Expertenschmiede - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg
Expertenschmiede - Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg
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3. Pflegekongress Primary Nursing<br />
22. und 23. März 2012 in <strong>Regensburg</strong><br />
Herzlich Willkommen zum Workshop 4<br />
<strong>Expertenschmiede</strong> Primäre Pflege -<br />
Entwicklungen in der theoretischen und praktischen Ausbildung an<br />
der Berufsfachschule für Krankenpflege am <strong>Caritas</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>St</strong>.<strong>Josef</strong>, <strong>Regensburg</strong><br />
Margarete Reiter, <strong>St</strong>ellvertretende Direktorin DPP<br />
Gerlinde Reichart, Schulleiterin Berufsfachschule<br />
Simone Lorenz, Auszubildende Klasse aSiya (3.Abj)<br />
Hans Hartl, Auszubildender Klasse aSiya (3.Abj)
Inhalte des Workshops<br />
• Implementierung der <strong>Expertenschmiede</strong><br />
Primäre Pflege an der Berufsfachschule<br />
• Umsetzung der <strong>Expertenschmiede</strong> in der<br />
Praktischen Ausbildung<br />
• Diskussion
Ausgangssituation in der Ausbildung<br />
• Umstellung des Pflegesystems im <strong>Caritas</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>St</strong>.<br />
<strong>Josef</strong> von Bereichspflege auf Primäre Pflege im Jahr 2007<br />
• Auswirkung auf die Auszubildenden in Gesundheits- und<br />
Krankenpflege<br />
Einsatz in Funktionspflege!<br />
• Notwendigkeit der Umstellung der theoretischen und<br />
praktischen Ausbildung wurde 2009 erkannt<br />
– Auszubildende sollen im Primären Pflegesystem zu Primären<br />
Pflegekräften ausgebildet werden<br />
– Die Berufsfachschule soll explizit auf das Pflegesystem Primäre<br />
Pflege vorbereiten
Implementierung der<br />
<strong>Expertenschmiede</strong> Primäre Pflege<br />
Juni 2009 Kick off Veranstaltung BFS/Pflegedienst (2 Tage)<br />
• Oktober 2009 Workshop BFS/Frau Schütz-Pazzini (1 Tag)<br />
• Juni 2010 Workshop BFS/Pflegedienst (1 Tag)<br />
• November 2010 Curriculum Klausur Berufsfachschule (3 Tage)<br />
• November 2011 Curriculum Klausur Berufsfachschule (1 Tag)<br />
• September 2012 voraussichtl. Umsetzung der letzten<br />
Unterrichtsprojekte aus der Curriculum Klausur<br />
2010
Positionspapier <strong>Expertenschmiede</strong> Primäre Pflege -<br />
Inhalte<br />
Ermittlung von 21 Kompetenzen<br />
und deren spezifische Beschreibung<br />
Zielsetzung:<br />
Ausbildung zur<br />
Primären Pflegekraft<br />
(PP)<br />
Maßnahmenkatalog mit<br />
neuen Schwerpunkten für<br />
Curriculum, fachpraktische<br />
und praktische Ausbildung<br />
Kompetenzrad als interaktives<br />
Einschätzungsinstrument für<br />
Auszubildende ausgewählt
Curriculum - <strong>Expertenschmiede</strong> Primäre Pflege<br />
• Verankerung des Themas Primäre Pflege in allen<br />
drei Ausbildungsjahren, zunehmend vertiefend<br />
• Zusätzlich zu bereits bestehenden für die Primäre<br />
Pflege relevanten Unterrichtseinheiten (wie z.B.<br />
individuelle Pflegeprozessplanung) wurden für alle<br />
drei Ausbildungsjahre neue Unterrichtseinheiten<br />
entwickelt, um die im Positionspapier ermittelten<br />
Kompetenzen fördern (z.B. Gesprächstraining)
Positionspapier - Kompetenzrad
Kompetenzrad –<br />
ein interaktives Einschätzungsinstrument auf dem Weg zur<br />
kompetenten primären Pflegekraft -<br />
• Beratungsgespräche mittels Kompetenzrad orientiert<br />
an den Kernelementen von Marie Manthey finden mit<br />
