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Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH

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www.Naturheilkunde-und-Gesundheit.com<br />

<strong>Die</strong> <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

04 | 2013<br />

<strong>Die</strong>se Ausgabe<br />

wurde von<br />

<strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

bezahlt<br />

Gemmotherapie –<br />

Heilen mit Knospen<br />

Bewegung ist die<br />

beste <strong>Medizin</strong>!<br />

Naturheilkundliche<br />

Diagnoseverfahren –<br />

Irisdiagnose


inhalt<br />

www.naturheilkunde-und-gesundheit.com<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Titelfoto: © lensonfocus/Fotolia<br />

6<br />

Algenvielfalt<br />

<strong>aus</strong> dem Meer<br />

10<br />

10 Schmerzhafte<br />

Windeldermatitis<br />

Foto: © ABDA<br />

Nachgefragt<br />

06 Algenvielfalt <strong>aus</strong> dem Meer<br />

Wellness und Gesundheit<br />

20 Bewegung ist die beste <strong>Medizin</strong>!<br />

29 „Ätherische Öle“ – Lemongrass<br />

22<br />

Gemmotherapie –<br />

Heilen mit Knospen<br />

„Naturheilkundliche<br />

Diagnoseverfahren“ Irisdiagnose<br />

28<br />

Foto: © www.spagyros.de<br />

Foto: © wikimedia<br />

Themen des Monats<br />

04 Was hat jetzt Saison?<br />

04 <strong>Die</strong> Spargelsaison ist kurz!<br />

04 Wild und lecker!<br />

04 Das kleine Rezept: Wildkräuterquiche<br />

05 Warnhunde erkennen Unterzuckerung<br />

05 Buchtipps<br />

05 Zahl des Monats: 3<br />

Alternative Heilmethoden<br />

12 Alles pflanzlich?<br />

14 Wirkungsvolle Heilpflanzensäfte (1.Teil)<br />

22 Gemmotherapie – Heilen mit Knospen<br />

28 Serie „Naturheilkundliche Diagnoseverfahren“ – Irisdiagnose<br />

30 Serie „Bachblüten“ – 4. Centaury<br />

30 Naturheilkunde-Wissen<br />

Ratgeber Gesundheit<br />

03 Heilsame Gewürze & Kräuter: Bärlauch<br />

08 Selbsthilfegruppen: Leben mit Down-Syndrom<br />

10 Schmerzhafte Windeldermatitis<br />

11 Männer mit Brust!<br />

13 Guter Rat <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

18 Im Dialog mit den Bäumen<br />

19 Quälende Flecken im Mund<br />

24 Wenn Wunden schlecht heilen!<br />

26 Schützen Sie Ihr Gehör!<br />

27 Gewinnspiel<br />

Rubriken<br />

16 Rezept-Kalender<br />

25 Rätsel<br />

31 Impressum<br />

31 Vorschau<br />

32 <strong>Apotheke</strong>ntipp


atgeber gesundheit<br />

Foto: © wikimedia<br />

Bärlauch<br />

Foto: © wikimedia<br />

Körper entgiftet. Fettlösliche Schadstoffe<br />

wie Quecksilber oder Cadmium<br />

sollen <strong>aus</strong>geschieden werden. <strong>Die</strong><br />

Volksheilkunde empfiehlt Bärlauch gegen<br />

Appetitlosigkeit, bei Magen und<br />

Darmproblemen wie Magenkrämpfen,<br />

Völlegefühl und Blähungen, Rheuma, gegen<br />

Würmer und Bakterien.<br />

In der <strong>Apotheke</strong> gibt es eine Reihe<br />

Präparate rund um Bärlauch: als Kapsel,<br />

Granulat, Tablette, Essenz, Tropfen,<br />

Heilpflanzensaft, Tablette und Tinktur.<br />

So können die gesundheitlichen Vorzüge<br />

vom Bärlauch das ganze Jahr genutzt<br />

werden.<br />

Zerreiben einen Knoblauchduft. Ab<br />

Mitte April erscheinen zwischen den<br />

grünen Blättern die weißen Blüten, die<br />

das Sammeln erleichtern.<br />

Bärlauch gibt im Frühling vielen Gerichten<br />

eine pikante Knoblauchnote. <strong>Die</strong>se<br />

ist aber nicht so intensiv wie bei Knoblauch<br />

und vor allem entsteht nach dem<br />

Genuss keinerlei Mund- und Körpergeruch.<br />

Zur Blütezeit verwandelt sich dagegen<br />

das feine, milde Knoblaucharoma<br />

in einen starken, scharfen Geruch.<br />

Zwiebeln, Blüten, Blätter und die<br />

weichen Samen des Lauchgewächses<br />

sind genießbar.<br />

Bärlauch, auch Waldknoblauch genannt,<br />

ist eine alte Gewürzpflanze mit Tradition,<br />

die immer beliebter wird. Ihr volkstümlicher<br />

Name Ramsen oder Rams<br />

geht auf ihren starken Geruch<br />

und ihren Austrieb Mitte<br />

März bis Mitte April,<br />

dem Zeichen des<br />

Widders, zurück.<br />

Gesundheitsplus<br />

Bärlauch ist mit<br />

dem Knoblauch verwandt<br />

und hat nicht<br />

nur ein ähnliches Aroma,<br />

sondern auch ähnlich positive<br />

Wirkungen auf die Gesundheit. Das<br />

wilde Kraut strotzt voller Mineralstoffe,<br />

darunter Magnesium, Mangan und Eisen<br />

und Vitamin C. Der typische Geschmack<br />

stammt von den Sulfiden, die beim<br />

Schneiden der Blätter in Allicin umgewandelt<br />

werden und eine antibakterielle<br />

Wirkung besitzen. Erkältungen, Fieber<br />

und Husten können dadurch gelindert<br />

werden. Das vitaminreiche Lauchgewächs<br />

ist ideal für eine Frühjahrskur, da<br />

es die Blutzirkulation und die Verdauung<br />

anregt, den Blutdruck senkt und den<br />

Küchentipps<br />

War Bärlauch früher nur in schattigen<br />

Laubwäldern auf feuchten Böden zu finden,<br />

wird er nun auch in Gärten und<br />

Gärtnereien in größeren Mengen angebaut<br />

und ist auf Märkten erhältlich. Im<br />

Naturschutzgebiet ist das Sammeln verboten.<br />

Beim Selbersammeln im Wald<br />

besteht auch die Gefahr Bärlauchblätter<br />

mit den giftigen Blättern von Maiglöckchen<br />

oder Herbstzeitlose zu verwechseln.<br />

Aber nur Bärlauch verströmt beim<br />

Foto: © wikimedia/ Paul Goyette Foto: © wikimedia<br />

<strong>Die</strong> jungen Triebe<br />

und Blätter schmecken<br />

besonders gut roh<br />

als Salat, als Brotbelag oder in<br />

Kräutersaucen und Quarkspeisen.<br />

<strong>Die</strong> grünen Blätter würzen Suppen, Aufläufe,<br />

Eierspeisen, Nudeln und Kartoffelgerichte.<br />

Kreative Köche aromatisieren<br />

mit Bärlauch auch Öl und Essig und<br />

stellen Pesto her. So lässt sich das Frühlingskraut<br />

noch nach der kurzen Saison<br />

weiter genießen.<br />

Fragen Sie in<br />

<strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

nach Präparaten<br />

mit Bärlauch!<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 3


themen<br />

des<br />

monats<br />

Serie!<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Foto: © Wikimedia/Stephan Mosel<br />

Was hat<br />

jetzt<br />

Saison?<br />

Genießen Sie zartes Frühjahrsgemüse! Erfrischender<br />

Rhabarber, saftige Kohlrabi und<br />

Radieschen, würziger Spinat, Rucola und<br />

Frühlingszwiebeln, knackige Salate, aromatische<br />

Kräuter und Wildkräuter schmecken<br />

nun besonders gut. Starten Sie im April in<br />

die Spargelsaison!<br />

<strong>Die</strong> Spargelsaison ist kurz!<br />

Spargel ist ein kalorienarmes Gemüse, das<br />

Sie sowohl roh als auch gegart genießen<br />

können. <strong>Die</strong> einheimische Ernte dauert bis<br />

zum 24. Juni, danach dürfen keine Spargelstangen<br />

mehr gestochen werden, um die<br />

Pflanzen nicht zu schwächen. Für Spargel als<br />

Hauptgericht wird pro Person mindestens<br />

500 Gramm eingeplant, als Beilage reicht die<br />

Hälfte. Spargel mit zerlassener Butter und<br />

neuen Kartoffeln ist die klassische Art Spargel<br />

zu servieren. Zum Spargel können Sie alles<br />

essen, was Ihnen schmeckt. Würzen Sie<br />

immer sparsam, um das feine Aroma nicht<br />

zu überdecken. Kräuter wie Petersilie, Kresse<br />

oder Kerbel, Zitronensaft oder ein trockener<br />

Weißwein unterstreichen das Aroma.<br />

Foto: © Wikimedia/ Rasbak<br />

Wild und lecker!<br />

Würzige Wildkräuter wie Löwenzahn,<br />

Giersch, Knoblauchrauke, Gundermann,<br />

Brennnesseln, Vogelmiere, Gänseblümchen<br />

oder Sauerampfer sind eine Bereicherung<br />

für die Küche. Wildkräuter schmecken von<br />

mild bis herb, teilweise sogar bitter und können<br />

jedem Salat oder Gemüse eine neue Geschmacksrichtung<br />

geben. Zusätzlich hat das<br />

Wildgemüse auch einen hohen gesundheitlichen<br />

Wert.<br />

Es wirkt aufgrund seiner Inhaltsstoffe stoffwechselanregend,<br />

blutreinigend und harntreibend.<br />

Geerntet wird bevorzugt im Garten<br />

und auf abgelegenen Wiesen. Ungeeignet<br />

sind Standorte an vielbefahrenen Wegen<br />

oder Feldrändern. Sammeln Sie zu <strong>Ihrer</strong> Sicherheit<br />

nur Pflanzen, die Sie kennen oder<br />

eindeutig bestimmen können.<br />

Wildkräuter Internet-Tipp:<br />

www.lfl.bayern.de/iab/flora_fauna/29485/<br />

Das kleine Rezept:<br />

Wildkräuterquiche<br />

Zutaten:<br />

75 g Butter<br />

150 g Dinkelvollkornmehl<br />

3-4 EL kaltes Wasser<br />

1 Messerspitze Salz<br />

Prise geriebene Muskatnuss<br />

2 Handvoll Brennnesseln<br />

(oder Spinat)<br />

1 Handvoll Giersch<br />

1 Handvoll Bärlauch<br />

3 Eier<br />

200 g Sahne<br />

1 EL Dinkelvollkornmehl<br />

50 g geriebener Käse<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Butter, Dinkelvollkornmehl, Wasser, Salz<br />

und Muskatnuss rasch zu einem geschmeidigen<br />

Teig kneten, eine Quiche- oder Springform<br />

fetten, mit dem Teig <strong>aus</strong>kleiden, einer<br />

Gabel einstechen und eine halbe Stunde kalt<br />

stellen.<br />

Für den Belag alle Kräuter waschen, putzen<br />

und klein schneiden. Spinat oder Brennnesseln<br />

mit 1 Esslöffel Wasser erhitzen und zusammenfallen<br />

lassen. Eier mit Sahne, Dinkelvollkornmehl,<br />

geriebenem Käse, Salz und<br />

Pfeffer verrühren. <strong>Die</strong> Kräuter und den Spinat<br />

zugeben und auf dem Teig verteilen. Bei<br />

200 Grad etwa 40 Minuten backen. Schmeckt<br />

auch kalt!<br />

Foto: © Paul Offermanns<br />

4 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © www.shaker.de<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Warnhunde<br />

erkennen<br />

Unterzuckerung<br />

Durch eine Unterzuckerung können Menschen<br />

mit Diabetes in ein lebensgefährliches<br />

diabetisches Koma geraten. Nicht jeder<br />

Diabetiker erkennt erste Warnzeichen<br />

wie Konzentrationsschwäche, Schwitzen,<br />

Händezittern und Heißhunger. Ihnen können<br />

speziell <strong>aus</strong>gebildete Hunde helfen.<br />

Diabetiker-Wachhunde riechen, wenn der<br />

Stoffwechsel ihres Menschen entgleist. Dabei<br />

ist der Hund keine Alternative zur Blutzuckermessung,<br />

sondern nur eine zusätzliche<br />

Sicherheit. Vor allem insulinpflichtige<br />

Menschen mit Diabetes Typ 1, die häufig<br />

nachts unterzuckern oder alleine leben,<br />

aber auch Kinder mit Diabetes, profitieren<br />

von diesen Helfern auf vier Pfoten. Es sind<br />

<strong>aus</strong>gebildete Hunde, die bestimmte physische<br />

und psychische Merkmale aufweisen.<br />

Infos über diese Assistenzhunde gibt es auf<br />

den Seiten:<br />

www.diabdogs.de und<br />

www.diabetikerwarnhund.de<br />

und<br />

www.menschenfuerhunde.de<br />

Foto: © www.schluetersche.de<br />

<strong>Die</strong> Krebstherapie<br />

sanft<br />

unterstützen<br />

<strong>Die</strong> Diagnose Krebs ist für Betroffene ein<br />

Schock und der Beginn eines langen Leidensweges.<br />

Doch in der Regel bedeutet heute die<br />

Diagnose kein Todesurteil mehr. Werden konventionelle<br />

und natürliche Therapien zu einer<br />

integrativen Krebsbehandlung kombiniert,<br />

sind Fortschritte möglich. Selbstheilungskräfte<br />

können mobilisiert und das Immunsystem<br />

gestärkt werden. Neben einer natürlichen<br />

Ernährung mit reichlich bioaktiven<br />

Substanzen gibt es weitere hilfreiche Möglichkeiten<br />

den Krebs zu besiegen oder seine<br />

Nebenwirkungen erträglicher zu machen. <strong>Die</strong><br />

Autorin und Biologin Dr. Andrea Flemmer<br />

stellt wichtige ergänzende Behandlungen vor<br />

und weist auf falsche Produktversprechen<br />

und Scharlatanerie hin.<br />

Dr. Andrea Flemmer<br />

„Krebs natürlich behandeln“<br />

Schlütersche <strong>Verlag</strong>sgesellschaft,<br />

Hannover<br />

ISBN 978-3-89993-632-2<br />

19,95 €<br />

Zahl des Monats<br />

Zuerst wird <strong>aus</strong> Neugier geraucht und dann<br />

<strong>aus</strong> Sucht. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass<br />

