<br />
und Gottesdienste.<br />
Am Donnerstag, 16. Januar, findet<br />
ab 19 Uhr im Gemeindehaus der Gronauer<br />
St.-Matthäi-Kirchengemeinde,<br />
Junkernstraße 5, ein Vorbereitungstreffen<br />
statt. Informationen und Anmeldung<br />
bei Diakonin Anika Rothe<br />
(Freden), Telefon 05184/2 33, und<br />
Diakonin Anne Basedau (Gronau),<br />
Telefon 05182/92 31 44, E-Mail:<br />
Anne.Basedau@evlka.de.<br />
■ Pop meets Blues: Lucky Beggar & The Dirty Keys (Foto) und die Hip-<br />
Popper von Lanford beginnen das neue Jahr mit einem gemeins<strong>am</strong>en<br />
Konzert. In Klein Escherde wollen die Musiker <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, 18. Januar,<br />
zeigen, was Hildesheim zurzeit an guten Live-Bands zu bieten hat.<br />
Nach dem großartigen Auftritt der Lucky Beggars auf der Jazztime und<br />
der erfolgreichen Festival-Tour von Lanford kann man sich auf neues<br />
Material der Lokalmatadoren freuen. Beginn ist um 20 Uhr im großen<br />
Saal in der Bauernschänke in Klein Escherde, Kurzer Hagen 4.