dem Auszubildenden statt<br />
– am Ende der Praxiseinsätze im <strong>Caritas</strong> KH <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> durch<br />
die PraxisanleiterInnen<br />
– am Ende jeder Pflegebegleitung durch die Lehrkraft<br />
– 1x jährlich im Schülerfördergespräch durch die<br />
KursleiterInnen<br />
• Die ausgefüllten Kompetenzräder sind Bestandteil<br />
des Portfolios der Auszubildenden
Praktische Ausbildung - <strong>Expertenschmiede</strong><br />
Primäre Pflege<br />
• Aufgabenstellungen für Praxis an der Primären<br />
Pflege ausgerichtet<br />
– Anforderungsprofile für Pflegebegleitungen<br />
– Praxisberichte<br />
• Praktische Ausbildungsinstrumente werden an die<br />
21 Kompetenzen angepasst.<br />
– Bewertungsbögen<br />
– Protokolle Pflegebegleitungen<br />
– Selbstreflexionsbogen in der praktischen Ausbildung
Fazit<br />
• Ein hochspannender und intensiver Entwicklungsprozess, der weiter<br />
anhält<br />
• Die Auszubildenden identifizieren sich mit dem Konzept der Primären<br />
Pflege, sind bis dato motiviert und interessiert an der Ausbildung zur PP<br />
• Die Auszubildenden bekommen von PatientInnen persönliches<br />
Feedback zu ihrer Rolle als PP in Ausbildung<br />
• Die Auszubildenden sind hochwillkommen als MitarbeiterInnen am<br />
eigenen Haus<br />
• Die Auszubildenden bekommen positive Rückmeldungen bei<br />
Bewerbungsgesprächen an anderen Häusern, wenn Sie ihre<br />
Ausbildung zur Primären Pflegekraft ansprechen
Ressourcen<br />
• 10 Jahre Erfahrung mit<br />
projektorientiertem<br />
Unterricht<br />
• Motiviertes Lehrerteam<br />
• Gelebtes Pädagogisches<br />
Leitbild<br />
• Hohe Wertschätzung der<br />
Ausbildung durch<br />
Pflegedirektion und<br />
Pflegedienst
Aussichten<br />
• Auswertung der<br />
Implementierung<br />
<strong>Expertenschmiede</strong><br />
• Zertifikat <strong>Expertenschmiede</strong><br />
für die Auszubildenden am<br />
Ende der 3-jährigen<br />
Ausbildung<br />
• Ausrichtung des Curriculums<br />
<strong>Expertenschmiede</strong> auf<br />
Dualen <strong>St</strong>udiengang Pflege
Umsetzung der <strong>Expertenschmiede</strong><br />
Margarete Reiter<br />
<strong>St</strong>v. Direktorin für Pflege-<br />
und Patientenmanagement<br />
in die Praxis
Problembeschreibung<br />
• Verteilung von Auszubildenden auf verschiedene<br />
Bereiche der einzelnen <strong>St</strong>ationen<br />
• Auszubildende für Springertätigkeiten und Botengänge<br />
genutzt („Hobbing“ über gesamte <strong>St</strong>ation)<br />
• Mangelnde Praxisanleitung in der Primären Pflege<br />
• Verantwortlichkeit zu geringfügig gefördert<br />
• Unzureichende Patientenübergaben mit fehlendem<br />
Fallverstehen<br />
• Seltene Teilnahme an Visiten (Hintergrundwissen)<br />
• Unterschiedliche Interessen und Verständnisse bezüglich<br />
der Primären Pflege seitens der Auszubildenden
Gründung Forum <strong>Expertenschmiede</strong><br />
Kick-off: September 2010<br />
2 Lehrkräfte der<br />
BFS<br />
<strong>St</strong>ationsleitung<br />
und stv.<br />
<strong>St</strong>ationsleitung<br />
<strong>St</strong>v.<br />
Pflegedirektorin<br />
und Assistent<br />
der DPP<br />
Gründung<br />
des Forums<br />
<strong>Expertenschmiede</strong><br />
3 Auszubildende<br />
2 Praxisanleiter/<br />
Innen
Grundlegende Rahmenbedingungen<br />
Patientengruppe<br />
anstelle Bereich<br />
Auszubildende<br />
anstelle Schüler<br />
Grundlegende<br />
Rahmenbedingungen<br />
Vorstellung als<br />
Primäre<br />