3 Zigaretten <strong>aus</strong>reichen, um süchtig zu werden.<br />

Das Gehirn stellt automatisch mehr Nikotinrezeptoren<br />

bereit.<br />

Unerklärliche<br />

Zivilisationskrankheiten<br />

Ein Leben ohne Chemikalien ist heute<br />

nicht mehr möglich. Doch niedrige Konzentrationen<br />

von Chemikalien in vielen<br />

Umweltbereichen, in unterschiedlichen<br />

Zusammensetzungen und Kombinationen<br />

entfalten schleichende und chronische<br />

Wirkungen und machen sich erst<br />

langfristig durch Symptome bemerkbar.<br />

Nach heutigem Wissen sind neurodegenerative<br />

Erkrankungen (Parkinson, Alzheimer,<br />

Multiple Sklerose), Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Diabetes Typ II, Fettleibigkeit<br />

und andere Stoffwechselerkrankungen<br />

(Metabolisches Syndrom)<br />

unter den chronischentzündlichen Multisystemkrankheiten<br />

einzuordnen. Bei der<br />

Ausprägung dieser „Zivilisationskrankheiten“<br />

wirken chronisch psychosozialer<br />

Stress, Umweltschadstoffe und physikalische<br />

Umweltfaktoren wie Lärm und radioaktive<br />

und elektromagnetische Strahlung<br />

zusammen. Ein enger Zusammenhang<br />

von Umwelt und Gesundheit ergeben,<br />

bezüglich von Therapie und Prävention,<br />

neue Aufgaben für <strong>Medizin</strong>, Gesundheits-<br />

und Umweltpolitik, die bisher<br />

vernachlässigt wurden.<br />

Hans-Ulrich Hill<br />

„Chronisch krank durch<br />

Chemikalien“<br />

Shaker <strong>Verlag</strong>, Aachen<br />

ISBN 978-3-8440-1347-4<br />

25,80 €<br />

Buchtipps<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 5


nachgefragt<br />

Algenvielfalt<br />

<strong>aus</strong> dem Meer<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Sie sind Gemüse und Zusatzstoff, Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Beauty-Wirkstoff – Algen sind äußerst vielseitig.<br />

<strong>Die</strong> pflanzenartigen Organismen <strong>aus</strong> dem Meer sind vor allem im<br />

asiatischen Raum und in der Makrobiotik Bestandteil der Ernährung.<br />

Fast jeder kennt den getrockneten Seetang als Umhüllung von Sushi.<br />

<strong>Die</strong> leicht salzig schmeckenden blattförmigen Makroalgen enthalten<br />

reichlich Jod, daher warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR) schon seit Jahren vor einem zu reichlichen Verzehr. Alge ist<br />

nicht gleich Alge, sondern eher ein Sammelbegriff, worunter Pflanzen<br />

und ein- oder mehrzellige Organismen fallen. Eine Einteilung<br />

wird nach der Größe vorgenommen. Makroalgen werden oft Lebensmitteln<br />

zugesetzt und einzellige Mikroalgen dagegen als Nahrungsergänzungsmittel<br />

genutzt.<br />

Algen als Zusatzstoff<br />

Algenextrakte <strong>aus</strong> Makroalgen dienen in der Lebensmittelindustrie<br />

als Zusatzstoffe. Sie sind Emulgatoren, Verdickungs- und Geliermittel.<br />

Als Zusatzstoff E 401 bis 405 steckt Alginat in Gummibärchen,<br />

Backwaren, Diät- und Lightprodukten und in Mayonnaise. Aber auch<br />

in der <strong>Medizin</strong> finden Alginate Verwendung. Sie sind Bestandteil von<br />

Wundauflagen oder helfen gegen Sodbrennen. Wer keine Gelatine<br />

verwenden möchte, nutzt<br />

Agar-Agar (E 406), es ist<br />

als Verdickungsmittel<br />

häufig in Konfitüren,<br />

Süßwaren oder Joghurt.<br />

Der Zusatzstoff E 407,<br />

das nicht unumstrittene<br />

Verdickungsmittel Carrageen,<br />

findet sich als<br />

Emulgator oft in Sahne<br />

und Zahnpasta.<br />

Mikroalgen als Nahrungsergänzungsmittel<br />

Ganz anders werden die einzelligen Mikroalgen verwendet. Besonders<br />

Spirulina und Chlorella, sind als natürliche Nahrungsergänzungsmittel<br />

jahrzehntelang bekannt und in <strong>Apotheke</strong>n als Pulver<br />

oder Tabletten erhältlich. Kontrollierter Anbau auf speziellen Algenfarmen<br />

und regelmäßige Analysen auf Reinheit und Nährstoffdichte<br />

sorgen für einwandfreie, schadstofffreie Lebensmittel. Im Gegen-<br />

Foto: © Wikimedia/Alice Wiegand<br />

6 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © AOK-Mediendienst<br />

Foto: © Wikimedia/ Arashiyama<br />

satz zu den großblättrigen Makroalgen enthalten die Mikroalgen<br />

keine kritischen Jodmengen.<br />

Mikroalgen wie Spirulina und Chlorella enthalten hochwertiges<br />

Eiweiß mit allen essentiellen Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe<br />

im organischen Verbund, essentielle Fettsäuren, dazu Vitamine<br />

(Betacarotin, die B-Vitamine, insbesondere Vitamin B 12), Mineralien<br />

und Spurenelemente (insbesondere Eisen und Kalzium) in<br />

hoher Konzentration. Spirulina ist leicht verdaulich, da sie<br />

anstelle fester Zellwände über eine weiche Hülle<br />

verfügt. Chlorella hat im Gegensatz zu Spirulina<br />

eine feste Zellmembran, die technisch bei der<br />

Ernte aufgebrochen werden kann. <strong>Die</strong>se Zellulose<br />

soll die Fähigkeit haben, Schwermetalle<br />

wie Blei, Quecksilber und Cadmium zu binden.<br />

Aus diesem Grund wird Chlorella als Kur<br />

im Rahmen einer Amalgamsanierung empfohlen.<br />

Aufgrund ihres hohen Vitalstoffgehaltes und ihrer<br />

hohen Nährstoffdichte sollen Mikroalgen aufbauend wirken, Nahrungsmängel<br />

<strong>aus</strong>gleichen,<br />

den Körper reinigen, die<br />

Konzentration steigern<br />

und das psychisch-mentale<br />

Wohlbefinden fördern. Es<br />

gibt keine Studien, die diese<br />

Wirkungen belegen. Auf<br />

der anderen Seite gibt es<br />

Menschen, die von der positiven<br />

Wirkung der Mikroalgen<br />

Chlorella und Spirulina<br />

auf die Gesundheit<br />

überzeugt sind.<br />

Foto: © Wikimedia<br />

AFA-Algen<br />

ersetzen keine medizinische Therapie<br />

Neben Spirulina und Chlorella macht seit einigen Jahren „Aphanizomenon<br />

flos-aquae“, die AFA-Alge von sich reden. Sie ist eine wildwachsende<br />

blau-grüne Ur-Alge <strong>aus</strong> dem Klamath-See in Oregon<br />

(USA) und eigentlich keine Alge, sondern gehört zu den Cyanobakterien.<br />

Während Spirulina und Chlorella tropische pflanzenartige<br />

Wasserorganismen sind und gezüchtet werden, wächst die AFA-Alge<br />

wild in einer kälteren Klimazone und ist robuster. Hervorgehoben<br />

wird ihr Gehalt an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, die<br />

man bisher nur in tierischen Produkten vermutete. <strong>Die</strong> in den AFA-<br />

Algen enthaltene mehrfach ungesättigte Fettsäure Alpha-Linolen<br />

versorgt Gehirn und Nerven. Daher wird sie in Buchpublikationen<br />

als natürliche Alternative zu ärztlich verordneten Therapien wie<br />

beim Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) bei<br />

Kindern oder Demenzerkrankungen wie Alzheimer empfohlen. Das<br />

Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin<br />

(BgVV) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und<br />

<strong>Medizin</strong>produkte (BfArM) warnen vor diesen als Nahrungsergänzungsmittel<br />

angebotenen AFA-Algen. Auf keinen<br />

Fall können sie eine medizinische Therapie<br />

ersetzen. Vor dem Verzehr der AFA-Algen<br />

warnte auch die Stiftung Warentest, wegen<br />

gefundener Schadstoffe in einigen Präparaten.<br />

Einige AFA-Algen sollen das toxische<br />

organschädigende Zellgift Microcystin produzieren.<br />

Damit die Verbraucher die größtmögliche<br />

Sicherheit haben, werden die AFA-Algen nach der Ernte<br />

auf mögliche Toxine, Rückstände und Schadstoffe untersucht.<br />

Algen in Kosmetikprodukten<br />

Da Algen konzentrierte Substanzen enthalten, werden sie auch in<br />

Pflege- und Kosmetikprodukten angewendet. Ihre pflegenden,<br />

schützenden und straffenden Wirkstoffe sind gut wasserlöslich und<br />

können daher besser in das Innere der Hautzellen dringen. Sie unterstützen<br />

die Hauterneuerung, beschleunigen die Wundheilung,<br />

bringen den Stoffwechsel in Schwung und straffen den Körper.<br />

Dafür empfiehlt sich ein Algenbad, eine<br />

Fangopackung mit Algenschlamm<br />

oder Cremes, Shampoo, Duschgel oder<br />

Körperpeeling mit Algen <strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong>.<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 7


atgeber gesundheit<br />

Serie: Selbsthilfegruppen<br />

Leben mit<br />

Down-Syndrom<br />

Foto: © philidor/Fotolia<br />

Menschen mit Down-Syndrom<br />

sind einzigartige Persönlichkeiten<br />

mit unterschiedlichem Aussehen,<br />

Temperament und Fähigkeiten.<br />

Der englische <strong>Apotheke</strong>r und Neurologe Dr.<br />

Langdon Down (1828 – 1896) beschrieb 1866<br />

<strong>aus</strong>führlich Menschen mit den klassischen<br />

Merkmalen. Durch dieses Syndrom unterschied<br />

er sie von Menschen mit geistiger<br />

Behinderung, dabei wies er früh auf eine<br />

Lernfähigkeit dieser Kinder hin. Später entdeckte<br />

Jérome Lejeune, dass das Chromosom<br />

Nr. 21 dreifach in jeder Zelle vorhanden<br />

ist, daher wird das Down-Syndrom auch Trisomie<br />

21 bezeichnet. Somit ist das Down-<br />

Syndrom genetisch bedingt, eine nicht veränderbare<br />

Veranlagung und daher keine<br />

Krankheit. Früher wurden Menschen mit<br />

Down-Syndrom als mongoloid bezeichnet<br />

und das Syndrom als Mongolismus. <strong>Die</strong>se<br />

Begriffe sind diskriminierend, nicht mehr<br />

zeitgemäß und sollten vermieden werden.<br />

Fehler bei der Zellteilung<br />

Weltweit leben zirka fünf Millionen Menschen<br />

mit Down-Syndrom und alle drei Minuten<br />

kommt ein Baby mit diesem Syndrom<br />

zur Welt. Menschen mit Down-Syndrom hat<br />

es wahrscheinlich schon immer gegeben,<br />

das zeigen jahrhundertealte Malereien. Mit<br />

höherem Alter der Mutter steigt das Risiko<br />

ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen.<br />

Durch das zusätzliche Chromosom verringert<br />

sich die Überlebenschance des Fetus<br />

und es kommt häufig zu Fehlgeburten.<br />

Bei einer Befruchtung vereinigen sich die<br />

Eizelle mit 23 Chromosomen und die Samenzelle<br />

mit 23 Chromosomen. Es entsteht<br />

8 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013<br />

eine Zelle mit 46<br />

Chromosomen, die<br />

sich dann teilt und vermehrt.<br />

Jede Zelle hat<br />

wieder 46 Chromosomen.<br />

Nun ist es möglich,<br />

dass bei der Befruchtung<br />

die Ei- oder die Samenzelle<br />

durch ein Zufallsereignis<br />

ein zusätzliches Chromosom<br />

enthält. Dadurch<br />

entsteht eine befruchtete<br />

Eizelle mit 47 Chromosomen.<br />

Ist das zusätzliche Chromosom<br />

auf Nr. 21, entsteht ein<br />

Kind mit Down-Syndrom. Bei 95<br />

Prozent aller Menschen mit<br />

Down-Syndrom liegt eine freie<br />

Trisomie 21 vor. Sie ist familiär<br />

nicht vererblich.<br />

Ausgeprägte Merkmale<br />

Durch das überzählige Chromosom ist eine<br />

Reihe von Merkmalen sichtbar. Ein Kind mit<br />

Down-Syndrom hat körperliche Besonderheiten,<br />

die es von anderen Kindern unterscheidet.<br />

Ein typisches Erscheinungsbild ist<br />

ein flaches Gesicht mit weit <strong>aus</strong>einanderliegenden<br />

Augen, breite Hände mit kurzen<br />

Fingern, eine breite Nase und tief sitzende<br />

Ohren. Dazu kommen ein kurzer Hals, eine<br />

geringe Körpergröße und eine geringere<br />

Intelligenz, die individuell unterschiedlich<br />

<strong>aus</strong>geprägt sein kann. Trisomie 21 ist die<br />

häufigste Ursache geistiger Behinderungen.<br />

Auffällig ist eine Muskelschwäche. Neben<br />

den körperlichen Merkmalen und geistigen<br />

Behinderungen treten auch Fehlbildungen<br />

innerer Organe auf, wie Herzfehler oder Anomalien<br />

des Verdauungstraktes. Menschen<br />

mit Down-Syndrom haben dazu häufiger Probleme<br />

mit der Atmung, den Ohren sowie ein<br />

häufigeres Risiko an Leukämie zu erkranken.<br />

Lebensqualität<br />

bestmöglich steigern!<br />

<strong>Die</strong> durchschnittliche Lebenserwartung ist<br />

dank der medizinischen Versorgung der be-


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © www.ds-infocenter.de<br />

