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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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9 Energie <strong>und</strong> Impuls<br />

Erhaltungsgrößen sind Jetfunktionen φ, die auf physikalischen Bahnen als Funktion <strong>der</strong><br />

Zeit konstant sind,<br />

d t φ ◦ ˆf phys = 0 . (9.1)<br />

So sind in <strong>der</strong> Newtonschen <strong>Physik</strong> bei einem kräftefreien Teilchen wegen <strong>der</strong> Bewegungsgleichung<br />

(7.9) <strong>der</strong> Impuls ⃗p Newton = m⃗v <strong>und</strong> die Energie E Newton erhalten<br />

⃗p Newton = m⃗v , E Newton = E 0 + 1 2 m⃗v2 . (9.2)<br />

Welchen Wert die Energie für verschwindende Geschwindigkeit hat, ist in Newtonscher<br />

<strong>Physik</strong> belanglos, E 0 wird normalerweise einfach Null gesetzt.<br />

Bei <strong>der</strong> Bewegung eines Teilchens ist seine Masse m eine triviale Erhaltungsgröße,<br />

nämlich eine konstante Jetfunktion. Aber Masse ist nicht in allen physikalischen Vorgängen<br />

additiv erhalten: bei Teilchenzerfällen ist die anfängliche Masse größer als die<br />

Summe <strong>der</strong> Massen <strong>der</strong> Zerfallsprodukte.<br />

Trotz ihrer Einfachheit sollte man konstante Jetfunktionen nicht definitionsgemäß aus<br />

<strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> Erhaltungsgrößen ausschließen, denn es ist vorteilhaft, diese Menge als<br />

einen Vektorraum verstehen <strong>zu</strong> können, <strong>und</strong> Linearkombinationen nichttrivialer Jetfunktionen<br />

können konstant sein.<br />

Transformation additiver Erhaltungsgrößen<br />

Natürlich sind bei einem freien Teilchen alle Funktionen <strong>der</strong> Geschwindigkeit Erhaltungsgrößen,<br />

denn die Geschwindigkeit ist bei kräftefreier Bewegung konstant. Die beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung von Energie <strong>und</strong> Impuls rührt daher, daß sie additive Erhaltungsgrößen sind,<br />

das heißt, die Summe <strong>der</strong> Impulse <strong>und</strong> <strong>der</strong> Energien mehrerer Teilchen sind auch dann<br />

noch Erhaltungsgrößen, wenn die Teilchen nicht frei sind <strong>und</strong> sich die einzelnen Impulse<br />

<strong>und</strong> Energien <strong>zu</strong>m Beispiel durch elastische Stöße än<strong>der</strong>n.<br />

Stellt ein gleichförmig bewegter Beobachter additive Erhaltungsgrößen φ fest, so liegen<br />

auch für jeden an<strong>der</strong>en Beobachter, <strong>der</strong> Poincaré-transformierte Koordinaten x ′ = Λ x+a<br />

(6.24) verwendet, additive Erhaltungsgrößen φ ′ vor, <strong>und</strong> es gibt eine Transformation,<br />

die die Erhaltungsgrößen ineinan<strong>der</strong> um<strong>zu</strong>rechnen gestattet.<br />

Weil die Erhaltungsgrößen additiv sind, müssen ihre Werte linear transformieren<br />

(φ (1) + φ (2) ) ′ = φ ′ (1) + φ ′ (2) , (cφ) ′ = cφ ′ , (9.3)<br />

denn für beide Beobachter sind die Erhaltungsgrößen Summen <strong>und</strong> Vielfache <strong>der</strong> einzelnen<br />

Teile. Die Transformation <strong>der</strong> Werte <strong>der</strong> Erhaltungsgrößen ist also wie eine Lorentztransformation<br />

von <strong>der</strong> Form<br />

φ ′ = M Λ,a φ . (9.4)

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