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Stichworte und Ergänzungen zu Mathematische Methoden der Physik

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63<br />

Ableitung längs einer Kurve<br />

Jede Funktion h : G ⊂ R n → R von n Variablen <strong>und</strong> je<strong>der</strong> Weg f : I ⊂ R → G durch<br />

das Definitionsgebiet von h definieren die <strong>zu</strong>sammengesetzte Funktion, die Funktion h<br />

ausgewertet auf dem Weg f,<br />

{ I ⊂ R → R<br />

n<br />

h ◦ f :<br />

t ↦→ h(f 1 (t), f 2 (t) . . .f n . (5.16)<br />

(t))<br />

Beispielsweise kann man einen Wan<strong>der</strong>weg als Funktion <strong>der</strong> Zeit t angegeben, f : I ⊂<br />

R → R 2 , t ↦→ f(t) = (f 1 (t), f 2 (t)), dann ist die mit <strong>der</strong> Zeit durchlaufene Weghöhe die<br />

verkettete Funktion h ◦ f : t ↦→ h(f 1 (t), f 2 (t)).<br />

I ⊂ R ..<br />

.<br />

.<br />

R n .<br />

.<br />

.<br />

. . .<br />

.<br />

.<br />

❳3<br />

.. . . .<br />

. . . .. .<br />

.<br />

. . . . .<br />

f h<br />

❳3<br />

R<br />

Abbildung 5.1: h ◦ f : I → R<br />

Bei kleinen Än<strong>der</strong>ungen von t um dt än<strong>der</strong>t sich die verkettete Funktion h ◦ f ein<br />

wenig<br />

h ◦ f(t) + dt ( df 1<br />

h ◦ f(t + dt) = h ( f 1 (t) + dt df1<br />

dt , f2 (t) + dt df2<br />

dt , . . .) = (5.17)<br />

dt ∂ 1h |f(t) + df2<br />

dt ∂ 2h |f(t) + . . . ) = h ◦ f(t) + dt dfi<br />

dt ∂ ih |f(t) .<br />

Demnach ist die Ableitung <strong>der</strong> verketteten Funktion die Verkettung <strong>der</strong> Ableitungen 1<br />

d(h ◦ f)<br />

dt | t<br />

= ∂ 1 h |f(t)<br />

df 1<br />

dt | t<br />

+ ∂ 2 h |f(t)<br />

df 2<br />

dt | t<br />

+ . . . = ∂ i h |f(t)<br />

df i<br />

dt | t<br />

= dfi<br />

dt | t<br />

∂ i h |f(t) . (5.18)<br />

Die Schreibweise ∂ i h ḟi betont, daß die Ableitungen in <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Verkettung<br />

von h◦f multipliziert werden (an Argumentwerten, die sich aus <strong>der</strong> Verkettung ergeben).<br />

Die Schreibweise ḟi ∂ i h verdeutlicht, daß <strong>zu</strong>r Kurve f ein Ableitungsoperator am Ort f(t)<br />

gehört, die Richtungsableitung ḟi ∂ i .<br />

Die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Funktion h längs <strong>der</strong> Kurve f durch x ist linear in den partiellen<br />

Ableitungen <strong>der</strong> Funktion h <strong>und</strong> linear in den Ableitungen <strong>der</strong> Komponenten <strong>der</strong> Kurve<br />

f. Die Än<strong>der</strong>ung ergibt sich also wie in (1.23) durch Anwenden eines Vektors, <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Kurve f <strong>zu</strong>kommt, auf einen dualen Vektor, <strong>der</strong> <strong>zu</strong>r Funktion h gehört.<br />

Bedenken wir genauer, um welche Vektorräume es sich handelt: Die in einer Umgebung<br />

von x differenzierbaren Funktionen bilden einen Vektorraum. Was ihre Ableitung<br />

auf Kurven durch x betrifft, so sind alle Funktionen h einan<strong>der</strong> äquivalent, <strong>der</strong>en<br />

1 Die <strong>zu</strong>sammengesetzte Funktion h ◦ f wird oft einfach kurz als h geschrieben. Dabei soll die Notation<br />

dh/dt statt einer partiellen Ableitung ∂h anzeigen, daß h als Funktion einer Variablen, des<br />

Kurvenparameters t, <strong>zu</strong> differenzieren ist.

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