HAUPTSATZ / GLIEDSATZ /ÜBUNGEN

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HAUPTSATZ / GLIEDSATZ /ÜBUNGEN
ÜBUNG 1: Unterstreiche die Gliedsätze!
Heinrich von Kleist: Ein sonderbarer Rechtsfall in England
Man weiß, dass in England jeder Beklagte zwölf Geschworene von seinem Stande zu
Richtern hat, deren Ausspruch einstimmig sein muss.
Damit die Entscheidung sich nicht zu sehr in die Länge ziehe, müssen die Richter ohne
Essen und Trinken so lange eingeschlossen bleiben, bis sie eines Sinnes sind.
Zwei Gentlemen hatten in Gegenwart von Zeugen einen sehr lebhaften Streit
miteinander; der eine drohte dem anderen und setzte hinzu, dass ihn sein Betragen
reuen solle, ehe 24 Stunden vergingen. Gegen Abend wurde dieser Edelmann
erschossen gefunden; der Verdacht fiel natürlich auf den, der die Drohungen gegen ihn
ausgestoßen hatte. Man brachte ihn ins Gefängnis, das Gericht wurde gehalten, es
fanden sich noch mehrere Beweise, und elf Beisitzer verdammten ihn zum Tode; der
zwölfte aber bestand hartnäckig darauf, nicht einzuwilligen, weil er ihn für unschuldig
hielt.
Seine Kollegen baten ihn, Gründe für sein Verhalten anzuführen; allein er ließ sich nicht
darauf ein und beharrte bei seiner Meinung.
Es war schon spät in der Nacht, und der Hunger plagte die Richter heftig; einer stand
endlich auf und meinte, dass es besser sei, einen Schuldigen loszusprechen, als elf
Unschuldige verhungern zu lassen; man verfertigte also die Begnadigung aus, führte
aber auch zugleich die Umstände an, die das Gericht dazu gezwungen hätten.
Das ganze Publikum war wider den einzigen Starrkopf; die Sache kam sogar vor den
König, der ihn zu sprechen verlangte; der Edelmann erschien, und nachdem der König
ihm versprochen hatte, dass seine Aufrichtigkeit nicht von nachteiligen Folgen für ihn
sein sollte, erzählte er dem Monarchen: Als er im Dunkeln von der Jagd gekommen sei,
habe sich ein Schuss gelöst, der unglücklicherweise diesen Edelmann getötet habe. "Da
ich", fuhr er fort, "weder Zeugen meiner Tat noch meiner Unschuld hatte, so beschloss
ich, Stillschweigen zu beobachten; aber als ich hörte, dass man einen Unschuldigen
anklagte, so wandte ich alles an, um einer von den Geschworenen zu werden; fest
entschlossen, eher zu verhungern, als den Beklagten umkommen zu lassen." Der König
hielt sein Wort, und der Edelmann bekam seine Begnadigung.
ÜBUNG 2: Unterstreiche die Gliedsätze!
Wir alle benutzen Uhren, und wir wissen, dass der Tag in 24 Stunden eingeteilt ist und
dass es mittags am hellsten und um Mitternacht am dunkelsten ist. Wenn man aber in
ein anderes Land oder gar in einen anderen Kontinent fliegt, dann kann es passieren,
dass man dort am frühen Morgen ankommt, obwohl die eigene Armbanduhr 12 Uhr
zeigt, denn die Uhren gehen überall anders, weil sich die Erde dreht.
ÜBUNG 3: Bilde Satzgefüge!
a) Wir bauen ein kleines Haus; wir müssen sparen.
b) Gerda kommt zu mir; sie muss erst ihre Aufgabe machen.
c) Ich bekomme ein Fahrrad; ich muss gute Noten haben.
d) Er gibt furchtbar an; er benimmt sich wie ein Star.
e) Zuerst packte ich die Schulsachen ein; dann rannte ich davon.
f) Walter stemmt sich gegen die Tür; er nimmt alle Kraft zusammen.
g) Alle wissen es: Die Beurteilung war ungerecht.
h) Ich verstehe das: Du bist vorsichtig.

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LÖSUNGEN:
ÜBUNG 1: Unterstreiche die Gliedsätze!
Heinrich von Kleist: Ein sonderbarer Rechtsfall in England
Man weiß, dass in England jeder Beklagte zwölf Geschworene von seinem Stande zu Richtern hat, deren Ausspruch einstimmig sein
muss.