Pflegekraft in<br />
Ausbildung
Sozialkommunikative Kompetenz<br />
• Vorstellung beim Patienten mit vollem Namen und<br />
Vermerk auf der Visitenkarte der Primären Pflegekraft<br />
• Vorstellung im multiprofessionellen Team<br />
• Führung von pflegerischen Anamnesegesprächen und<br />
Erstellung von Pflegeplanungen bei Primären Patienten<br />
• Aktive Teilnahme an Visiten, Fallkonferenzen und<br />
Übergaben der Primären Patienten<br />
• Förderung der direkten Kommunikation
<strong>St</strong>ationsorganisation<br />
• Farbliche Zuordnung des Auszubildenden am Dienstplan<br />
• Zuteilung zu einer Patientengruppe<br />
• Zuteilung als Primäre Auszubildende an der Planungstafel zu<br />
Primären Patienten<br />
• Anleitungstage mit Praxisanleiter zur Primären Pflege<br />
• Anleitungstag mit <strong>St</strong>ationsleitung (Kennenlernen von<br />
Führungs-, Management- und Organisationsaufgaben)<br />
• Vereinbarung von Jahreszielen der <strong>St</strong>ationsleitungen zur<br />
<strong>Expertenschmiede</strong> Primäre Pflege<br />
• Information und Umsetzung in den Pflegeteams
Arbeitsverteilung<br />
„Die Arbeit kommt zum Auszubildenden und nicht der<br />
Auszubildende zur Arbeit“!<br />
„Ich weiß nicht, wo ich hingehöre“ gibt es nicht mehr!<br />
Vorteile:<br />
• Verbesserte Lernvoraussetzungen in der Praxis<br />
• Bewusstmachung der Fall- und Prozessverantwortung<br />
• Kontinuität in der pflegerischen Versorgung<br />
• Auszubildende haben immer einen zugeordneten<br />
Ansprechpartner
Zuteilung an der Planungstafel<br />
Je nach Ausbildungs- und Kompetenzstand:<br />
Zuteilung von Primären Patienten mit Verantwortlichkeit von<br />
der Aufnahme bis zur Entlassung<br />
1.<br />
Ausbildungsjahr<br />
• ca.1 bis 2<br />
Primäre<br />
Patienten<br />
2.<br />
Ausbildungsjahr<br />
• ca. 3 bis 4<br />
Primäre<br />
Patienten<br />
3.<br />
Ausbildungsjahr<br />
• ca. 4 bis 5<br />
Primäre<br />
Patienten
Evaluation durch Fragebogen<br />
• Entwicklung im Forum <strong>Expertenschmiede</strong> (<strong>St</strong>ammdaten,<br />
Zuteilung Primärer Patienten, Vorstellung, Pflegeprozess-<br />
und Entlassungsplanung, Visiten, Übergaben)<br />
• Anonyme Rückmeldung aller Auszubildenden am Ende<br />
des Praxiseinsatzes an die Berufsfachschule<br />
• Regelmäßige Auswertung in der DPP und Besprechung im<br />
Forum <strong>Expertenschmiede</strong> sowie mit einzelnen <strong>St</strong>ationen
Ergebnisse und Entwicklungsbedarf (n = 132)<br />
• Wurden Sie an der Planungstafel zu Primären Patienten zugeteilt ?<br />
• Notieren Sie Ihren Namen als primär Auszubildender auf der Visitenkarte?
Ergebnisse und Entwicklungsbedarf (n = 132)<br />
• Konnten Sie aus der Pflege- und Sozialanamnese eine entsprechende Pflegeplanung<br />
ableiten?<br />
• Wurden Sie bei der Entlassungsplanung Ihrer Primärer Patienten miteingebunden?
Anmerkungen von Auszubildenden<br />
• „Azubis mehr in das System einbinden und nicht hin und<br />
her springen lassen.“<br />
• „Als Primäre Pflegekraft in Ausbildung wird man auf<br />
manchen <strong>St</strong>ationen kaum eingebunden, auf anderen voll.<br />
Mehr Verantwortung auf manchen <strong>St</strong>ationen wäre<br />
schöner.“<br />
• „ Diese <strong>St</strong>ation setzt das Konzept der PP super um! Sind<br />
sehr aufgeschlossen und beraten Azubis in diesem Thema,<br />
nehmen sich Zeit und arbeiten gemeinsam mit Azubis.<br />
Klasse!“
Vielen Dank für Ihr Interesse!<br />
An Ihren Fragen sind wir sehr<br />
interessiert!