Das gesundheitliche Wohlbefinden steht Menschen<br />

mit Down-Syndrom gen<strong>aus</strong>o wie allen anderen<br />

Menschen zu.<br />

Foto: © www.ds-infocenter.de<br />

„Einfach mehr drin“ bedeutet nicht nur ein Chromosom<br />

mehr, sondern mehr Können als das Umfeld<br />

vermutet und mehr Lebensfreude als häufig geglaubt.<br />

beim Welt-Down-Syndrom-Kongress in Singapur<br />

eine Auszeichnung. Jedes Jahr ist der<br />

21.3. Welt-Down-Syndrom-Tag. In diesem<br />

Jahr lautete die Karten-Kampagne des Info-<br />

Centers: „Hautsache gesund!“ und die diesjährige<br />

Poster-Aktion „Einfach mehr drin!“<br />

Auf der Homepage:<br />

www.ds-infocenter.de findet sich<br />

eine umfangreiche Linkliste an Selbsthilfegruppen.<br />

gleitenden Erkrankungen auf 60 Jahre gestiegen.<br />

Um die Lebensqualität zu steigern,<br />

gibt es zahlreiche Angebote. Wie sich ein<br />

Kind entwickelt, hängt von vielen verschiedenen<br />

Faktoren ab. <strong>Die</strong> Entwicklung ist verlangsamt<br />

und die Kinder brauchen mehr<br />

Zeit, um laufen oder sprechen zu lernen. Aktivitäten<br />

und Beratung, individuelle Unterstützung<br />

und eine gezielte Förderung stärken<br />

vorhandene Fertigkeiten und die Entwicklung.<br />

Ein Kind mit Down-Syndrom hat<br />

gewisse Einschränkungen, aber nur etwa<br />

zehn Prozent gelten als schwerstbehindert<br />

und 20 Prozent werden als lernbehindert<br />

eingestuft. <strong>Die</strong> meisten können mit einer<br />

optimalen Förderung als Erwachsene ein relativ<br />

selbstständiges Leben führen. Sie können<br />

lesen, schreiben und rechnen, ihren Alltag<br />

meistern und sind ein aktiver Teil der Gesellschaft.<br />

Inzwischen ist bekannt, dass<br />

Menschen mit Down-Syndrom mehr können<br />

als ihnen früher zugetraut wurde. Geförderte<br />

und nicht unterforderte Kinder wirken<br />

selbstbewusst, haben eine ansteckende Lebensfreude<br />

und Fröhlichkeit.<br />

Deutsches Down-Syndrom<br />

InfoCenter<br />

Das Center wurde 1998 in Lauf bei Nürnberg<br />

gegründet. Träger ist die Selbsthilfegruppe<br />

für Menschen mit Down-Syndrom und ihre<br />

Freunde e.V. Seit 1988 ist der Verein mit der<br />

Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit beteiligt,<br />

mit dem Ziel, mehr Lebensqualität<br />

für Menschen mit Down-Syndrom zu erreichen.<br />

Es wird eine persönliche und telefonische<br />

Beratung für Frauen und Paare, die<br />

ein Baby mit Down-Syndrom (DS) erwarten<br />

oder bekommen haben, geboten. Zur Unterstützung<br />

gibt es eine spezielle „DS-Sprechstunde“.<br />

Das InfoCenter ist ebenfalls<br />

Ansprechpartner für Fachleute <strong>aus</strong> dem<br />

pädagogischen, erzieherischen oder medizinischen<br />

Bereich. Regelmäßig Workshops,<br />

Tagungen, Seminare und Vorträge, eine dreimal<br />

jährlich erscheinende Zeitschrift, verschiedene<br />

Flyer, Bücher und Kurzinformationen<br />

demonstrieren wie das Leben mit<br />

Down-Syndrom heute tatsächlich ist. Für die<br />

vorbildliche Aufklärungsarbeit und das Elternengagement<br />

bekam das InfoCenter 2002<br />

Flyer: © www.ds-infocenter.de<br />

Kontakt und Infos:<br />

Deutsches Down-Syndrom InfoCenter<br />

Hammerhöhe 3<br />

91207 Lauf<br />

Tel.: 09123 982121 oder 989890<br />

Fax: 09123 982122<br />

Mail: info@ds-infocenter.de<br />

oder ds.infocenter@t-online.de<br />

TRENDIG, AKTUELL, ANDERS<br />

„frau & gesundheit“ das Magazin für die moderne Frau<br />

Kosmetik+Ernährung+Lifestyle und vieles mehr<br />

Außerdem erscheinen im S & D <strong>Verlag</strong> zum 1. eines jeden Monats die<br />

<strong>Apotheke</strong>n-Kundenzeitschriften: Naturheilkunde & Gesundheit,<br />

die <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong>, Unsere besten Freunde,<br />

gesunde und spannende Infos für Tierfreunde, KOPFfit, für Gehirnjogging<br />

und Gedächtnistraining, Rätsel-aktuell, randvoll mit Denksportaufgaben<br />

sowie SUDoku, für alle Freunde der japanischen Knobelei.<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 9


atgeber gesundheit<br />

„Gesundes Kind“<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Schmerzhafte Windeldermatitis<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Was tun, wenn der Baby-Po<br />

plötzlich pavianrot und entzündet ist?<br />

Trotz aller Vorsicht bekommt fast jedes Baby schon mal einen roten<br />

wunden Po, denn die Haut im Windelbereich ist besonders empfindlich.<br />

Eine Windeldermatitis kann mehrere Ursachen haben. Durchfall<br />

wirkt besonders beißend auf die Babyhaut. Entscheidend ist<br />

auch, welche Lebensmittel das Baby über die Muttermilch mitgegessen<br />

hat. Fruchtsäuren <strong>aus</strong> Zitrusfrüchten wirken sehr hautreizend.<br />

Aber auch scheuernde Windelränder oder Reste<br />

von unverträglichen Pflegemitteln können sich unangenehm<br />

bemerkbar machen. Bei einem wunden Po hilft<br />

ein Kamillenbad oder ein Bad im Eichenrindensud.<br />

Hebammen schwören auf ein paar Tropfen Muttermilch<br />

zur Hautberuhigung. Linderung verschafft in leichten Fällen<br />

eine dünn aufgetragene Wund- und Pflegecreme oder Johanniskrautöl<br />

<strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong>. Bei stärkeren Problemen wird eine zinkhaltige<br />

Salbe dick aufgetragen.<br />

Damit Stuhl und Urin den zarten Baby-Popo nicht reizen und sich<br />

im warm-feuchten Klima keine Pilze oder Bakterien vermehren,<br />

ist es wichtig, die Windeln möglichst oft zu wechseln. Wenn die<br />

Haut aber nässt und sich kleine Knötchen bilden, kann eine Pilzinfektion<br />

vorliegen. Sie sollten dann mit Ihrem Kind einen Kinderarzt<br />

aufsuchen.<br />

Tipps<br />

zur Baby-Pflege<br />

Im Rahmen einer natürlichen Baby-Pflege reicht die Reinigung mit<br />

klarem, lauwarmen Wasser beim Windelwechseln <strong>aus</strong>, um die Harnsäure<br />

und die Ausscheidungen zu entfernen. Vorher sollte Babys Po<br />

mit dem sauberen Teil der Windel oder Zellstofftüchern, von vorne<br />

nach hinten, grob vorgereinigt werden. Mit Öl oder Lotion getränkte<br />

Einmal-Pflegetücher werden hartnäckige Cremereste entfernt.<br />

Nach dem Waschen wird der Po gründlich trockengetupft, auch in<br />

den Hautfalten, damit dort keine Feuchtigkeit die Haut aufweichen<br />

kann. Anschließend ist es sinnvoll, im Windelbereich eine Schutzcreme<br />

aufzutragen, die die Haut vor Nässe schützt und dem Wundwerden<br />

vorbeugt. Cremes mit hautberuhigenden Pflanzenextrakten<br />

wie Johanniskraut und Calendula sind besonders empfehlenswert.<br />

Puder ist überflüssig, sogar schädlich, da er eingeatmet werden<br />

kann. Halten Sie den Baby-Popo so trocken wie möglich und lassen<br />

Sie oft Luft an Babys Haut, das beugt Entzündungen vor. Babys lieben<br />

Freiluftstrampeln! Manche Kinderpopos kommen ohne Cremes <strong>aus</strong>,<br />

es werden nur die Speckfalten etwas geölt, um Wundreiben und<br />

Druckstellen zu vermeiden. Verzichten Sie möglichst auf eng anliegende<br />

Plastikwindeln, besser sind luftdurchlässige Wegwerfwindeln.<br />

Ihr <strong>Apotheke</strong>rteam<br />

berät Sie rund um die Babypflege!<br />

10 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013


„Mann-O-Mann“<br />

Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Männer mit Brust!<br />

Männer leiden bei einer gutartigen<br />

Vergrößerung der männlichen Brust!<br />

Der optische Makel belastet nicht<br />

nur psychisch.<br />

Wer unter einer Gynäkomastie leidet, verzichtet<br />

freiwillig auf enge T-Shirts und Pullover.<br />

Im Freibad wird ein freier Oberkörper<br />

möglichst vermieden oder sogar aufs<br />

Schwimmen verzichtet. Zu groß ist die Scham<br />

seine weiblich wirkende Brust zu zeigen.<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Vielfältige Ursachen<br />

Bei eine Gynäkomastie schwellen die Brustdrüsen<br />

ein - oder beidseitig an, so dass die<br />

Brust ein weibliches Aussehen<br />

bekommt. <strong>Die</strong>se gutartige<br />

Vergrößerung der männlichen<br />

Brust kann für den Mann<br />

schmerzlos aber auch<br />

schmerzhaft sein, mit Spannungsgefühlen<br />

oder einer<br />

Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen.<br />

Hinter dem Anschwellen der Brustdrüsen<br />

können sich verschiedene Ursachen<br />

verstecken. Es wird zwischen einer echten<br />

oder falschen Gynäkomastie unterschieden.<br />

Bei der falschen liegt eine Vermehrung des<br />

Fettgewebes, vor allem bei deutlich übergewichtigen<br />

Männern zugrunde und bei einer<br />

echten ist der Drüsenkörper vergrößert.<br />

Kombinationen beider Varianten sind möglich.<br />

Eine geschwollene Brust kann auch<br />

durch Zunahme von Muskelmasse wie sie<br />

bei Bodybildern oder Hochleistungssportlern<br />

vorkommt, entstehen.<br />

Gerade in der Pubertät haben fast 60 Prozent<br />

der Jungen durch die vermehrte Bildung<br />

weiblicher Hormone eine Vergrößerung der<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Brust. <strong>Die</strong>se Pubertäts-Gynäkomastie<br />

bildet sich von selbst zurück und ist<br />

kein Anlass zur Sorge, obwohl sie erheblich<br />

psychisch belasten kann. Wenn sie<br />

sich nicht zurückbildet oder bei einem erwachsenen<br />

Mann erscheint, können Hormonstörungen<br />

vorliegen. Möglich ist das Brustwachstum<br />

durch Medikamente, Anabolika, die<br />

den Hormonh<strong>aus</strong>halt beeinflussen, manchmal<br />

auch R<strong>aus</strong>chmittel. Ursache können auch<br />

hormonelle Erkrankungen, Tumorneubildungen,<br />

insbesondere in Hoden oder der Hirnanhangdrüse<br />

sein. Aber auch Lebererkrankungen<br />

können eine Schwellung der Brust verursachen<br />

und in sehr seltenen Fällen ist Brustkrebs<br />

die Ursache.<br />

Diagnose und Therapie<br />

Der Laie kann eine echte von einer Pseudo-<br />

Gynäkomastie (Lipomastie) nicht unterscheiden,<br />

daher muss eine Brustvergröße-<br />

rung ärztlich beim Urologen/ Andrologen abgeklärt<br />

werden. Nach Aufnahme der Anamnese<br />

(Krankengeschichte) fragt der Arzt<br />

nach einer Medikamenteneinnahme und<br />

tastet den Brustdrüsenkörper und die<br />

Lymphknoten in den Achseln ab und untersucht<br />

die Hoden. Eine Blutabnahme ist notwendig<br />

zur Bestimmung des Hormonstatus,<br />

der Leberwerte und eventuell der Tumormarker.<br />

Zur Sicherheit, um Brustkrebs <strong>aus</strong>zuschließen,<br />

kann eine Ultraschalluntersuchung<br />

und eventuell eine Mammographie<br />

durchgeführt werden.<br />

Eine Pseudo-Gynäkomastie muss nicht behandelt<br />

werden. Durch eine Gewichtsabnahme<br />

nimmt auch das Fettgewebe an der Brust<br />

etwas ab. Falls es zu großen, psychischen<br />

Belastungen kommt, können die Brustdrüsen<br />

operativ entfernt werden. <strong>Die</strong>s wird<br />

auch meist angeraten, wenn trotz Behandlung<br />

der zugrundeliegenden Erkrankung,<br />

sich die Gynäkomastie nicht zurückbildet.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 11


alternative heilmethoden<br />

Foto: © DAK-Gesundheit/Schläger<br />

Alles<br />

pflanzlich?<br />

Pflanzliche Wirkstoffe helfen bei<br />

vielen Erkrankungen und Unpässlichkeiten.<br />

Neben pflanzlichen<br />

Arzneimitteln benötigen<br />

auch pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel<br />

eine fachliche<br />

Beratung!<br />

Viele Verbraucher schätzen pflanzliche Mittel<br />

zur Selbstbehandlung. Ob nun Ginseng-<br />

Saft, Knoblauch-Kapseln oder Wirkstoffe<br />

<strong>aus</strong> der Sojabohne – nicht alles darf bedenkenlos<br />

genommen werden!<br />

Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel?<br />

Pflanzliche Arzneimittel unterliegen dem<br />

Arzneimittelgesetz und sind damit strengen<br />

Richtlinien hinsichtlich der Qualität, Wirksamkeit<br />

und Verträglichkeit unterworfen.<br />

Sie sind überprüft und erhalten nur eine Zulassung,<br />

wenn ihre Wirksamkeit, Unbedenklichkeit<br />

und Qualität nachgewiesen wurde.<br />

Neben diesen behördlich überwachten Arzneimitteln<br />

gibt es Tabletten, Pulver, Kapseln<br />

oder Trinkampullen, die so aufgemacht<br />

sind wie Arzneimittel. Dabei handelt es sich<br />

12 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013<br />

um pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel<br />

(NEM). Rein rechtlich sind sie keine Arzneimittel,<br />

sondern Lebensmittel und dürfen<br />

nicht mit krankheitsbezogenen Aussagen<br />

beworben werden. Außerdem sind Aussagen<br />

über Linderung oder Heilung nicht<br />

erlaubt. NEM müssen im Gegensatz zu Arzneimitteln<br />

nicht auf Unbedenklichkeit geprüft<br />

und zugelassen werden. Für sie gelten<br />

die Vorschriften über die Verkehrsfähigkeit<br />

von Lebensmitteln und die Nahrungsergänzungsmittel-Verordnung<br />

(NEM-V). Bei Präparaten<br />

mit Vitaminen und Spurenelementen,<br />

die meist gegen Mangelerscheinungen<br />

eingenommen werden, müssen zum Schutz<br />

des Verbrauchers, genaue Angaben zu den<br />

Inhaltsstoffen und zur maximalen Tagesdosis<br />

auf der Verpackung stehen. Für Nahrungsergänzungsmittel<br />

mit Pflanzenwirkstoffen,<br />

speziell für alle „sonstigen Stoffe<br />

mit ernährungsspezifischer oder physiologischer<br />

Wirkung“, gibt es bisher keine Deklarationspflicht.<br />

Was ist drin?<br />

Manche Produkte enthalten keine Angaben<br />

über die verwendete Stammpflanze, die Zusammensetzung<br />

oder Dosierung von Inhalts-<br />

stoffen und es fehlen Angaben über die maximale<br />

einzunehmende Tagesmenge. Nicht<br />

nur Überdosierungen sind möglich! Für Verbraucher<br />

sind diese Angaben aufgrund ihrer<br />

sonstigen Medikamenteneinnahme und Gesundheitszustandes<br />

aber wichtig. Denn bei<br />

gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten<br />

sind Wechselwirkungen möglich. Es gibt NEM<br />

mit isolierten sekundären Pflanzenstoffen<br />

wie Lykopin oder Bioflavonoide, von denen<br />

es keine Langzeit-Sicherheitsstudien gibt.<br />

Andere NEM z. B. mit Ginkgo oder Ginseng<br />

sind so gering dosiert, dass sie keine pharmakologische<br />

Wirkung haben.<br />

Abzuraten ist generell vom Kauf von pflanzlichen<br />

Nahrungsergänzungsmitteln <strong>aus</strong> dem<br />

Ausland oder über Internet-Shops. Produkte<br />

<strong>aus</strong> den USA oder <strong>aus</strong> Asien sind oft in<br />

Deutschland als NEM nicht verkehrsfähig.<br />

<strong>Die</strong> Präparate sind zu hoch dosiert, enthalten<br />

nicht deklarierte Arzneistoffe oder<br />

unerlaubte Zutaten.<br />

Eine Beratung über Nahrungsergänzungsmittel<br />

mit<br />

Pflanzenwirkstoffen erhalten<br />

Sie in <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong>.<br />

Foto: © Barmer GEK


Serie: Guter Rat <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Juckende Flohstiche<br />