Damit die Entscheidung sich nicht zu sehr in die Länge ziehe, müssen die Richter ohne Essen und Trinken so lange eingeschlossen
bleiben, bis sie eines Sinnes sind.
Zwei Gentlemen hatten in Gegenwart von Zeugen einen sehr lebhaften Streit miteinander; der eine drohte dem anderen und setzte
hinzu, dass ihn sein Betragen reuen solle, ehe 24 Stunden vergingen. Gegen Abend wurde dieser Edelmann erschossen gefunden;
der Verdacht fiel natürlich auf den, der die Drohungen gegen ihn ausgestoßen hatte. Man brachte ihn ins Gefängnis, das Gericht
wurde gehalten, es fanden sich noch mehrere Beweise, und elf Beisitzer verdammten ihn zum Tode; der zwölfte aber bestand
hartnäckig darauf, nicht einzuwilligen, weil er ihn für unschuldig hielt.
Seine Kollegen baten ihn, Gründe für sein Verhalten anzuführen; allein er ließ sich nicht darauf ein und beharrte bei seiner Meinung.
Es war schon spät in der Nacht, und der Hunger plagte die Richter heftig; einer stand endlich auf und meinte, dass es besser sei,
einen Schuldigen loszusprechen, als elf Unschuldige verhungern zu lassen; man verfertigte also die Begnadigung aus, führte aber
auch zugleich die Umstände an, die das Gericht dazu gezwungen hätten.
Das ganze Publikum war wider den einzigen Starrkopf; die Sache kam sogar vor den König, der ihn zu sprechen verlangte; der
Edelmann erschien, und nachdem der König ihm versprochen hatte, dass seine Aufrichtigkeit nicht von nachteiligen Folgen für ihn
sein sollte, erzählte er dem Monarchen: Als er im Dunkeln von der Jagd gekommen sei, habe sich ein Schuss gelöst, der
unglücklicherweise diesen Edelmann getötet habe. "Da ich", fuhr er fort, "weder Zeugen meiner Tat noch meiner Unschuld hatte, so
beschloss ich, Stillschweigen zu beobachten; aber als ich hörte, dass man einen Unschuldigen anklagte, so wandte ich alles an, um
einer von den Geschworenen zu werden; fest entschlossen, eher zu verhungern, als den Beklagten umkommen zu lassen." Der
König hielt sein Wort, und der Edelmann bekam seine Begnadigung.
ÜBUNG 2: Unterstreiche die Gliedsätze!
Wir alle benutzen Uhren, und wir wissen, dass der Tag in 24 Stunden eingeteilt ist und dass es mittags am hellsten und um
Mitternacht am dunkelsten ist. Wenn man aber in ein anderes Land oder gar in einen anderen Kontinent fliegt, dann kann es
passieren, dass man dort am frühen Morgen ankommt, obwohl die eigene Armbanduhr 12 Uhr zeigt, denn die Uhren gehen überall
anders, weil sich die Erde dreht.
ÜBUNG 3: Bilde Satzgefüge!
a) Wir bauen ein kleines Haus; wir müssen sparen. => Weil wir ein kleines Haus bauen, müssen wir sparen.
b) Gerda kommt zu mir; sie muss erst ihre Aufgabe machen. => Bevor Gerda zu mir kommt, muss sie erst ihre Aufgabe machen.
c) Ich bekomme ein Fahrrad; ich muss gute Noten haben. => Damit ich ein Fahrrad bekomme, muss ich gute Noten haben.
d) Er gibt furchtbar an; er benimmt sich wie ein Star. => Weil er furchtbar angibt, benimmt er sich wie ein Star.
e) Zuerst packte ich die Schulsachen ein; dann rannte ich davon.
=> Nachdem ich meine Schulsachen eingepackt hatte, rannte ich davon.
f) Walter stemmt sich gegen die Tür; er nimmt alle Kraft zusammen.
=> Walter stemmt sich gegen die Tür, indem er alle Kraft zusammen nimmt.
g) Alle wissen es: Die Beurteilung war ungerecht. => Alle wissen, dass die Beurteilung ungerecht war.
h) Ich verstehe das: Du bist vorsichtig. => Ich verstehe, dass du vorsichtig bist.