Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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68 5 Funktionen mehrerer Variablen nehmen, wobei die partiellen Ableitungen ∂ x ′jx i am Punkt p nach (5.40) gleich den Ableitungen von x(x ′ ) bei x ′ = φ β (p) sind. Aus dengleichen Gründen wie (5.44) gilt ∂ i = ∂x′ k ∂x i ∂′ k , (5.45) denn welche Koordinaten wir x und welche wir x ′ nennen, ist unerheblich. In (5.44) eingesetzt ergibt sich, weil die partiellen Ableitungen linear unabhängig sind, ∂x i ∂x ′ k = δ k ∂x ′ j |x ′ (x) ∂x i j . (5.46) |x Wie bei (4.12) ist die Ableitung der inversen Transformation das Inverse der Ableitung der Transformation. Die Matrix der partiellen Ableitungen der Funktionen x ′ (x) J j i(x) = ∂ i x ′ j | x (5.47) heißt Jacobimatrix [18] der Koordinatentransformation x ′ (x) . Bei kartesischen und bei Kugelkoordinaten (5.30) ist sie ⎛ ⎞ ∂r ∂r ∂r ⎛ x y ∂x ∂y ∂z √x J = ∂θ ∂θ ∂θ ⎜ ⎝ ∂x ∂y ∂z ⎟ ⎠ = 2 +y 2 +z 2 ⎜ zx z y ⎝(x ∂ϕ ∂ϕ ∂ϕ 2 +y 2 +z 2 ) √x 2 +y 2 (x 2 +y 2 +z 2 ) ∂x ∂y ∂z − y x 2 +y 2 √ z √x 2 +y 2 +z 2 x 2 +y 2 +z √ 2 x − √x 2 +y 2 2 +y 2 x 2 +y 2 +z 2 x 0 x 2 +y 2 ⎞ ⎟ ⎠ . (5.48) Für die Jacobi-Matrix der Umkehrfunktionen mit Matrixelementen N j k(x ′ ) = ∂ ′ k xj | x ′ erhalten wir in diesem Beispiel ⎛ ⎞ ∂x ∂x ∂x ⎛ ⎞ ∂r ∂θ ∂ϕ N = ⎜∂y ∂y ∂y sin θ cosϕ r cosθcosϕ −r sin θ sin ϕ ⎟ ⎝ ∂r ∂θ ∂ϕ⎠ = ⎝sin θ sin ϕ r cosθsin ϕ r sin θ cosϕ⎠ . (5.49) ∂z ∂z ∂z cosθ −r sin θ 0 ∂r ∂θ ∂ϕ Drückt man in (5.48) die kartesischen Koordinaten durch die Kugelkoordinaten aus, so bestätigt Matrixmultiplikation in diesem Beispiel NJ = 1 (5.46). Wegen (5.45) hängen die Komponenten von Tangentialvektoren v bei p in verschiedenen Koordinatensystemen durch v ′ j = ∂x′ j ∂x i vi (5.50) miteinander zusammen, denn v = v i ∂ i = v i (∂ x ix ′ j )∂ x ′j = v ′ j ∂ ′ j . Für die entsprechende Koordinatendarstellungen heißt dies v ′ j (x ′ (x)) = ∂x′ j ∂x i | x v i (x) . (5.51)

69 Zum Formelbild: Der Index j tritt auf beiden Seiten in gleicher Stellung auf, nämlich oben, und betrifft in beiden Ausdrücken Komponenten und Koordinaten des gleichen, des gestrichenen Koordinatensystems. Der Summationsindex i tritt auf der rechten Seite unten und oben auf und betrifft ungestrichene Koordinaten und Komponenten. Das Argument x ′ ist das Transformierte von x. In Matrixschreibweise ergibt sich der Spaltenvektor der Komponenten v ′ als Produkt der Matrix J mit dem Spaltenvektor der Komponenten v, v ′ = J v. Die Äquivalenzklasse dh |p von Funktionen, deren Ableitungen bei p mit denen von h übereinstimmen, hängt nicht vom Koordinatensystem ab. Denn verwenden wir als Basis für dh |p die Äquivalenzklassen der Koordinatenfunktionen x(p) = φ α (p) oder x ′ (p) = φ α (p), so sind die einen Koordinaten Funktionen der anderen, x(x ′ ) = φ α β (x ′ ) und wegen (5.20) gilt für jede Koordinatenfunktion dx i = dx ′ j ∂xi . (5.52) ∂x ′j Zusammen mit (5.44) heißt dies, daß zwar die Komponenten, nicht aber der Gradient dh selbst, vom Koordinatensystem abhängen, dh |p = dx i ∂ x ih |p = dx ′ j ∂xi ∂x ′j∂ x ih | p = dx ′ j ∂ x ′jh |p . (5.53) Für die Komponenten von Dualvektoren F = dx i F i in verschiedenen Koordinatensystemen besagt dies F ′ j(x ′ ) = ∂xi F ∂x ′ j i (x(x ′ )) . (5.54) | x ′ Zum Formelbild: Der Index j tritt auf beiden Seiten in gleicher Stellung auf, nämlich unten, und betrifft in beiden Ausdrücken Komponenten und Koordinaten des gleichen, des gestrichenen Koordinatensystems. Der Summationsindex i tritt auf der rechten Seite unten und oben auf und betrifft ungestrichene Koordinaten und Komponenten. Die Arugmente x und x ′ hängen miteinander zusammen, da sie die Koordinaten desselben Punktes p in verschiedenen Systemen sind. In Matrixschreibweise ergibt sich der Spaltenvektor der Komponenten F ′ durch Multiplikation von J T−1 mit dem Spaltenvektor der Komponenten F, F ′ = J T−1 F: bei Wechsel des Koordinatensystems transformieren die Komponenten von Dualvektoren kontragredient (3.110) zu den Komponenten von Tangentialvektoren v. Nur wenn J T−1 mit J übereinstimmt, wenn also J eine orthogonale Matrix ist (3.64), transformieren die Komponenten von Tangentialvektoren und Gradienten gleich. Vektor- und Dualvektorfelder Gehört zu jedem Punkt p einer Mannigfaltigkeit M genau ein Vektor u ∈ T p , beispielsweise das Strömungsfeld, das tangential an die Bahnkurven von strömenden Teilchen ist, so nennt man diese Menge aller Paare {(p, u(p)) , p ∈ M} ein Vektorfeld u. Streng genommen handelt es sich dabei nicht unbedingt um eine vektorwertige Funktion der