H<strong>aus</strong>tiere haben oft Flöhe, die auch Menschen<br />

befallen können. Der Stich selbst tut<br />

nicht weh und wird oft nicht bemerkt, denn<br />

Flohspeichel enthält schmerzstillende Substanzen.<br />

Der Speichel kann aber auch Allergien<br />

<strong>aus</strong>lösen und Krankheiten übertragen.<br />

Später können die Stiche, sie liegen meist immer<br />

in einer Reihe, jucken, sich entzünden<br />

und harte, rote Knötchen bilden.<br />

Um sich keine Flohstiche einzuhandeln, sollten<br />

Sie fremden Hunden und Katzen lieber<br />

<strong>aus</strong> dem Weg gehen. Tierbesitzer sollten ihre<br />

Tiere vor Flöhen schützen. Wirkungsvoll sind<br />

Flohhalsbänder <strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong>. Vergessen<br />

Sie nicht den Schlafplatz des Tieres, er muss<br />

auf jeden Fall mitbehandelt werden, da dort<br />

die Flohlarven leben. Erkundigen Sie sich bei<br />

Ihrem <strong>Apotheke</strong>rteam über Mittel gegen<br />

Flohbefall und falls Sie selber gestochen<br />

wurden, über entzündungshemmende und<br />

juckreizstillende Salben.<br />

Fit in den Frühling!<br />

Im Frühling klagen etwa 50 bis 70 Prozent der Menschen über Müdigkeit, Wetterfühligkeit,<br />

Schwindelgefühl, Kreislaufschwäche, Gereiztheit, Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit.<br />

Licht und Temperatur haben Einfluss auf unseren Stoffwechsel und<br />

den Hormonh<strong>aus</strong>halt. Auch Temperaturschwankungen machen dem Körper zu schaffen.<br />

<strong>Die</strong> Körpertemperatur steigt, die Blutgefäße weiten sich und der Blutdruck sinkt.<br />

Erst langsam wird durch die UV-Strahlung das Schlafhormon Melatonin gedrosselt<br />

und die Produktion des Glückshormons Serotonin gesteigert.<br />

Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen und Rheumakranke reagieren besonders<br />

heftig auf die Umstellungen. Gegen die Symptome können Sie aktiv etwas tun. Bewegen<br />

Sie sich regelmäßig an der frischen Luft und tanken Sie nun reichlich Tageslicht.<br />

Mit kalt-warmen Wechselduschen, Kneipp’schen Anwendungen und Saunabesuchen<br />

trainieren Sie Ihr Gefäßsystem. Essen Sie mehr Frisches! Vitaminreiche Salate,<br />

Obst und Gemüse kurbeln Ihren Stoffwechsel an. Ihr <strong>Apotheke</strong>rteam hat ein offenes<br />

Ohr für Ihre Probleme!<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Haltbarkeit von Medikamenten<br />

Damit Arzneimittel sich so lange halten, wie<br />

auf der Verpackung angegeben, sollten unbedingt<br />

einige Lagerungshinweise beachtet<br />

werden. Das Haltbarkeitsdatum bezieht sich<br />

immer auf die ungeöffnete Packung. Innerhalb<br />

dieser Zeit garantiert der Hersteller die<br />

Qualität des Präparats. Je nach Inhaltsstoffen<br />

und Zubereitungsform werden Arzneimittel<br />

zu H<strong>aus</strong>e und in der <strong>Apotheke</strong> bei unterschiedlichen<br />

Temperaturen gelagert. Ein<br />

Blick auf die Verpackung oder auf den Beipackzettel<br />

gibt Hinweise über die geeignete<br />

Temperatur. Tiefgekühlt bedeutet unter minus<br />

15 Grad Celsius. Sollen die Arzneimittel<br />

im Kühlschrank aufbewahrt werden, beträgt<br />

die ideale Temperatur zwischen zwei und<br />

acht Grad. Aufbewahrungsort ist idealerweise<br />

das Gemüsefach. Kalt heißt zwischen<br />

acht und 15 Grad und eine Raumtemperatur<br />

bedeutet zwischen 15 und 25 Grad. Außerdem<br />

sollen Arzneimittel immer vor Licht und<br />

Feuchtigkeit geschützt werden. Das Badezimmer<br />

ist daher kein geeigneter Aufbewahrungsort<br />

für Medikamente!<br />

Foto: © ABDA<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 13


alternative heilmethoden<br />

Wirkungs<br />

Foto: © wikimedia/Brunswyk<br />

Frische Pflanzenpresssäfte enthalten<br />

alle pflanzliche Wirkund<br />

Inhaltsstoffe in natürlicher<br />

Konzentration und gelten als<br />

traditionelle pflanzliche Arzneimittel.<br />

Alltagsbeschwerden können sehr sanft, aber<br />

wirkungsvoll mit der Heilpflanzentherapie<br />

gelindert werden. In der <strong>Apotheke</strong> sind Heilpflanzen<br />

in sehr unterschiedlichen Zubereitungsarten<br />

erhältlich: als Teedrogen, in<br />

Tropfenform als alkoholische Auszüge, als<br />

Dragees, Lutschtabletten und als frische<br />

Pflanzenpresssäfte. Eine Therapie mit Heilpflanzensäften<br />

ist nicht neu und seit Jahrhunderten<br />

in Kräuterbüchern belegt. Seit<br />

1961 sind „Presssäfte <strong>aus</strong> frischen Pflanzen“<br />

offiziell als Naturheilmittel in das bundesdeutsche<br />

Arzneimittelgesetz aufgenommen.<br />

Heilpflanzensäfte werden <strong>aus</strong> frisch geernteten<br />

Pflanzen gepresst und sofort in sterile<br />

Gläser oder Trinkampullen gefüllt. Durch<br />

eine Kurzzeiterhitzung sind sie keimfrei.<br />

Pflanzenpresssäfte bleiben frei von Konservierungsmitteln<br />

oder Zusätze von Zucker<br />

und Alkohol. Daher müssen sie nach dem<br />

Öffnen in den Kühlschrank und sollten innerhalb<br />

von etwa vierzehn Tagen verbraucht<br />

sein. Ungeöffnet halten sich die Presssäfte<br />

mindestens drei Jahre. Bei Heilsäften kann<br />

es natürlicherweise zu Trübungen und Bodensätzen<br />

kommen. <strong>Die</strong> Stoffe lassen sich<br />

vor Gebrauch aufschütteln. Eine Verkeimung<br />

wird verhindert, indem immer der beiliegende<br />

Dosierbecher verwendet wird, anstatt<br />

direkt <strong>aus</strong> der Flasche zu trinken. Wem<br />

der Pflanzenpresssaft pur nicht schmeckt,<br />

darf ihn vorzugsweise mit Wasser und mit<br />

Frucht- oder Gemüsesaft verdünnen.<br />

Bei Heilkräutern kommt es immer auf die<br />

richtige Dosierung an, daher muss der<br />

Anwender bei jedem Pflanzenpresssaft die<br />

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der<br />

Anwendung genau befolgen. Vor allem Allergiker<br />

sollten bei Pflanzenpresssäften<br />

vorsichtig sein.<br />

Bei ernsthaften, andauernden<br />

Beschwerden, bei Schwangerschaft,<br />

Stillzeit und einem<br />

kurmäßigen oder regelmäßigen<br />

Gebrauch der Heilpflanzensäfte,<br />

sollten Sie mit<br />

Ihrem <strong>Apotheke</strong>r, Arzt oder<br />

Heilpraktiker sprechen.<br />

Foto: © ABDA<br />

Artischockensaft<br />

<strong>Die</strong> Artischocke ist eine große, distelähnliche<br />

Pflanze, deren Blütenhüllen und Blütenboden<br />

als Gemüse Verwendung findet. Aus<br />

den Blütenknospen wird der Artischockenpresssaft<br />

gewonnen, der einen hohen Gehalt<br />

an Bitterstoffen, darunter Cynarin vorweist.<br />

<strong>Die</strong>se Substanzen fördern den Gallenfluss,<br />

unterstützen außerdem die Entgiftungstätigkeit<br />

der Leber und fördern<br />

den Fettstoffwechsel. Auch bei Übelkeit,<br />

Völlegefühl und Blähungen hat sich der<br />

Artischockensaft als hilfreich erwiesen. Er<br />

soll sich außerdem positiv auf die Blutfettwerte<br />

und den Cholesterinspiegel <strong>aus</strong>wirken.<br />

Hinweis:<br />

Personen, die auf Artischocke und andere<br />

Korbblütler überempfindlich reagieren,<br />

dürfen Artischockensaft nicht einnehmen.<br />

Das gilt auch bei Verschluss der Gallenwege<br />

und Gallensteinleiden.<br />

14 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

volle Heilpflanzensäfte<br />

(1.Teil)<br />

Foto: © wikimedia/Jeffdelonge<br />

Foto: © wikimedia<br />

Foto: © wikimedia/Michael Gasperl<br />

Baldriansaft<br />

Baldrian wächst auf feuchten Wiesen und in<br />

Fluss- und Bachniederungen. Heilkraft besitzen<br />

die Wurzeln des unscheinbaren, fiederblättrigen<br />

Gewächses, <strong>aus</strong> dem der Baldriansaft<br />

<strong>aus</strong>gepresst wird. Baldrian hat<br />

eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem.<br />

Er wirkt besänftigend und erleichtert<br />

das Einschlafen, ohne den gesunden<br />

Schlaf zu stören. Somit ist Baldriansaft ein<br />

ideales Beruhigungsmittel bei Stress, bei<br />

Nervosität und besonders bei Prüfungsangst.<br />

Außerdem wirkt er sich wohltuend<br />

und entspannend auf die Nervenbahnen unserer<br />

inneren Organe <strong>aus</strong>, deshalb hilft er<br />

auch bei Magenkrämpfen, Frauenleiden und<br />

Beschwerden in den Wechseljahren.<br />

Hinweis:<br />

Eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens<br />

sowie der Verkehrstüchtigkeit ist möglich.<br />

Während der Anwendung sollte auf Alkohol<br />

möglichst verzichtet werden und eine<br />

Kombination mit synthetischen Beruhigungsmitteln<br />

wird nicht empfohlen.<br />

Birkenblättersaft<br />

Das zarte Maigrün der Birke und ihr milder<br />

Duft zählen zu den ersten Boten des Frühlings.<br />

Es gibt zwei Arten von Birken: die Hängebirke<br />

und die Moorbirke. Beide finden<br />

Verwendung als Arznei. Der Pflanzensaft<br />

wird <strong>aus</strong> den jungen Blättern hergestellt.<br />

Geschätzt wird der Birken-Presssaft von<br />

<strong>Medizin</strong>ern und Naturheilkundlern zur unterstützenden<br />

Behandlung rheumatischer<br />

Beschwerden, als harntreibendes Mittel,<br />

zum Durchspülen der Harnwege bei bakteriellen<br />

Entzündungen und bei Nierengrieß.<br />

In der Volksmedizin ist Birkensaft auch ein<br />

Mittel gegen Arterienverkalkung und bei<br />

trockener, rissiger Haut mit Ekzemen.<br />

Hinweis:<br />

Während einer Durchspülungstherapie<br />

muss über den Tag verteilt reichlich Flüssigkeit<br />

getrunken werden. Keine Durchspülungstherapie<br />

bei Ödemen aufgrund eingeschränkter<br />

Herz- oder Nierentätigkeit! Bei<br />

einer Überempfindlichkeit gegen Birkenpollen<br />

ist Birkensaft nicht anzuwenden.<br />

Brennnesselsaft<br />

Der Frischpflanzen-Presssaft wird <strong>aus</strong> frischem<br />

Brennnesselkraut gewonnen. Mit<br />

ihrem hohen Gehalt an Eisen, Kalium, Kalzium,<br />

Vitamin A und D gilt die Brennnessel als<br />

besonders vitamin- und mineralstoffreich<br />

und ist als harntreibendes Mittel bekannt.<br />

Verantwortlich dafür ist Kalium, das die<br />

Nierengefäße erweitert und so eine höhere<br />

Ausscheidung von Wasser und anderen<br />

harnpflichtigen Stoffen ermöglicht. Der<br />

Brennnesselsaft hat auf unseren gesamten<br />

Körper einen sehr positiven Einfluss und<br />

aktiviert viele Stoffwechselvorgänge und<br />

bessert leichte Gelenkschmerzen.<br />

Hinweis:<br />

Bei bekannten Allergien gegen Brennnesselkraut,<br />

wenn eine reduzierte Flüssigkeitsaufnahme<br />

empfohlen ist, etwa bei schweren<br />

Herz- oder Nierenleiden und bei Wasseransammlungen,<br />

aufgrund eingeschränkter<br />

Herz- oder Nierentätigkeit, darf dieser Heilpflanzensaft<br />

nicht eingenommen werden.<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 15