3. Pflegekongress Primary Nursing<br />
22. und 23. März 2012 in <strong>Regensburg</strong><br />
Workshop 4<br />
<strong>Expertenschmiede</strong> Primäre Pflege -<br />
Entwicklungen in der theoretischen und praktischen Ausbildung an<br />
der Berufsfachschule für Krankenpflege am <strong>Caritas</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>, <strong>Regensburg</strong><br />
Margarete Reiter, <strong>St</strong>ellvertretende Direktorin DPP<br />
Gerlinde Reichart, Schulleiterin Berufsfachschule<br />
Simone Lorenz, Auszubildende Klasse aSiya (3.Abj)<br />
Hans Hartl, Auszubildender Klasse aSiya (3.Abj)
Positionspapier<br />
Beispiel<br />
Personale Kompetenz<br />
• Die BFS sieht die Personale Kompetenz als ein zentrales<br />
Element der Primären Pflege an, da Autorität und<br />
Verantwortung in der besonderen <strong>St</strong>ellung der Primären<br />
Pflegefachkraft dargestellt und gelebt werden müssen.<br />
• Gerade durch die direkte Zuteilung eines Patienten an die<br />
primäre Pflegekraft und die persönliche Übernahme der<br />
Verantwortung für den Patienten von der Aufnahme bis zur<br />
Entlassung benötigt die Pflegefachkraft eine ausgeprägte<br />
Personale Kompetenz.
Personale Kompetenz<br />
1. Verantwortung<br />
Primäre Pflege umfasst nicht nur eine Umstellung der<br />
Arbeitsorganisation, sondern auch eine tiefgreifende Veränderung<br />
auf der Haltungsebene – Patient ist entscheidungsfähig und mündig,<br />
wirkt am Genesungsprozess mit.<br />
• Verantwortliche PP entscheidet, unterstützt und koordiniert den<br />
Pflegeprozess des Patienten. Alle am Genesungsprozess des<br />
Patienten beteiligten Personen kennen den Namen der<br />
verantwortlichen PP. Sichtbar durch die Vorstellung beim Patienten<br />
mit der Visitenkarte und die Zuordnung auf der Planungstafel<br />
gegenüber dem Behandlungsteam.<br />
• 1. Kenner: Eigenschaft gering ausgeprägt<br />
• 2. Könner: Eigenschaft ausgeprägt<br />
• 3. Experte: Eigenschaft stark ausgeprägt
Bew.auswahl Unterricht Fachpraxis/Pflegebegl. Praktische Ausbildung<br />
Verantwortung<br />
übernehmen für<br />
eigenen<br />
Lernprozess<br />
(Schülerfördergespräch)<br />
Auswahlkriterium<br />
„Verantwortung“<br />
im<br />
Bewerber-<br />
assessment<br />
Verantwortung für den<br />
eigenen Lernprozess:<br />
•Portfolio<br />
•Lernvereinbarungen<br />
•Nachgespräche<br />
•Leistungsnachweise<br />
•Lernlabor<br />
•Freiarbeitszeit<br />
•Planung, Durchführung<br />
und Evaluation der<br />
eigenen Arbeit in<br />
Projekten<br />
•korrekte und<br />
vollständige<br />
Informationen bei<br />
Projektpräsentationen.<br />
Pflegebegleitungen:<br />
Auszubildende geben<br />
Rechenschaft über ihre<br />
Entscheidungen und<br />
Ihr Handeln.<br />
Vorstellung mit vollem<br />
Namen und in Sie-<br />
Form, Vorstellen mit<br />
ihrer Position beim<br />
Patienten und im<br />
interdisziplinären Team<br />
-> Visitenkarte<br />
Auszubildende übernehmen<br />
persönlich Verantwortung für<br />
Patienten von der Aufnahme<br />
bis zur Entlassung:<br />
1. Abj.:<br />
Die Auszubildende kann ein<br />
bis zwei Patienten mit<br />
<strong>St</strong>andardverlauf in der<br />
Kompetenzstufe 2 als<br />
PP unter Aufsicht übernehmen.<br />
2. Abj.<br />
Die Auszubildende kann drei<br />
bis vier Patienten mit<br />
<strong>St</strong>andardverlauf in der<br />
Kompetenzstufe 2 als<br />
Primäre Pflegekraft unter<br />
Aufsicht übernehmen<br />
3. Abj.<br />
Die Auszubildende kann vier bis<br />
fünf Patienten in der<br />
Kompetenzstufe 2-3 als Primäre<br />
Pflegekraft unter Aufsicht<br />
übernehmen.