68 5 Funktionen mehrerer Variablen<br />

nehmen, wobei die partiellen Ableitungen ∂ x ′jx i am Punkt p nach (5.40) gleich den<br />

Ableitungen von x(x ′ ) bei x ′ = φ β (p) sind.<br />

Aus dengleichen Gründen wie (5.44) gilt<br />

∂ i = ∂x′ k<br />

∂x i ∂′ k , (5.45)<br />

denn welche Koordinaten wir x <strong>und</strong> welche wir x ′ nennen, ist unerheblich. In (5.44)<br />

eingesetzt ergibt sich, weil die partiellen Ableitungen linear unabhängig sind,<br />

∂x i ∂x ′ k<br />

= δ k<br />

∂x ′ j |x ′ (x) ∂x i j . (5.46)<br />

|x<br />

Wie bei (4.12) ist die Ableitung <strong>der</strong> inversen Transformation das Inverse <strong>der</strong> Ableitung<br />

<strong>der</strong> Transformation.<br />

Die Matrix <strong>der</strong> partiellen Ableitungen <strong>der</strong> Funktionen x ′ (x)<br />

J j i(x) = ∂ i x ′ j | x<br />

(5.47)<br />

heißt Jacobimatrix [18] <strong>der</strong> Koordinatentransformation x ′ (x) .<br />

Bei kartesischen <strong>und</strong> bei Kugelkoordinaten (5.30) ist sie<br />

⎛ ⎞<br />

∂r ∂r ∂r ⎛ x<br />

y<br />

∂x ∂y ∂z<br />

√x J =<br />

∂θ ∂θ ∂θ<br />

⎜<br />

⎝ ∂x ∂y ∂z ⎟<br />

⎠ = 2 +y 2 +z 2<br />

⎜ zx<br />

z y<br />

⎝(x ∂ϕ ∂ϕ ∂ϕ<br />

2 +y 2 +z 2 )<br />

√x 2 +y 2 (x 2 +y 2 +z 2 )<br />

∂x ∂y ∂z − y<br />

x 2 +y 2<br />

√<br />

z<br />

√x 2 +y 2 +z 2 x 2 +y 2 +z<br />

√<br />

2<br />

x<br />

− √x 2 +y 2<br />

2 +y 2 x 2 +y 2 +z 2<br />

x<br />

0<br />

x 2 +y 2<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ .<br />

(5.48)<br />

Für die Jacobi-Matrix <strong>der</strong> Umkehrfunktionen mit Matrixelementen N j k(x ′ ) = ∂ ′ k xj | x ′<br />

erhalten wir in diesem Beispiel<br />

⎛ ⎞<br />

∂x ∂x ∂x ⎛<br />

⎞<br />

∂r ∂θ ∂ϕ<br />

N = ⎜∂y<br />

∂y ∂y<br />

sin θ cosϕ r cosθcosϕ −r sin θ sin ϕ<br />

⎟<br />

⎝ ∂r ∂θ ∂ϕ⎠ = ⎝sin θ sin ϕ r cosθsin ϕ r sin θ cosϕ⎠ . (5.49)<br />

∂z ∂z ∂z cosθ −r sin θ 0<br />

∂r ∂θ ∂ϕ<br />

Drückt man in (5.48) die kartesischen Koordinaten durch die Kugelkoordinaten aus, so<br />

bestätigt Matrixmultiplikation in diesem Beispiel NJ = 1 (5.46).<br />

Wegen (5.45) hängen die Komponenten von Tangentialvektoren v bei p in verschiedenen<br />

Koordinatensystemen durch<br />

v ′ j = ∂x′ j<br />

∂x i vi (5.50)<br />

miteinan<strong>der</strong> <strong>zu</strong>sammen, denn v = v i ∂ i = v i (∂ x ix ′ j )∂ x ′j = v ′ j ∂ ′ j . Für die entsprechende<br />

Koordinatendarstellungen heißt dies<br />

v ′ j (x ′ (x)) = ∂x′ j<br />

∂x i | x<br />

v i (x) . (5.51)

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