April 2013<br />

01 Montag April<br />

Ostermontag<br />

08 Montag<br />

02 <strong>Die</strong>nstag<br />

09 <strong>Die</strong>nstag<br />

03 Mittwoch<br />

10 Mittwoch<br />

04 Donnerstag<br />

11 Donnerstag<br />

05 Freitag<br />

12 Freitag<br />

06 Samstag<br />

13 Samstag<br />

07 Sonntag<br />

Weißer Sonntag<br />

14 Sonntag<br />

15 Montag<br />

16 <strong>Die</strong>nstag<br />

17 Mittwoch<br />

18 Donnerstag<br />

19 Freitag<br />

20 Samstag<br />

21 Sonntag<br />

22 Montag<br />

23 <strong>Die</strong>nstag<br />

24 Mittwoch<br />

25 Donnerstag<br />

26 Freitag<br />

27 Samstag<br />

28 Sonntag<br />

29 Montag<br />

30 <strong>Die</strong>nstag<br />

Walpurgisnacht<br />

01 Mittwoch Mai<br />

Maifeiertag<br />

02 Donnerstag<br />

03 Freitag<br />

04 Samstag<br />

05 Sonntag


Naturheilkunde & Gesundheit • Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

–––––––<br />

–––––––<br />

aromatisch<br />

Spargel<br />

mit Kerbel-Butter<br />

Zutaten:<br />

2 kg Spargel<br />

Salz und Pfeffer<br />

200 g Butter<br />

2 Bund Kerbel<br />

1 Zitrone, unbehandelt<br />

1 kg Kartoffeln<br />

Zubereitung:<br />

Weiche Butter mit etwas Salz, Pfeffer und<br />

abgeriebener Zitronenschale verrühren.<br />

Kerbel waschen und trocken tupfen, davon<br />

ein Bund, fein gehackt, unter die Butter rühren.<br />

Mithilfe von Pergamentpapier dar<strong>aus</strong><br />

eine Rolle formen und in den Kühlschrank<br />

legen.<br />

Spargel waschen, schälen, die Enden abschneiden<br />

und in ein feuchtes Tuch einschlagen.<br />

Spargelschalen mit Wasser bedeckt<br />

etwa 20 Minuten <strong>aus</strong>kochen, dann entfernen.<br />

Kartoffeln waschen, bürsten und in<br />

leicht gesalzenem Wasser etwa 20 Minuten<br />

garen, abgießen und <strong>aus</strong>dampfen lassen.<br />

Während die Kartoffeln garen, den Spargel<br />

in einem großen Topf liegend, etwa 15 Minuten<br />

im vorbereiteten Spargelwasser garen.<br />

Spargel <strong>aus</strong> dem Wasser nehmen, auf<br />

eine vorgewärmte Platte legen und mit Kerbel<br />

dekorieren. Dazu werden, die in Scheiben<br />

geschnittene Kerbel-Butter und die<br />

Kartoffeln serviert.<br />

Foto: © Paul Offermanns


atgeber gesundheit<br />

Im Dialog mit den Bäumen<br />

Körper, Geist und Seele sind<br />

täglich einer Vielzahl negativer<br />

und belastender Einflüsse<br />

<strong>aus</strong>gesetzt und das kostet uns<br />

eine ganze Menge Kraft.<br />

Unser Immunsystem verliert<br />

immer mehr die Fähigkeit, sich<br />

zu regenerieren. Spätestens<br />

dann wird es allerhöchste Zeit,<br />

sich der Bäume zu erinnern!<br />

Es gibt seit alters her ein sich immer wieder<br />

bewährendes Naturheilmittel, das jedem<br />

von uns zur Verfügung steht. Es kostet<br />

nichts! Vom Wald ist hier die Rede, genauer<br />

gesagt von den Bäumen, die wir dort finden<br />

und die auf uns warten, um mit uns in Kommunikation<br />

zu treten. Wenn auch nicht immer<br />

bewusst, so spürt doch jeder die beruhigende<br />

Wirkung der Waldatmosphäre, der<br />

wir uns kaum entziehen können. Es ist nicht<br />

nur die Stille, die wir als angenehm und<br />

wohltuend empfinden. Es muss mehr sein,<br />

als unser Verstand zu realisieren vermag.<br />

Was sich auf unserer Gefühlsebene abspielt<br />

ist sogar wissenschaftlich untermauert: die<br />

aufbauenden und stärkenden Impulse<br />

werden über das limbische System unseres<br />

Gehirns verarbeitet und über Neurotransmitter<br />

(Nervenübertragungsbotenstoffe)<br />

an den gesamten Organismus weitergeleitet.<br />

Aufgrund neuer Erkenntnisse wissen<br />

wir, dass das Nervensystem mit dem Drüsen-<br />

und Abwehrsystem direkt vernetzt ist<br />

und daher positive Empfindungen weitgehendere<br />

Wirkungen haben, als bisher in<br />

der <strong>Medizin</strong> angenommen wurde.<br />

von Hildegard<br />

Willms-Beyárd<br />

Gesundheitsberaterin<br />

Bäume besitzen<br />

heilende Kräfte!<br />

Damit sind nicht nur ihre Wirkstoffe gemeint,<br />

die in der Heilkunde immer schon<br />

Bedeutung hatten. Es sind die ganz besonderen<br />

Energien der Bäume, die uns so<br />

außerordentlich gut tun.<br />

Wir lehnen uns an den vertrauenserweckend<br />

dicken Stamm eines alten Baumes,<br />

der unserem Rücken einen wunderbaren<br />

Halt gibt, betrachten seine kräftigen Wurzeln,<br />

die sich ringsum im Boden tief verankert<br />

haben und fühlen uns unter dem grünbelaubten<br />

Blätterdach geborgen. Vögel hüpfen<br />

im Gezweig und kleine Insekten fliegen<br />

von Blatt zu Blatt. Auch auf dem Waldboden<br />

rings um uns herum spielt sich bei näherem<br />

stillen Betrachten reges Leben ab und wir<br />

fühlen uns eingebunden in diese Lebensgemeinschaft<br />

Baum.<br />

Allein schon diese Empfindung wirkt harmonisierend<br />

und kann uns durch<strong>aus</strong> wieder in<br />

die richtige Balance bringen, draußen in der<br />

Stille der Natur geschieht das fast von<br />

alleine. Das Einzige, was wir tun müssen: All<br />

unsere Sinne wie Antennen weit <strong>aus</strong>fahren,<br />

um die Signale empfangen zu können, jene<br />

Energien, die uns wieder zum wahren Strom<br />

des Lebens zurückführen können. Bäume<br />

eignen sich besonders gut dafür, schon im<br />

Altertum wurden ihnen mächtige Kräfte<br />

zugesprochen.<br />

<strong>Die</strong> starke Heilkraft der Bäume resultiert<br />

<strong>aus</strong> ihrer Sprache, die nur in der Begegnung<br />

mit ihnen zu verstehen ist. Unser Innerstes<br />

wird angesprochen und berührt und so wird<br />

es möglich, sich selbst wahrzunehmen. Bäume<br />

haben uns viel zu sagen, und wer ihre<br />

Symbolsprache versteht, wird die Einladung<br />

annehmen, sich einmal ganz bewusst in<br />

Ruhe unter einen alten Baum zu setzen.<br />

Foto: © contrastwerkstatt/Fotolia<br />

18 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © Wikimedia/Pfiffner Pascal<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Quälende Flecken im Mund<br />

Aphthen tun höllisch weh und<br />

stören beim Essen, Sprechen<br />

und Schlucken.<br />

Sie werden auch als Aften oder Aphten bezeichnet<br />

und gehören zu der häufigsten Erkrankungen<br />

der Mundschleimhaut. Es werden<br />

drei Formen unterschieden. <strong>Die</strong> linsengroßen<br />

Minor-Aphthen kommen am häufigsten<br />

vor, während die centgroßen Major-Aphthen<br />

seltener erscheinen, tiefer in die<br />

Schleimhaut eindringen und eine längere<br />

Heildauer haben. Sehr selten kommen herpetiforme<br />

Aphthen vor, die bevorzugt am<br />

Zungenrand und an der Innenseite der Lippen<br />

erscheinen. <strong>Die</strong> Entzündungen mit kleinen<br />

weiß-gelblichen Stippen oder Bläschen<br />

haben einen ringförmigen hochroten Umriss.<br />

Aphthen sind nicht nur lästig, sondern<br />

sehr schmerzhaft. Typischerweise kommt<br />

die Erkrankung im Zungenraum, der Wangenschleimhaut<br />

und im Gaumenbereich vor.<br />

Je nachdem wo die Entzündungen auftauchen,<br />

können starke Schmerzen beim Kauen,<br />

Trinken, Schlucken, Zähneputzen oder<br />

Sprechen entstehen. Vor allem bei sauren<br />

Lebensmitteln, wie Zitrusfrüchte und Säfte<br />

und scharfen Gewürzen kann der Mundraum<br />

unangenehm brennen und schmerzen.<br />

Woher kommen sie?<br />

Bisher ist nicht geklärt warum Aphthen entstehen.<br />

Es gibt eine ganze Reihe von Mutmaßungen<br />

über ihre Ursache. Schon Kinder können<br />

sie bekommen und Frauen leiden häufiger<br />

als Männer darunter, daher könnten hormonelle<br />

Einflüsse eine Rolle spielen. Als Auslöser<br />

werden Bakterien und Viren vermutet.<br />

Auf jeden Fall können Aphten durch die seltene<br />

Gefäßerkrankung Morbus Behcet entstehen.<br />

Eine Aphthenbildung wird gefördert<br />

durch unverträgliche Lebensmittel, beruflichen<br />

oder privaten Stress oder ein geschwächtes<br />

Immunsystem. Mechanische Reize<br />

des Zahnfleisches durch schlecht sitzende<br />

Zahnspangen, Prothesen oder Verletzungen<br />

mit der Zahnbürste, können ebenfalls zu den<br />

schmerzenden Entzündungen führen. Als<br />

weitere mögliche Ursachen werden eine Autoimmunreaktion<br />

des Körpers sowie eine<br />

fehlerhafte Regulierung der Blutgefäße<br />

durch die Nerven diskutiert. Forscher vermuten,<br />

dass eine unzureichende Versorgung<br />

mit Zink, Eisen sowie Vitamin B 12 die Erkrankung<br />

begünstigen kann.<br />

Schmerzen lindern!<br />

<strong>Die</strong> kleinen Stellen in der Mundschleimhaut<br />

sollen nicht ansteckend sein und brauchen<br />

nicht behandelt zu werden, obwohl Ärzte<br />

eine familiäre Häufung beobachten. Wer<br />

nicht weiß ob es sich bei der Entzündung im<br />

Mundraum um eine Aphthe handelt, sollte<br />

sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen.<br />

In einem Zeitraum von ein bis zwei Wochen<br />

heilen die Stellen normalerweise von<br />

selber ab. Kehren sie häufig wieder, wird von<br />

einer chronisch rezidivierenden Aphthose<br />

gesprochen. Falls sich die Entzündungen<br />

in dieser Zeit nicht zurückziehen, kann<br />

eine Herpesinfektion dahinterstecken. Beschwerden<br />

durch Aphthen können mit<br />

pflanzlichen Tinkturen <strong>aus</strong> Myrrhe, Nelken<br />

oder Rhabarberwurzel, Minzöl, Kamille-, Salbei-<br />

oder Spitzwegerichtee gelindert werden.<br />

Da die Entzündungen sehr schmerzhaft sind,<br />

helfen auch lokal betäubende Salben und<br />

Gels.<br />

Ihr <strong>Apotheke</strong>nteam<br />

berät Sie um Fragen rund<br />

um die Mundhygiene!<br />

Foto: © Wikimedia Foto: © KKH<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 19


wellness & gesundheit<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Bewegung ist die<br />

beste <strong>Medizin</strong>!<br />

Regelmäßige Bewegung fördert<br />

das Wohlbefinden und<br />

kann vielen Krankheiten vorbeugen.<br />

Warum ist sportliche<br />

Betätigung so gesund?<br />

Der Zusammenhang zwischen mangelnder<br />

Bewegung und Erkrankungen ist wissenschaftlich<br />

belegt und lässt keine Zweifel aufkommen:<br />

Bewegung ist <strong>Medizin</strong>! Inzwischen<br />

erkennen immer mehr Menschen, dass Gesundheit<br />

kein Konsumgut und ihr Körper keine<br />

Maschine ist. Gesundheit ist nicht käuflich,<br />

sondern jeder muss sie sich erarbeiten.<br />

Neben positiven Eigenschaften auf das Herz-<br />

Kreislauf- und Stoffwechselsystem sowie des<br />

Bewegungsapparates beugen regelmäßige<br />

körperliche Aktivitäten, besonders an der frischen<br />

Luft Erkältungskrankheiten vor, entspannen<br />

und stärken Geist und Seele. Bewegung<br />

fördert Ausdauer, Kraft, Koordination,<br />

Beweglichkeit und Schnelligkeit. Es wird<br />

mehr Sauerstoff aufgenommen, mehr Energie<br />

verbraucht, Verspannungen gelöst und die<br />

Muskulatur gestärkt. Mit Bewegung ist nicht<br />

unbedingt Sporttreiben gemeint. Auch strammes<br />

Gehen reicht <strong>aus</strong>, aber es sollte regelmäßig<br />

gemacht werden, um seine Leistungsfähigkeit<br />

stabil zu halten. Wer sich bisher<br />

wenig bewegt hat und schon älter ist, sollte<br />

vorher unbedingt einen Check-up beim Arzt<br />

machen.<br />

Wer rastet, der rostet<br />

Fast jeder kennt die alte Volksweisheit: Wer<br />

rastet, der rostet. Kurz und knapp wird <strong>aus</strong>gedrückt,<br />

wie der menschliche Körper aufs<br />

Nichtstun reagiert. Alles, was genutzt wird,<br />

kann sich entwickeln und was wir nicht nutzen,<br />

verkümmert. Ein Bewegungsmangel lässt<br />

Muskeln und Knochen schwinden. Jeder, der<br />

mal ein gebrochenes Bein hatte oder mehrere<br />

Wochen im Krankenbett liegen musste<br />

weiß, die ruhiggestellten Muskeln müssen<br />

erst wieder aufgebaut werden. Auch die Knochenmasse<br />

nimmt in der Ruhephase einige<br />

Prozent ab. Im Umkehrschluss bedeutet dies:<br />

Bewegung lohnt sich immer! Durch einen aktiven<br />

Lebensstil, mit mindestens 20 bis 30 Minuten<br />

körperlicher Aktivität am Tag, können<br />

Sie den Knochenabbau (Osteoporose) bremsen.<br />

Sie signalisiert dem Körper, dass die<br />

Knochen noch gebraucht werden und daher<br />

funktionstüchtig bleiben müssen. Das Muskelsystem<br />

und die körperliche Bewegung<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

20 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

haben möglicherweise einen größeren Einfluss<br />

auf die Entwicklung des Skeletts, als die<br />

Höhe der Kalziumaufnahme. Zur Osteoporose-Vorbeugung<br />

eignen sich viele Sportarten<br />

wie Muskelaufbau- bzw. Krafttraining, Walking,<br />

Nordic Walking, Joggen, Wandern, Radfahren,<br />

Golf, Tennis, Tanzen, Schwimmen und<br />

Gymnastik in vielen Variationen. Auch im hohen<br />

Alter kann über gezieltes und schonendes<br />

Training ein Knochenabbau aufgehalten<br />

werden.<br />

Übergewicht, ein träger müder Darm, Völlegefühl,<br />

Unwohlsein, Blähungen und Verstopfung<br />

entstehen oft durch ungünstige Ernährungs-<br />

und Lebensgewohnheiten. Wenn Sie<br />

den ganzen Tag im Büro sitzen sollten Sie sich<br />

möglichst in der Freizeit täglich bewegen. Gehen<br />

Sie schwimmen, joggen, wandern oder<br />

tanzen. Flott Spazierengehen ist für viele auch<br />

in der Mittagsp<strong>aus</strong>e möglich, denn diese<br />

Aktionen machen den Darm wieder fit.<br />

Bewegung<br />

verordnet und dosiert<br />

Inzwischen ist bekannt, dass Diabetes Typ 2<br />

eine typische Muskelschwunderkrankung ist<br />

und dass hoher Blutdruck eine Gefäßschwäche<br />

infolge mangelnder Bewegung ist. Demenz<br />

könnte durch eine Optimierung der<br />

Effekte. Gleichzeitig steigt die Lebensqualität<br />

der aktiven Menschen deutlich an.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Foto: © www.blaek.de<br />

Bewegungsmangel ist auch eine der häufigsten<br />

Ursachen für Rückenschmerzen, darunter<br />

leidet etwa 80 Prozent der deutschen Bevölkerung.<br />

Wer mit Hexenschuss & Co. nichts<br />

zu tun haben möchte, braucht Bewegung, Bewegung<br />

und nochmals Bewegung. Angemessene<br />

Bewegung führt zu einer besseren<br />

Durchblutung, zum Abtransport schädlicher<br />

Substanzen und besserer Nährstoffversorgung.<br />

Doch wer bereits unter Rückenschmerzen<br />

leidet, sollte sich genau überlegen, welche<br />

Sportart er wählt. Alles, was im Wasser<br />

stattfindet, eignet sich besonders für Ungeübte.<br />

Wasserball, Tauchen und Schwimmen<br />

stärken Muskeln ohne dabei die Gelenke zu<br />

belasten. Sportarten wie Wandern, Joggen<br />

oder Radfahren sind ideal, nicht nur was die<br />

Ausdauer betrifft. Gleichmäßige Abläufe<br />

stärken das Muskelkorsett des Rückens ohne<br />

dabei die Gelenke zu belasten.<br />

Sauerstoffversorgung und der Stoffwechselprozesse<br />

im Gehirn verhindert werden. Bewegung<br />

wirkt sozusagen als Medikament und<br />

diese <strong>Medizin</strong> hat keine Nebenwirkungen.<br />

Studien über einen Zeitrahmen bis zu 30 Jahren<br />

konnten eindeutig nachweisen: Mehr Bewegung<br />

senkt Krankheit und folglich Todesfälle.<br />

Es ist sogar eine eindeutige Dosis-Wirkungsbeziehung<br />

<strong>aus</strong>zumachen. Je größer das<br />

Bewegungsvolumen, desto größer sind die<br />

Weil nun Bewegung <strong>Medizin</strong> ist, muss sie<br />

auch individuell verordnet und dosiert werden,<br />

am besten vom <strong>Medizin</strong>er. Denn jeder<br />

Mensch bringt andere Vor<strong>aus</strong>setzungen mit<br />

und die verschiedenen Trainingsformen sind<br />

unterschiedlich wirksam. Daher haben sich,<br />

schon vor einiger Zeit, die Deutsche Gesellschaft<br />

für Sportmedizin und Prävention<br />

(DGSP), die Bundesärztekammer sowie der<br />

Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zusammengetan,<br />

um die Initiative „Rezept für<br />

Bewegung“ umzusetzen, mit dem Ziel, möglichst<br />

viele ihrer Patienten zu einem dauerhaften<br />

aktiven Lebensstil zu motivieren. Das<br />

Rezept ist für Patienten eine Orientierungshilfe<br />

bei der Suche nach qualifizierten und<br />

zertifizierten Angeboten. Es ist eine Empfehlung<br />

Ihres Arztes, ohne<br />

Abrechnungsmöglichkeit,<br />

aber für ein Gesundheitsplus<br />

mit Erfolgserlebnissen<br />

und viel Spaß.<br />

Weitere Infos:<br />

<strong>Die</strong>ses Rezept für mehr Bewegung<br />

kann Ihnen Ihr Arzt verschreiben.<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 21


alternative heilmethoden<br />

Foto: © Fotolia<br />

Gemmotherapie –<br />

Heilen mit Knospen<br />

Eine <strong>sanfte</strong> Form der Phytotherapie<br />

ist die Gemmotherapie. <strong>Die</strong> Wachstumskräfte<br />

der Pflanzen regen beim Menschen die<br />

Selbstheilungskräfte an.<br />

In Frankreich und der Schweiz ist die Gemmotherapie<br />

schon länger etabliert und Gemmotherapeutika<br />

sind als Arzneimittel zugelassen.<br />

In Deutschland ist diese Therapiemöglichkeit<br />

eher unbekannt! <strong>Die</strong> Gemmotherapie<br />

nutzt die hochaktiven Wachstumskräfte<br />

von Pflanzen für den Menschen.<br />

Ausschließlich frische Knospen (lat. gemma<br />

= Knospe), Triebspitzen, junge Schösslinge<br />

und im Wachstum befindliche Wurzelfasern<br />

werden verwendet, während in der klassischen<br />

Phytotherapie <strong>aus</strong>gewachsene Pflanzenteile,<br />

Blüten, Früchte oder Wurzeln eingesetzt<br />

werden. Nach der Philosophie der<br />

Gemmotherapie steckt in dem Embryonalgewebe<br />

die größte Energie und Vitalität einer<br />

Pflanze. Ihr Wachstumsdrang wird besonders<br />

im Frühling sichtbar, wenn die Natur<br />

nach einigen warmen Sonnentagen fast<br />

zu explodieren scheint! In diesem frühen<br />

Wachstumsstadium enthält das Gewebe<br />

reichlich wachstumsfördernde Pflanzenhormone<br />

wie Auxine und Gibberelline. Um sich<br />

vor Fehlteilungen zu schützen, besitzt der<br />

embryonale Organismus der Pflanze bestimmte<br />

Eiweißstoffe (Phytoproteine). <strong>Die</strong>se<br />

Substanzen werden für Therapiezwecke<br />

schonend <strong>aus</strong> den Pflanzen her<strong>aus</strong>gelöst.<br />

Heilen mit Knospen<br />

Schon Hildegard von Bingen empfahl zur<br />

Heilung von Erkrankungen die Knospen einiger<br />

Pflanzen. Dadurch angeregt entdeckte,<br />

in den 50er-Jahren, der belgische Arzt Dr. Pol<br />

Henry die Phyto-Embryotherapie. Später<br />

entwickelte der Homöopath Dr. Max Tétau<br />

dar<strong>aus</strong> die Gemmotherapie, die heute fester<br />

und erfolgreicher Bestandteil der Pflanzenheilkunde<br />

ist. Studien zeigten, dass die <strong>aus</strong><br />

Knospen hergestellten Essenzen auf den<br />

Zellh<strong>aus</strong>halt des Körpers wirken und sie<br />

sind auch nachweisbar in Veränderungen<br />

des Blutbildes. <strong>Die</strong> Mittel regen die Bildung<br />

spezieller weißer Blutkörperchen (Makrophagen)<br />

an, die Krankheitserreger wie Bakterien<br />

aufnehmen und abbauen. Knospenmazerate<br />

können daher den Organismus bei<br />

Regenerations- und Heilungsprozessen hilfreich<br />

unterstützen. Das bekannteste Mittel<br />

in der Gemmotherapie und die am meisten<br />

verabreichte Essenz stammt von der<br />

Schwarzen Johannisbeere (Ribes nigrum).<br />

Sie wird als <strong>sanfte</strong>s, pflanzliches Kortison<br />

bezeichnet. Zur weiteren Anwendung kommen<br />

die Knospen von Birke, Feigenbaum,<br />

Gewöhnliche Esche, Wacholder, Olivenbaum,<br />

Bergföhre, Hagebutte, Rosmarin,<br />

Himbeere, Mammutbaum, Silberlinde, Preiselbeere<br />

und Weinbeere.<br />

Gemmotherapeutika<br />

sind ergiebig<br />

<strong>Die</strong> Herstellung der Essenzen ist sehr zeitaufwändig<br />

und muss sorgfältig geschehen.<br />

Frische, einheimische Pflanzenknospen<br />

werden zu einem bestimmten Erntezeitpunkt<br />

gesammelt und in einem Glycerol-<br />

Alkohol-Gemisch mazeriert, das heißt eingelegt.<br />

Nach dem Filtern und Verdünnen<br />

entsteht ein wohlschmeckendes, effizient<br />

22 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Fotos: © www.spagyros.de<br />

wirkendes und hochwertiges Heilmittel, das<br />

sogenannte Knospen-Clycerol-Mazerat.<br />

Knospenmazerate werden als Mundspray<br />

verwendet, ermöglichen eine geringe Einnahmemenge<br />

und haben eine hohe Ergiebigkeit.<br />

Das Mittel wird direkt mit zwei bis<br />

drei Sprühstößen auf die Mundschleimhaut<br />

gesprüht, erfahrungsgemäß zwei- bis dreimal<br />

täglich. Eine Einnahme erfolgt möglichst<br />

eine Viertelstunde vor dem Essen. Durch<br />

die Mundschleimhaut können die Wirkstoffe<br />

schnell und vollständig in den Blutkreislauf<br />

aufgenommen werden. <strong>Die</strong> Wirkung tritt so<br />

rascher ein und eine unerwünschte Zersetzung<br />

im Magen-Darm-Trakt wird vermieden.<br />

Verschiedene Pflanzen<strong>aus</strong>züge können miteinander<br />

kombiniert werden, aber nur die<br />

Pflanzen, die auch in der Natur gemeinsam<br />

vorkommen. Zwischen den verschiedenen<br />

Präparaten sollte ein zeitlicher Abstand<br />

sein. Bei komplexen Krankheitsbildern ist<br />

es immer angebracht, sich von einem in dieser<br />

Therapie <strong>aus</strong>gebildeten Arzt oder Heilpraktiker<br />

behandeln zu lassen.<br />

Wirkungsspektrum<br />

der Gemmoextrakte<br />

Das Einsatzgebiet der Gemmomazerate ist<br />

sehr vielseitig. Bei akuten sowie chronischen<br />

Gesundheitsstörungen können sie<br />

regulierend, <strong>aus</strong>leitend oder reinigend auf<br />

den Organismus wirken. <strong>Die</strong> Pflanzenzubereitung<br />

lässt sich bei vielen Funktionsstörungen<br />

wie Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden,<br />

Schlafstörungen, Magenbrennen,<br />

Allergien oder Heuschnupfen einsetzen.<br />

Sie entfalten unterschiedliche medizinische<br />

Wirkungen: entzündungshemmend,<br />

antiallergisch, antirheumatisch, beruhigend,<br />

schmerz- und krampfstillend.<br />

Heilwirkung<br />

einiger Knospenmazerate<br />

Bergföhrenknospe<br />

(Pinus montana)<br />

Pflanzliches Antirheumatikum bei sämtlichen<br />

rheumatischen Prozessen entzündlicher und<br />

degenerativer Art: Rheuma, Arthrose, Arthritis.<br />

Hagebuttenknospe<br />

(Rosa canina)<br />

Pflanzliches Analgetika bei Schmerz- und<br />

Krampfzuständen, wie Kopf- und Nervenschmerzen,<br />

Migräne und Neuralgien.<br />

Himbeerknospe<br />

(Rubus idaeus)<br />

Pflanzliches Hormonmittel bei Frauenkrankheiten<br />

wie Menstruationsstörungen, Wechseljahrbeschwerden<br />

und hormonellen<br />

Störungen.<br />

Schwarze Johannisbeerknospe<br />

(Ribes nigrum)<br />

Pflanzliches Kortison für entzündliche und<br />

allergische Prozesse, bei Bronchitis, Schnupfen,<br />

Heuschnupfen und Sinusitis.<br />

Mammutbaumknospe<br />

(Sequoia gigantea)<br />

Pflanzliches Beruhigungsmittel bei nervlichen<br />

Störungen sowie bei Schwäche und<br />

Alterungsbeschwerden.<br />

Olivenbaumknospe<br />

(Olea europaea)<br />

Pflanzliches Gefäßmittel bei hohem Blutdruck,<br />

Schwindel, Arterienverkalkung und<br />

Altersbeschwerden.<br />

Knospenmazerate sind in der<br />

<strong>Apotheke</strong> erhältlich<br />

Foto: © www.maudrich.com/verlag<br />

Alternative<br />

Therapien<br />

Gemmotherapie unterstützt andere<br />

Behandlungsmethoden und kann<br />

selbst durch Phytotherapie und<br />

Mineralientherapie ergänzt werden.<br />

Dr. Hans Martin Steingasser<br />

Buch<br />

Gemmotherapie-Phytotherapie-<br />

Mineralientherapie<br />

<strong>Verlag</strong> Wilhelm Maudrich, Wien<br />

ISBN: 978-3-85175-830-6<br />

37,00 €<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 23


atgeber gesundheit<br />

Fotos: © gvw<br />

Wenn Wunden schlecht heilen!<br />

Drei bis vier Millionen Menschen leiden an chronischen Wunden. <strong>Die</strong> Ursachen sind<br />

komplex und die richtige Diagnose und Behandlung gestaltet sich schwierig.<br />

Damit eine Wunde rasch heilt, kommt es auf die richtige Wundversorgung<br />

an. Tiefe, größere und stark blutende Wunden, müssen oft<br />

genäht und vom Arzt versorgt werden. Kleinere Schnitt- und Schürfwunden<br />

können meist selbst behandelt werden. Ist Dreck in die<br />

Wunde gelangt, wird diese sofort unter klarem Leitungswasser<br />

<strong>aus</strong>gespült, danach Desinfektionsspray aufgesprüht und mit einem<br />

Pflaster abgedeckt! Normalerweise heilen durch Verletzungen<br />

entstandene Hautwunden immer ab. Falls sie sehr schlecht<br />

heilen, muss nach dem Grund gesucht werden. Nur durch Klärung<br />

und Behandlung der Ursachen kann der Entzündungsprozess<br />

gestoppt werden. Das ist besonders wichtig bei Wunden, die ohne<br />

erkennbaren äußeren Anlass entstanden sind.<br />

Was sind die Ursachen?<br />

Eine Wunde kann nur abheilen, wenn die arterielle Blutversorgung<br />

der betroffenen Haut intakt ist. Problematisch wird es bei arteriellen<br />

Durchblutungsstörungen vor allem in Beinen und Füßen. Häufig<br />

sind Venenerkrankungen wie eine Arteriosklerose der Beinarterien<br />

eine Ursache für schlecht heilende Wunden. Betroffene spüren vorher<br />

schon belastungsabhängige Schmerzen in Waden und Oberschenkeln<br />

(„Schaufensterkrankheit“). Diabetiker dagegen nehmen<br />

dieses Warnsignal nicht wahr, da sie unter Störungen der<br />

Schmerzempfindlichkeit leiden. Außerdem entdecken<br />

sie wegen mangelndem Wundschmerz auch viel zu spät<br />

Verletzungen an den Füßen. Bei Rauchern können durch<br />

Durchblutungsstörungen und Gefäßverschlüsse stark<br />

schmerzende Wunden entstehen. Aber auch bei Nichtrauchern<br />

kommen Verschlüsse der Finger- und Zehenarterien vor.<br />

Ursache kann eine Verschleppung (Embolie) von Blutgerinnseln<br />

oder von Cholesterinkristallen sein oder eine Systemerkrankung<br />

des Körpers.<br />

<strong>Die</strong> häufigste Ursache von Wundheilungsstörungen sind aber<br />

Venenerkrankungen. Das Blut kann bei Krampfaderleiden oder nach<br />

einer Beinvenenthrombose schlechter zurücktransportiert werden.<br />

Es versackt in den Beinen. Der Blutstau macht sich in einer Schwellung<br />

(Ödem) und einer Braunverfärbung der Haut, speziell im Knöchelbereich<br />

bemerkbar. An diesen Stellen können <strong>aus</strong> Bagatellverletzungen<br />

Wunden entstehen, die ohne Behandlung schnell größer<br />

werden. Bei älteren Patienten kann es zu mehreren Wunden gleichzeitig<br />

kommen, die sich <strong>aus</strong> Haut<strong>aus</strong>schlägen bilden. Oft liegt eine<br />

Entzündung der kleinsten Hautarterien und -venen zugrunde.<br />

Anlaufstelle Wundzentren<br />

Für schlecht heilende Wunden sind Gefäßspezialisten (Angiologen)<br />

die richtigen Ansprechpartner. Eine Anlaufstelle für Patienten mit<br />

chronischen Wundheilungsstörungen (Wundchroniker) sind ambulante<br />

Wundzentren (www.wundzentren.de). Dort arbeiten<br />

Spezialpflegekräfte und Ärzte, außerhalb des Krankenh<strong>aus</strong>es,<br />

zusammen, die sich darum kümmern, dass chronische<br />

Wunden abheilen oder deutlich verkleinert werden.<br />

Durch die ambulante Komplettversorgung chronischer<br />

und sekundär heilender Wunden, kann die Lebensqualität<br />

Betroffener deutlich verbessert werden.<br />

24 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 25


atgeber gesundheit<br />

Schützen Sie Ihr Gehör!<br />

Unsere Ohren sind immer<br />

auf Empfang. Regelmäßige<br />

Ruhezeiten erhalten das<br />

Hörvermögen!<br />

Eine Dauerbeschallung und zu viel Dezibel<br />

bleiben nicht ohne Folgeschäden für das<br />

Gehör. Werden die Ohren längere Zeit hohen<br />

Schallpegeln <strong>aus</strong>gesetzt, kommt es zur<br />

Unterversorgung der Haarzellen im Innenohr<br />

mit Nährstoffen und damit zu einer vorübergehenden<br />

Schwerhörigkeit. Haarzellen<br />

können sich wieder in acht bis zehn Stunden<br />

erholen. Doch wer seinen Ohren keine Ruhep<strong>aus</strong>en<br />

gönnt, muss mit einer Schädigung<br />

und einem Hörverlust rechnen, weil dann<br />

die äußerst sensiblen Haar- bzw. Sinneszellen<br />

im Ohr zerstört werden. Hörinformationen gelangen nicht<br />

mehr ungehindert ins Gehirn, es können Ohrgeräusche (Tinnitus)<br />

und langfristig eine Schwerhörigkeit auftreten.<br />

Lärm schadet dem Gehör!<br />

Laute Geräusche gehören zum Alltag! Schon im Kinderzimmer gibt<br />

es geräuschvolles Spielzeug, das dudelt, piept oder rasselt. Heranwachsende<br />

lieben Computerspiele mit lauten Soundtracks. Jugendliche<br />

hören nicht nur ihre Lieblingsmusik über Kopfhörer, sondern<br />

gehen zusätzlich in Discos, Kneipen und auf Konzerte. Nebenbei<br />

läuft den ganzen Tag das Radio, Computer oder der Fernseher. Hörschäden<br />

bei Kindern und Jugendlichen haben nach Aussage der<br />

Deutschen Krankenversicherung im Zeitraum von 2006 bis 2010 um<br />

26 Prozent zugenommen. Als eine der Ursachen gelten die Hörgewohnheiten,<br />

die mit der massenhaften Verbreitung von MP3-Playern<br />

und Smartphones zusammenfällt. Im Schulalltag wirken sich<br />

Störgeräusche <strong>aus</strong> der Umwelt negativ auf die Konzentrations- und<br />

Leistungsfähigkeit <strong>aus</strong>, das zeigen Untersuchungen an Schulen.<br />

Neben der Dauerbeschallung, hat auch die Lautstärke Auswirkungen.<br />

Ein dauerhafter Lärmpegel ist nicht nur schädlich für die<br />

26 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013<br />

Foto: © AOK-Mediendienst<br />

Ohren, sondern es kann dadurch zu ernsthaften gesundheitlichen<br />

Beschwerden wie Bluthochdruck, Schlafstörungen<br />

und Magen-Darm-Störungen kommen.<br />

Erste Warnsignale!<br />

Je höher der Dezibel-Pegel, desto geringer ist die Zeit,<br />

die die Hörzellen ohne Verluste standhalten. Schon nach<br />

einer Stunde kann bei 94 Dezibel, das ist die Lautstärke, eines<br />

normal eingestellten MP3-Players, eine Schädigung einsetzen. Ein<br />

Summen oder das Gefühl von Watte im Ohr sind immer ein Warnsignal<br />

und zeigen an, dass die Haarzellen im Ohr leiden. Wenn es trotz<br />

Vorsicht zum Piepen oder Taubheitsgefühlen kommt, sollten Sie<br />

unbedingt einen HNO-Arzt aufsuchen. Denn solche Symptome können<br />

auf einen Hörsturz hinweisen. Mit frühzeitig eingeleiteten, durchblutungsfördernden<br />

Maßnahmen, lassen sich Folgeschäden wie<br />

Tinnitus oder dauerhafter Hörverlust verhindern.<br />

Lärmschutz im Job und Freizeit!<br />

Lärmbelästigungen nehmen in unserer Arbeitswelt und in der<br />

Freizeit immer mehr zu. Kaum einer kann Krach und Geräuschen


entrinnen. Im Beruf muss der Lärmschutz immer eingehalten<br />

werden, aber auch in der Freizeit ist es sinnvoll den Lärmpegel zu<br />

reduzieren.<br />

Beim Rasenmähen und Heimwerken können Sie beim Neukauf lärmreduzierte<br />

Maschinen anschaffen und bei lauten Geräten sicherheitshalber<br />

einen Hörschutz tragen. Hersteller müssen Maschinen,<br />

die draußen Verwendung finden, mit einem Schallleistungspegel in<br />

Dezibel <strong>aus</strong>weisen. Leise Geräte<br />

haben eine niedrige Zahl. Sogar<br />

Schnarchen schadet dem<br />

Gehör und das ist besonders<br />

schlimm, weil sich nachts die<br />

Ohren erholen müssen. Wenn<br />

Ihr Partner schnarcht, helfen<br />

Ohrstöpsel <strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong>,<br />

denn die Schnarch-Lautstärke<br />

kann bis zu 90 Dezibel erreichen.<br />

Das ist das Geräusch<br />

eines fahrenden Lkws.<br />

Foto: © AOK-Mediendienst Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Erholung<br />

für die Ohren<br />

Wer seinen Ohren zwischendurch<br />

P<strong>aus</strong>en gönnt, damit die<br />

Hörsinneszellen ihr Stoffwechselgleichgewicht<br />

wieder herstellen<br />

können und es auch mit<br />

der Lautstärke nicht übertreibt,<br />

muss keine bleibenden Schäden<br />

befürchten. Führen Sie regelmäßig<br />

aktive Ruhephasen ein,<br />

etwa durch Spaziergänge im<br />

Wald und in der Natur. Lesen Sie<br />

ein Buch und verzichten Sie dabei<br />

auf eine Geräuschkulisse.<br />

Genießen Sie bewusst die Stille! Viele müssen sich erst daran gewöhnen.<br />

Nicht nur Ihre Ohren erholen sich, Sie fühlen sich dadurch<br />

entspannter, werden aufmerksamer und einfach konzentrierter.<br />

Internationaler Tag des Lärms<br />

Der Tag gegen Lärm findet zum 16. Mal am 24. April<br />

2013 statt und wird von der Deutschen Gesellschaft für<br />

Akustik organisiert. Lärm wirkt nicht nur auf das Gehör,<br />

sondern hat noch andere mögliche Langzeitfolgen,<br />

daher stuft die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) Lärm als zweitgrößtes Gesundheitsrisiko ein.<br />

www.tag-gegen-laerm.de<br />

Foto: © www.mankau-verlag.de<br />

Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Gewinnspiel<br />

Biochemie nach<br />

Dr. Schüßler<br />

Immer mehr Menschen schätzen die ganzheitliche<br />

Heilweise der 12 Schüßler-Salze. <strong>Die</strong> völlig unbedenklichen<br />

biochemischen Mineralsalze eignen sich<br />

zur Vorsorge und Gesunderhaltung, bei gesundheitlichen<br />

Problemen und zur Regeneration. <strong>Die</strong> Autorin<br />

und Heilpraktikerin Angelika Gräfin Wolffskeel<br />

von Reichenberg, gibt in ihrem Buch praktische<br />

Hinweise zur Anwendung im Alltag mit vielen nützlichen<br />

Tipps für die unterschiedlichsten Beschwerden.<br />

Wir verlosen 10 Bücher „<strong>Die</strong> 12 Salze des Lebens“,<br />

der Schüßler-Expertin. Anwender finden in dem<br />

Standardwerk nicht nur Informationen und Empfehlungen<br />

für zahlreiche spezielle Krankheitsbilder und<br />

ein umfassendes Symptomregister, sondern vertieftes<br />

Hintergrundwissen.<br />

Wenn Sie einen Ratgeber gewinnen möchten, dann<br />

schreiben Sie bis zum 30.04.2013 eine <strong>aus</strong>reichend<br />

frankierte Postkarte mit dem Lösungswort <strong>aus</strong> dem<br />

Rätsel auf Seite 25 und der Adresse der <strong>Apotheke</strong>,<br />

von der Sie „Naturheilkunde & Gesundheit“ erhalten<br />

an:<br />

S & D <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Stichwort: Schüßler-Salze<br />

Postfach 1213<br />

47592 Geldern<br />

Per Fax oder E-Mail eingesandte Lösungen werden nicht berücksichtigt.<br />

Mehrfachsendungen führen zum Ausschluss. Der Rechtsweg ist <strong>aus</strong>geschlossen,<br />

die Gewinne sind nicht übertragbar und werden nicht in bar<br />

<strong>aus</strong>gezahlt. <strong>Die</strong> Gewinner werden persönlich benachrichtigt. <strong>Die</strong> Preise<br />

wurden gestiftet vom Mankau <strong>Verlag</strong> (www.mankau-verlag.de).<br />

Foto: © www.mankau-verlag.de<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 27


alternative heilmethoden<br />

Serie: Naturheilkundliche Diagnoseverfahren<br />

Irisdiagnose<br />

<strong>Die</strong> Irisdiagnose gilt bei Naturheilkundlern als<br />

hilfreiches Frühwarnsystem und gibt Aufschluss<br />

über Krankheitsneigungen.<br />

Das Diagnoseverfahren beruht auf der Vorstellung,<br />

dass feste Nervenverbindungen<br />

zwischen allen Körperteilen und Organen<br />

zur Regenbogenhaut (Iris) des Körpers<br />

bestehen. Entwickelt wurde die Methode<br />

um 1880 von einem ungarischen Arzt und<br />

Homöopathen.<br />

Für den Augendiagnostiker, dem sogenannten<br />

Iridologen, ist die Iris wie ein Fingerabdruck<br />

des Menschen, denn kein Auge gleicht<br />

dem anderen. <strong>Die</strong> Augenfarbe wird bestimmt<br />

durch den Pigmentgehalt der Membranschichten<br />

der Regenbogenhaut. Therapeuten<br />

ziehen <strong>aus</strong> der Farbe der Iris Rückschlüsse<br />

auf die familiären Krankheitsneigungen<br />

(Konstitution) des Menschen. Es<br />

werden drei verschiedene Konstitutionen<br />

unterschieden, die in verschiedene Typen<br />

eingeteilt werden. Ein geübter Therapeut<br />

soll durch Veränderungen in den Strukturen<br />

28 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013<br />

der Iris wie Pigmentflecken, Streifen, Ringe,<br />

Wolken, Aufhellungen, Abdunklungen oder<br />

auffällige Gefäßzeichnungen, Krankheiten<br />

oder Störungen wie Entzündungen, Stoffwechselstörungen,<br />

Bindegewebsschwäche<br />

und deren Ursachen sowie die Zusammenhänge<br />

erkennen können. <strong>Die</strong> Iris gibt ihm<br />

Hinweise auf eine vergangene, gegenwärtige<br />

und die zukünftige gesundheitliche Situation<br />

des Körpers, aber auch der Seele sowie des<br />

energetischen Zustandes des Patienten. <strong>Die</strong><br />

Irisdiagnose soll anlagebedingte Schwächen<br />

eines Menschen mit Anzeichen für bestimmte<br />

Krankheitsdispositionen zeigen,<br />

noch bevor eine Erkrankung vorliegt.<br />

Unterschiedliche<br />

Diagnoseansätze<br />

Einige Irisdiagnostiker teilen die Iris optisch<br />

in kleine Kreissegmente, die einem bestimmten<br />

Körperteil entsprechen sollen.<br />

Andere Therapeuten benutzen Iriskarten in<br />

der Art der Fußreflexzonen. <strong>Die</strong> rechte Körperhälfte<br />

wird in der Iris des rechten Auges<br />

und die linke Körperhälfte in der linken Iris<br />

gezeigt. Der Therapeut betrachtet die Iris<br />

mit der Lupe oder fotografiert sie, um sie<br />

auf auffällige Strukturen hin zu untersuchen.<br />

<strong>Die</strong> Irisdiagnose gehört zu den umstrittenen<br />

Methoden der Naturheilkunde, vor allem<br />

weil eine einheitliche Lehrmeinung fehlt.<br />

Trotz Hinweise, dass bestimmte Stoffwechselerkrankungen<br />

in der Iris ablesbar sind,<br />

können Studien keine Zusammenhänge mit<br />

Krankheiten finden. Zusätzlich sollten immer,<br />

bei einem Verdacht auf Erkrankungen,<br />

eine Anamnese, weitere Diagnoseverfahren<br />

und übliche Untersuchungen durchgeführt<br />

werden, um die Diagnose zu erhärten und<br />

zur Sicherheit, damit keine ernsten Krankheiten<br />

übersehen werden.<br />

Foto: © wikimedia/Laitr Keiows


wellness & gesundheit<br />

Lemongrass<br />

Herkunft<br />

Lemongrass zählt zu den Süßgräsern<br />

und liebt Temperaturen, wie sie in Afrika,<br />

Indien, Haiti, Jamaika und Madagaskar<br />

vorkommen.<br />

Gewinnung<br />

Das dünnflüssige, leicht gelbliche Öl<br />

wird durch Wasserdampfdestillation der<br />

Gräser gewonnen.<br />

Duft<br />

Der Duft ist intensiv, frisch und<br />

zitronenartig und wird als erfrischend,<br />

konzentrationsfördernd und anregend<br />

wahrgenommen. Lemongrass mischt<br />

sich gut mit Eukalyptus-, Myrte-, Citrus-,<br />

Rosengeranien- und Koniferenöl.<br />

Eigenschaften &<br />

Verwendung<br />

Lemongrass wirkt anregend und besitzt<br />

die Fähigkeit, auf langen Autofahrten das<br />

Konzentrationsvermögen des Fahrers zu<br />

stärken. Bei kurzfristiger Ermüdung<br />

Fotos: © Wikimedia<br />

genügt es oft, 1-2 Tropfen auf ein<br />

Taschentuch zu träufeln und den Duft<br />

einige Male tief einzuatmen. Das Tuch<br />

kann auf die Lüftung gelegt werden,<br />

damit sich der anregende und<br />

belebende Duft <strong>aus</strong>breitet. Das<br />

ätherische Öl hat antivirale, antibakterielle<br />

und antiseptische Wirkung,<br />

desinfiziert und dämpft den Schmerz.<br />

Es hilft bei Erkältung, Grippe, Kopfschmerzen,<br />

Rheuma, Muskelschmerzen,<br />

Bindegewebsschwäche, Verstauchungen<br />

und Quetschungen.<br />

Geist und Psyche:<br />

Bei stundenlanger Arbeit am Schreibtisch<br />

beugt das Öl geistiger Erschöpfung<br />

und Konzentrationsstörungen vor. Zu<br />

diesem Zweck ist es <strong>aus</strong>gezeichnet zum<br />

Verdampfen in der Duftlampe geeignet.<br />

Der belebende und stimulierende Effekt<br />

zeigt sich auch im emotionalen Bereich,<br />

wo das Öl düstere Gedanken und<br />

negative Stimmungen vertreibt und den<br />

Lebensmut stärkt.<br />

Gesundheit & Wellness<br />

Lemongrass eignet sich hervorragend<br />

als Zusatz zu Inhalationen (Kopf- und<br />

Dampfbad) bei Stirnhöhlenkatarrh und<br />

Schnupfen. Dafür kommen ein bis zwei<br />

Tropfen Öl auf zwei Liter heißes Wasser.<br />

Ein Aromabad mit drei Tropfen (nicht<br />

mehr!) hat erfrischende und belebende<br />

Wirkung und strafft bei regelmäßiger<br />

Anwendung schwaches Bindegewebe.<br />

Müden und überstrapazierten Füßen tut<br />

ein Fußbad gut, dem etwas Lemongrass<br />

zugefügt wurde. <strong>Die</strong>ses Öl sollte immer<br />

sehr sparsam verwendet werden, da es<br />

bei sensibler und empfindlicher Haut<br />

eventuell Reizungen hervorrufen kann.<br />

Lemongrass aromatisiert und desinfiziert<br />

Räume, beseitigt abgestandenen<br />

Zigarettenrauch und vertreibt Ungeziefer<br />

und Insekten.<br />

von Hildegard<br />

Willms-Beyárd<br />

Gesundheitsberaterin<br />

<strong>Die</strong>ser Text gilt der allgemeinen Information sowie<br />

der Bekanntmachung der Pflanzenessenz. Er ist<br />

keine Aufforderung zur Eigenbehandlung, da er keinesfalls<br />

Diagnose und Verordnung des Arztes oder<br />

Behandlers ersetzt. Vor der Einnahme ätherischer<br />

Öle sollten Sie immer fachkundigen Rat einholen.<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 29


34. Centaury (T<strong>aus</strong>endgüldenkraut)<br />

Blüte des <strong>Die</strong>nens<br />

Motto: Nicht nein sagen können!<br />

<strong>Die</strong> Blütenessenz Centaury (Centaurium<br />

umbellatum) hilft Menschen, die sich<br />

leicht zu etwas überreden lassen, die<br />

schwer nein sagen können und sich dann<br />

hinterher über sich ärgern. Es sind sehr<br />

beliebte Leute, mit positivem Gemüt und<br />

großer Hilfsbereitschaft. Doch ihre Gutmütigkeit<br />

wird von anderen oft <strong>aus</strong>genutzt.<br />

Angst vor Konflikten und Ablehnung<br />

hindert sie daran, ihre eigenen Wünsche<br />

und Vorstellungen zu verwirklichen. Centaury-Typen<br />

ordnen sich willig unter und<br />

lassen sich herumkommandieren. Betroffene<br />

leiden unter ihrer mangelnden<br />

Abgrenzungsfähigkeit und haben wenig<br />

Durchsetzungsvermögen.<br />

Centaury als Blütenessenz hilft Personen<br />

sich gegenüber anderen abzugrenzen, die<br />

Persönlichkeit zu festigen und die Urteilsfähigkeit<br />

zu schärfen. Eigene Bedürfnisse<br />

und Wünsche werden mehr berücksichtigt.<br />

Naturheilkunde-Wissen<br />

Foto: © wikimedia/Hans Hillewaert<br />

Herstellung<br />

der Stockbottle<br />

Mit den Stockbottles, den Bachblütenkonzentraten,<br />

werden individuelle<br />

Einnahmemischungen hergestellt. In<br />

eine 30 ml Tropf-Pipettenflasche<br />

(<strong>Apotheke</strong>) werden etwa 10 ml Alkohol<br />

und 20 ml Quellwasser oder Wasser<br />

ohne Kohlensäure eingefüllt. Der<br />

Alkohol macht die Mischung haltbar.<br />

Dazu kommen dann je 3 Tropfen <strong>aus</strong><br />

einer gewählten Stockbottle. Für eine<br />

Mischung verwendete Dr. Bach selber<br />

meist nicht mehr als drei Essenzen.<br />

Standardmäßig werden für eine<br />

Mischung bis zu sieben Essenzen, die<br />

gut zusammenpassen, empfohlen.<br />

Bachblüten ohne Alkohol<br />

Für Kinder werden die Mischungen<br />

ohne Alkohol zubereitet. Sie sollten<br />

dann in ein bis zwei Wochen aufgebraucht<br />

werden. Für alle, die auf Alkohol<br />

verzichten wollen und müssen,<br />

gibt es Bachblüten-Globuli, bei denen<br />

die Essenzen auf Saccharose Kügelchen<br />

aufgebracht werden.<br />

Ausleitung<br />

Durch die Anregung des gesamten Stoffwechsels mit mehr Bewegung<br />

an der frischen Luft, einer Ausscheidung über die Haut<br />

(Schwitzen und Baden), über die Lunge, den Darm und die Niere<br />

kann der Körper entgiften. Kräutermischungen <strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong><br />

können dabei sinnvoll den Körper unterstützen. Zu den <strong>aus</strong>leitenden<br />

Verfahren gehören Aderlass, Blutegeltherapie, Braunscheidt-Verfahren,<br />

Cantharidenpflaster, Klistier, Darmbad und<br />

Schröpfen.<br />

Prävention<br />

Einige Krankheiten können verhindert werden. Mit Vorbeugung<br />

oder primärer Prävention können gesundheitsschädigende<br />

Risikofaktoren vermieden werden. Eine sekundäre Prävention<br />

bedeutet eine frühzeitige Diagnose und Therapie von<br />

Krankheiten durch Vorsorgeuntersuchungen. <strong>Die</strong> tertiäre Prävention<br />

kümmert sich um die Krankheitsfolgen und die Verhinderung<br />

von Rückfällen, dazu gehören Maßnahmen zur Förderung<br />

und Wiederherstellung von körperlichen, seelischen<br />

und sozialen Fähigkeiten.<br />

30 | Naturheilkunde & Gesundheit | 04 - 2013


IMPRESSUM:<br />

Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Her<strong>aus</strong>geber/<strong>Verlag</strong>:<br />

S & D <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Otto-Hahn-Straße 16 · 47608 Geldern<br />

Postfach 1213 · 47592 Geldern<br />

Telefon: (0 28 31) 13 00 -0<br />

Telefax: (0 28 31) 13 00 20<br />

www.SuD-<strong>Verlag</strong>.com<br />

www.naturheilkunde-und-gesundheit.com<br />

info@sud-verlag.de<br />

Kostenlose Hotline: 0800/2831000<br />

Verleger und Geschäftsführer:<br />

Manfred P. H. Gleske (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Oecotrophologin Marita Offermanns<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Ursula Grabow,<br />

Prof. Dr. med. Dr. med.<br />

habil. Wolfgang Remy,<br />

Hildegard Willms-Beyárd<br />

Konzept und Grafikdesign:<br />

Diplom Grafikdesigner Jürgen Kahlert<br />

Rätsel: Pressebüro von Berg<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Marcus H. Thielen, Telefon: (0 28 31) 13 00 42<br />

m.thielen@sud-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 21 (gültig ab 01.01.2013)<br />

Copyright:<br />

2013 by S & D <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Nachdrucke sind – auch <strong>aus</strong>zugsweise –<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

<strong>Verlag</strong>es gestattet und honorarpflichtig.<br />

„<strong>Die</strong> im Magazin dargestellten Informationen<br />

dienen <strong>aus</strong>schließlich zur allgemeinen Information<br />

und sind keinesfalls als Ersatz für eine<br />

persönliche Beratung, Untersuchung, Diagnose<br />

oder Behandlung durch einen Arzt oder <strong>Apotheke</strong>r<br />

gedacht. Alle Angaben sind ohne Gewähr.“<br />

Bezug: Nur über <strong>Apotheke</strong>n.<br />

Naturheilkunde & Gesundheit erscheint<br />

jeweils am Monatsanfang. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manu skripte<br />

und Bilder wird keine Gewähr übernommen.<br />

Rück sen dungen oder die Beant wortung<br />

sonstiger Zuschriften kann nur erfolgen,<br />

wenn <strong>aus</strong>reichendes Porto beiliegt.<br />

(MÄRZ-Lösung: ALLIZIN)<br />

Rätsel-<br />

Auflösung<br />

der Seite 25<br />

Foto: © KKH<br />

Foto: © DAK-Gesundheit/Wigger<br />

auf die Mai-Ausgabe<br />

ab 02.05.2013 in <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Was steckt hinter<br />

Schwindel?<br />

Schwindelanfälle können harmlos, aber<br />

auch Symptome von Erkrankungen sein!<br />

Schutz vor Lebensmittelinfektionen<br />

Gerade bei warmer Witterung und bei<br />

mangelnder Hygiene haben Salmonellen<br />

und Co. leichtes Spiel!<br />

Druck: Senefelder Misset, NL Doetinchem<br />

Foto: © BLE, Bonn/Foto: Dominic<br />

Mehr Vitalität<br />

durch Rohkost!<br />

Rohkost kann die Energie und Vitalität<br />

erhöhen, die Gesundheit verbessern und<br />

das Immunsystem stärken.<br />

04 - 2013 | Naturheilkunde & Gesundheit | 31


Überreicht durch die <strong>Apotheke</strong> Ihres Vertrauens:<br />

Narben brauchen Pflege!<br />

Verletzungen und Operationen können Narben hinterlassen.<br />

Narbensalben sollten schon frühzeitig eingesetzt werden, aber<br />

erst dann, wenn die Wunde geschlossen ist. Regelmäßiges Eincremen<br />

und vorsichtiges Massieren lockert verhärtetes Bindegewebe,<br />

beugt Entzündungen und Wucherungen vor, mindert<br />

den Juckreiz und hält die Haut weich und geschmeidig.<br />

Foto: ® Techniker Krankenkasse<br />

Narbensalben oder -gele <strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong> enthalten pflegende<br />

Komponenten wie Lebensbaum-, Rosmarin- und Zwiebelextrakte,<br />

Substanzen wie Harnstoff, Heparin, Kampfer und<br />

Allantoin. Bei wulstigen Narben regen Narbenpflaster den<br />

Stoffwechsel im Gewebe an. Narben auf Schleimhäuten wie<br />

eine Dammnaht werden nicht mit Narbensalben gepflegt, sondern<br />

hier empfiehlt sich Nachtkerzen- oder Ringelblumenöl.

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